cinema paradiso-preloadEUTOPIA
preloadEUTOPIA Sonare Medienfassade für das Cinema Paradiso St. PöltenFreitag 11. Juni 2004. 21.00 Uhr
preloadEUTOPIA
Konzept, Produktion, Live/Video: Markus Wintersberger
Live/Sound: Alois Huber
Feat. DJ PLAK, bounce rec.
"preloadEUTOPIA" ist eine Voraberklärung, ein Vorblick auf eine mediale Raumszenografie im Regierungsviertel St. Pölten am 11. Juni 2004. Die Fassade des Cinema Paradiso dient als Bildträger für produziert Lebendiges, choreografierte Körper modulieren den Bildraum, schweben gleichsam an der Fassade des Gebäudekörpers entlang. Sonare Ressonanzen öffnen sowohl den Architekturraum alsauch den Projektionsraum nach Innen, das projezierte Bild dringt ins Innere des Gebäudes, schafft geometrisch gebrochene alltägliche Bühnenbildeinblicke. Ein akustisches Grenzfeld lotet diesen Übergang aus. Die Personen im Inneren werden Teil des Gesamtbildes, interagieren subtil verwoben mit den Projektionsfeldern und den sonaren Soundflächen. Die Schnittfläche von Innen- und Aussrenraum erfährt projektiv akustisch eine Negation, die Aufhebung erfolgt im Teilchenfeld der raumbrechenden und raumgebenden Pixelströme.
Markus Wintersberger 2004.
EUTOPIA
körperLand. tanzHaus. medienBoulevard
Mediale Raumszenografie für das Regierungsviertel St.Pölten
Eröffnung: Dienstag 22. Juni 2004. 20.30 Uhr
Installation: 22. Juni bis 11. Juli 2004
Regierungsviertel St.Pölten, Landhausboulevard
Konzept, Produktion, Video: Markus Wintersberger
Live/Performance: Stephanie Cumming, Julia Mach
Live/Sound: Alois Huber
Es sprechen:
Katharina Blaas-Pratscher, Kunst im Öffentlichen Raum. Niederösterreich
Marc Ries, Medien- und Kulturtheoretiker
Liese Prokop, Landeshauptmannstellvertreter
www.publicart.at
Das Regierungsviertel St. Pölten bildet den Rahmen, ist Handlungsgerüst für eine künstlerische Gesamtraumkomposition. Für sich und aus sich heraus erfüllt es im Alltag seine Zweckmässigkeit als architekturräumliche Hülle einer gesellschaftsbildenden und -bündelnden “Sozioenergie“. Die Architektur richtet somit einen gesamten Handlungsraum ein, schafft Zentrum für ein “Gemeinsames“. Diesem “Gemeinsamen“ wird hinsichtlich seiner Position eine für diese ortsspezifische Situation erstellte Gesamtraumszenografie beigestellt. Der immaterielle Ort des politischen Gesellschaftskörpers erfährt durch das Hinzufügen künstlerischer Montagepartikel wie Video, Sound, Tanz, Installation, Performance eine mögliche Sichtbarkeit im medialrealen Vibrationsfeld des sich nie als getrennt erdachten Lebendigen. Das Anwesende wird sichtbar und zieht sich als Bedeutung in unsichtbare Räume, in immaginative Innenräume, in uns selbt, in unser gemeinsames Selbt zurück.
EUTOPIA, Spiegelland an der Stirnseite zur bewusst sich generierenden Materialität. Das raumgebende Koordinatenkonstrukt verlässt sich im aktuellen Weltbild auf ihre organisierte Zweckmässigkeit, es richtet sich und uns ein in eine lebendige Gemeinschaft. Materie, Raum, Natur, Architektur, Rauschen umhüllt uns als Gesamtform, bettet uns in seine atmosphärischen Proportionsströme und behütet uns als sichere Schutzfläche vor dem unendlichen Horizont. Die somit geschaffene Aussenwelt gelingt sich als choreografiert Gewachsenes, strukturiert und reguliert den Bewegungsstrom der einzelnen Individuen. Belebte Räume wechseln mit unbelebten Räumen, beseelte Orte wechseln mit unbeseelten Orten, Atmosphären verdichten sich und lösen sich wieder auf. Das Zeitbild reguliert die Zirkulationskräfte. Der gleichbleibende Agregatszustand ist die Schwingung. Im Tanz erfährt sich die lebendige Materie als objekthaft subjektives Eins. Der Mensch tanzt, der Himmel tanzt, das Licht tanzt, das Regierungsviertel tanzt. EUTOPIA steckt noch in den Kinderschuhen. Einen Versuch ist es wert.
Markus Wintersberger 2004
EUTOPIA_(dis)appearing capital
Ausstellungskonzept Galerie Stadtpark Krems, 2004
Eröffnung: Samstag 2. Oktober 2004. 20.00 Uhr
Ausstellung: 3. bis 17. Oktober 2004
Galerie Stadtpark Krems. Wichnerstrasse
Konzept, Produktion, Video: Markus Wintersberger
Live/Performance: Stephanie Cumming, Julia Mach
Live/Sound: Alois Huber
Eröffnung: Marc Ries
Organisation: Christine Lackner, Galerie Stadtpark Krems
www.galeriestadtpark.at
Basierend auf den Arbeitsansätzen und Überlegungen zum Projekt "EUTOPIA. körperLand. tanzHaus. medienBoulevard" wird der Ort Galerie Stadtpark Krems als diskursive Innen/Aussenraumschnittstelle - sowohl kontextuell als auch immanent architektonisch - befüllt und bespielt.
Eine Raumgitterskulptur, ein masstäblich gebautes Verweisendes bietet den Hauptstrang, das Refferentielle im Kontext des Annahmebogens. Die Skulptur stellt eine masstäbliche Umsetzung M 1:50 des Regierungsviertel St. Pölten, gezielt des bürokratie- und machtpolitisch gefüllten Landhausboulevard dar. Aus einzelnen Quadratholzstäben 1 x 1 cm gefertigt und jeweils mit Aluminiumspiegelfolie überzogen erinnert es an das real Vorhandene, spiegelt die Präsenz des Tatsächlichen und entkleidet gleichzeitig die Architekturkörper. Wie transparent schwerelose “Raumcontainer“ reihen sich die einzelnen Gebäudeblöcke zu dem Gesamtenvironmente.
Wie errechnet ist das Reale? Wie berechnet und verrechnet sich das Weltkonstrukt? Wie zentral oder zentriert erfindet sich eine Sozietät? Wie bindet und verbindet sich der “Gemeinort“ mit dem “Individualort“? Welche Rolle fällt zu, gefällt oder missfällt mir als am “Gemeinort“ partizipierenden Individuum?
Standpunktsuche und Standpunktanalyse bilden Haupagens dieses Forschungseinsatzes und dieser laboratorischen Kunstvermessung.
Die Skulptur selbst wird durch eine Lichtchoreographie in “Bewegung“ versetzt. Die stabile Aussenweltanmutung erfährt eine Hinterfragung hinsichtlich ihrer Lebendigkeit. Das Gitterwerk der einzelnen Kuben löst sich gleichsam in einem performativen Rhythmus auf, gerät in Schwingung und verselbtständigt sich als grafische Raumlinienzeichnung, die sich an den umliegenden Wänden nach Außen wirft. Der nächtliche Einblick und auch Ausblick der Galerie erfährt durch diese Inszenierung ein energetisches sich in den Raum Brechen, die Schattenzeichnungen der Skulptur stülpen sich entlang der Glasfassade in den Aussenraum. Die architektonische Grenze erfährt eine Ergänzung, sie löst sich gleichsam als materielle Oberfläche auf, wird zum lichtfiktionalen Schattenriss einer politischen Idee.
Die Rückseite der Galerie, der transparente Fassadenteil dem Stadtpark zugewandt, wird mit einer Projektionsfläche ausgehängt. Diese ist Träger für aus dem Modell erarbeitete Videoschleifen, masstäblich gekippte und montierte virtuelle Einblicke in den fiktionalen Realraum. Das inszenierte Modell selbst wird in den Videos mit einem in diesem agierenden Körper konfrontiert. Ein ertastendes und begreifendes Wesen wird Teil des Modellweltszenarius. Der “Leeraum“ erfährt eine Belebung und Beseelung durch ein choreografisches Agens. Teils selbstbewusst, teils ängstlich bahnt sich die Person ihren Weg durch das freigelegte Raumszenario.
Die Ausstellung wird mittels einer Körperperformance - einer auf den Raum bezogen Handlungschoreographie - eröffnet. Eine Bewegungsstudie wird für den spezifischen Ort Galerie Stadtpark, und den spezifischen Kontext "EUTOPIA. körperLand. tanzHaus. medienBoulevard“entwickelt. Das Flachdach der Galerie wird zur Bühne oder zum Sockel eines livegestischen Eingriffs. Die Figur agiert und interagiert mit den Proportionen des Raumes, sie bildet gleichsam eine architektonische Erweiterung als
"architekturraumkommunikative Liveplastik“. Als real Vorhandenes bildet sie die Spange zum im virtuellen Raum der Videoschleifen eingebetteten Individuum.
Das Projekt wird akustisch sensitiv durch Alois Huber erforscht und getragen. Der jeweilige Realort wird hinsichtlich seiner audiellen Substanz und seiner sonaren Fähigkeiten befragt und aus seinen Konstanten soundinstallativ bespielt.
Text: Markus Wintersberger 2003
3 individuelle Erzählstränge des Gesamtprojektes, der Gesamtprojektidee "EUTOPIA".
Weitere Informationen:
CINEMA PARADISO I CP Kinobetriebsgesmbh.
Rathausplatz 15/S7 I A-3100 St. Pölten
Kassa & Information
t. +43- 27 42 - 21 400
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