EIGENTUM EIGENHEIM. Die deutsche Architektin und Forscherin Hanna Maria Schlösser setzt den ORTE-Boden-Schwerpunkt 2025 fort, diesmal ist der Fokus auf das Einfamilienhaus gerichtet.
MEDIEN
ORTE wirft den Fokus auf die Bauten der Waldviertler Textilindustrie: unsichtbare Strukturen, verborgene Potenziale, vermisste Wertschätzung und optimistische Ausblicke.
Der Bodenverbrauch ist in aller Munde. Ausstellungen und Symposien haben sich damit beschäftigt, die Gesetzgebung hinkt hinterher. Mit ein Grund dafür ist der Gegensatz von Eigentum und Gemeinwohl. Deshalb startet ORTE das Jahr mit der Bodenfrage aus der Perspektive des individuellen Grundbesitzes.
2024 führte eine erste (g)runderneuert-Exkursion durch das süd-östliche Niederösterreich, stellte wiederbelebte Areale wie Bauten vor und gab Einblick in alte Industriegebiete, wo vorbildliche Nachnutzungen bereits umgesetzt wurden. Diese Reihe wird 2025 fortgesetzt und führt ins Waldviertel, wo die Textilerzeugung auf eine 400jährige Geschichte zurückblickt und viele (ungenützte) Gebäude als Erbe hinterlässt.
Film ab: Ein Schlachthaus, ein verlassenes Einkaufszentrum und ein von Sanddünen überwuchertes Dorf… ORTE zeigt die filmische Erkundung der globalen Auswirkungen von Architektur im Kontext von Klimawandel, Ressourcenknappheit, Kreislaufwirtschaft, Immobilienspekulation und der Flüchtlingskrise im Cinema Paradiso St. Pölten und lädt zur Diskussion.
Die Reihe „ORTE stellt aus“ gibt jenen internationalen Künstler:innen, die als Artist in Residence alljährlich in Krems zu Gast sind, Gelegenheit, ihre Arbeit zu präsentieren. Im Dezember ist es Sarvesh Singh, indischer Designer und Publizist, der den Abfall an sich hinterfragt und seine Erkenntnisse mit einer künstlerischen Müll-Datenbank virtuell wie physisch zugänglich machen wird.
Die Reihe ‚Orte stellt aus‘ gibt jenen internationalen Künstler:innen, die als Artist in Residence alljährlich in Krems zu Gast sind, Gelegenheit, ihre Arbeit zu präsentieren. Im September ist es die in Moskau ausgebildete Ekaterina Schneidmüller, die ihren Fokus auf die Stadt legt und dabei philosophische, künstlerische und ganz praktikable Aspekte der Architektur verwebt.
Private Freibereiche, Themengärten zur gemeinsamen Nutzung, der Mühlbachpark mit Naturspielplatz und Ruhebereichen, moderne Mobilitätsangebote – all das verspricht das neue Quartier an der östlichen Stadteinfahrt der Landeshauptstadt von NMPB-Architekten.
Eine eintägige Exkursion führt im September ins tschechische Nachbarland, wo architektonische und stadthistorische Highlights quer durch die Jahrhunderte zu entdecken sind: angefangen vom mittelalterlichen Tunnelsystem, das die Altstadtstruktur bestimmt, über modernistische Bauten samt post-kommunistischer Denkmal-Diskussionen bis zur zeitgenössischen Enothek – unter fach- und sprachkundiger Führung von Journalistin Anna Souček!
Als barocker Prachtbau thront Schloss Haindorf seit Jahrhunderten solitär in der Landschaft – durch umsichtige Renovierung und Erweiterung konnte nun ein modernes Ausbildungszentrum für das niederösterreichische Baugewerbe geschaffen werden.
Seit mehr als 20 Jahren setzen die Winzer Krems auf ihren Architekten Erwin Krammer. Die spätsommerliche ORTE-Führung gibt Einblick in die gesamten Produktionsstätten vom sanierten Presshaus über Gär- und Reifekeller, Weinabfüllung und Flaschenlager im Beton-Neubau bis zur kühlen Kellervinothek im Bründlgraben, wo zum Abschluss ein gutes Glas Wein verkostet werden kann.
Im beliebten Format der Bauvisite als Fahrradtour führt ORTE zur neuen Donau-Ufergestaltung von Mitterarnsdorf bis Rossatzbach. Ausgehend vom dringenden Hochwasserschutz wurde hier eine städtebaulich wie landschaftsplanerisch vorbildliche Umgestaltung der gesamten Uferzonen realisiert.
Wie sich unsere Gesellschaft und die von ihr gestaltete Umwelt verändern müssen, haben sich Schülerinnen und Schüler gefragt und im Rahmen eines Wettbewerbs ihre Ideen für eine lebenswerte Zukunft in verschiedene Ausdrucksformen gebracht.
Angesichts dringlicher werdender Umweltkrisen greift ORTE zu neuen Mitteln. Auf spielerische Weise und mit großem Nervenkitzel führt im Rahmen der Architekturtage ein Stationen-Rätsel für die ganze Familie durch die St. Pöltner Innenstadt. Ausstiegszenarien für Bodenversiegelung, Klimawandel und Co. sind gefragt.
St. Pölten setzt auf die Aufwertung des öffentlichen Raums. Wo früher schon entlang der ehemaligen Stadtmauer promeniert wurde und zwischenzeitlich der Verkehr dominierte, entsteht nun ein qualitätsvoller Grün- und Freiraum, der zum Flanieren wie Verweilen einlädt und die aktive Mobilität in den Vordergrund stellt.
Die Gestaltung des gewaltigen Freiraums an der bischöflichen Residenz hat eine wechselvolle Geschichte: Parkplatz bis 2008, Bürgerbefragung, Architektenwettbewerb, lange archäologische Grabungen und 2022 schließlich die Umsetzung nach dem Konzept von Jabornegg & Pálffy, das nun auf geteilte Meinung trifft.
Im Mai führt ORTE zu einer Wohnbebauung aus der Hand der X42-Architektur, die mitten in Guntramsdorf zu einer gelungenen Neuinterpretation des Reihenhaus-Typus gefunden und dies gekonnt mit dem Bestand einer alten Schuhleistenfabrik verbunden hat.
Ein niederösterreichisches Unternehmen, das in der nachhaltigen Energiegewinnung erfolgreich ist, hat sich für ihr neues Betriebsgebäude mit dem Vorarlberger Architekten juri Troy einen Vorreiter in Sachen ökologischen Bauens geholt. Im Mai gibt er einen Einblick in Konzept und Baustelle.
Die Tangente St. Pölten, das spartenübergreifende, sozial inklusive und ökologisch orientierte Festival mit gesellschaftskritischem Ansatz bekommt eine Festivalzentrale, die der Mission alle Ehre macht. Erdacht von der Biennale Urbana werden Räume und Höfe der Innenstadt in nachhaltiger Manier genutzt und mit Leben erfüllt. Die ORTE-Visite gibt Einblick in ökologische wie kulturelle Strategien des offenen Vermittlungsortes.
Immer mehr Menschen ziehen in die Städte. Immer mehr Wildtiere wollen das auch. Doch fehlt es an Nistmöglichkeiten für Gebäudebrüter wie Mauersegler und Schwalben oder an Rückzugsmöglichkeiten für die vom Aussterben bedrohten Fledermäuse, um nur zwei Vertreter der zahlreichen Tierarten zu nennen, die den Siedlungsraum für ihr (Über)leben benötigen.
ORTE feiert 2024 sein 30jähriges Bestehen! Es ist Zeit, den Status Quo der Baukultur durch die Brille der Cartoonist:innen zu sehen und die schädigenden Auswüchse und Absurditäten des Baugeschehens aufs Korn zu nehmen. Ausgewählt wurden mehr als 50 satirische Darstellungen, die die „giftigen Schwammerln“ in unserer gebauten Umwelt entlarven. Damit will ORTE möglichst viele Menschen zum Lachen und zum Nachdenken bringen, vor allem aber die Konsequenzen von Profitgier und Planlosigkeit vorführen