Haus Prankl team_em (185)

NÖ-Holzbaupreis 2002

Das Haus Prankl findet sich direkt unter der Ruine Hinterhaus am westlichen Ortsende der Wachau. An einem Hof gelegen fällt es durch ein mit Steinplatten verkleidetes Sockelgeschoss ins Auge. Es ist ein alter Keller, der komplett erhalten blieb. Darauf setzten die Architekten eine autark funktionierende Wohneinheit, die Wohnen auf zwei Ebenen ermöglicht. Da die Traufhöhe vorgegeben war, wählte man ein Satteldach und nutzt nun die volle Höhe als großzügigen Wohnraum aus. Grundidee war überhaupt die Einraumwohnung, allerdings mit Rückzugsmöglichkeit. Und variable Anpassung an unterschiedliche Raumanforderungen war der Familie ebenfalls ein Anliegen.

Unter diesen Bedingungen griffen die Architekten auf eine spezielle, flexible Konstruktion zurück. Nach innen frei sichtbare Stahlträger bilden als Rahmen die tragende Konstruktion, die das gesamte darauf abgehängte Obergeschoss tragen. Dadurch ist die Wohnebene darunter stützenfrei. An diese Rahmen schließt eine zweite Konstruktion, diesmal aus Fichtenleimholz, in selbsttragender Form an. Stahl und Holz ergänzen sich auf diese Weise zu einem optimierten System. Schließlich hätte die Ausführung der Rahmen in reinem Holz zu unwirtschaftlichen Größen geführt.

Neben- und Nassräume liegen kompakt in der Mittelzone. Der über die zwei Ebenen offen gehaltene Raum scheint durchs Haus zu fließen. Oberlichten im Satteldach tragen zusätzlich zu diesem Effekt bei. Die Außenfassade hebt sich durch unbehandelte Lärchenschalung vom Keller ab.

Auch bei der Wärmeversorgung beschritten die Architekten neue, optimierte Wege. Eine kontrollierte Wohnraumbelüftung war aus zwei Gründen fixer Bestandteil des Haustechnik-Konzeptes. Einerseits ist der Bauherr ein Pollenallergiker, andererseits kann der Lärmbelastung der naheliegenden Bahntrasse entgegengewirkt werden.

Bauherrn: Familie Prankl
Plannung: team_em
Statik: Reinhard Schneider, Wien

Fertigstellung: Fühjahr 2002

team_em
Martin Ertl & Franz Henzl
Hans Sachs Gasse 26 /10
1180 Wien
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