Kindergarten Reichenau (179)

Das Atelier Gerhard Lindner aus Baden erhielt die Aufgabe, ein historisches Nebengebäude des Schlossensembles Reichenau in einen Kindergarten umzubauen. Für Wohnzwecke war der Bestand nicht mehr heutigem Standard entsprechend und baulich sanierungsbedürftig.

Man nahm sich zum Ziel, dass die baulichen Veränderungen Rücksicht auf die gewachsene Substanz nehmen sollten ohne dabei zu zerstören, ohne einen Verlust zu bewirken. Eine Revitalisierung sollte ein Gewinn sein, auch für das Gebäude an sich.

Die schmalen Räume des Hauses bedingten Ergänzungsbauten, die wiederum als schmale Raumschichten angelegt wurden. Eine Erschließungszone führt zu den Gruppenräumen, zum Bewegungsraum, zu der Küche usw. Und eine Veranda dient als Erschließungsraum, als Sonnenfalle, als Raum zwischen Innen und Außen.

Die neuen Raumschichten sind als Holzleimbinderkonstruktion ausgeführt, die auf auskragenden Stahlträgern aufliegen. Diese wiederum wurden in die Deckenkonstruktion über dem Erdgeschoß eingebaut. Visueller Effekt ist eine schwebende Konstruktion, die eine Erdgeschosszone schafft, die fast nahtlos zwischen Innen- und Aussenraum vermittelt. So wird auch der Garten zum Bestandteil des Gebäudes.

Zu der Bauaufgabe Kindergarten stellte Architekt Lindner fest: "Ein Kindergarten ist ein Gebäude der Allgemeinheit. Es ist das erste öffentliche Gebäude, in das ein Kind bewusst hineingeht und als Teil seines Lebens empfindet. Mit dem Kindergarten beginnt die Unterscheidung zwischen dem Leben in privaten Räumen, also dem Zuhause und dem Leben in Räumen der Gemeinschaft...
Als Architekt kann man dazu den Rahmen schaffen, kann man einen kleinen Teil der Bedingungen beeinflussen, die zur Entwicklung unserer Jüngsten beitragen. Gute Architektur ist in diesem Sinn nie zu ersetzen ..."

atelier lindner
DI Gerhard Lindner
Kaiser Franz Josef-Ring 30
2500 Baden
atelier lindner