Hoffmann geht spazieren, LAUBE UND BASSENA in Purkersdorf
Ein Auszug aus: ARCHITEKTURLANDSCHAFT NIEDERÖSTERREICH, Band 2 – INDUSTRIEVIERTEL
LAUBE UND BASSENA
Die städtebauliche Setzung einer Wohnhausanlage an der Hauptstraße von Purkersdorf im direkten Umfeld des Sanatoriums von Josef Hoffmann und der Villa Paula von Georg Bauer wurde von einer Bauherrengemeinschaft realisiert. Den straßenseitigen Bauteil entwarf BUS architektur & partner für die Baugenossenschaft Frieden. Das eindrucksvolle Projekt sah von Beginn an eine starke Einbeziehung des Kurparks des Sanatoriums vor. Mit dem Konzepttitel »Hoffmann geht spazieren« transferierte das Partnerbüro BOA büro für offensive aleatorik die hohen Ansprüche
Hoffmannscher Baukunst in die Jetztzeit. Zugleich verweist der Name auf eine Wahrnehmungsform urbaner Strukturen: die Promenadologie, auch Strollology genannt, die in Kassel vom Soziologen Lucius Burckhardt (1925–2003) begründet wurde. Im Park, der von BOA gestaltet wurde, berücksichtigen Abenteuerspielplatz und Freiluftkasperltheater die Bedürf nisse der Kinder. Der Bezug zur Natur wird so gesetzt, dass er zugleich als Anregung zu Aktionismus funktioniert. Ein eigener Vorgarten, ein Kräutergarten vor der Küche gehören ebenso zum Konzept wie die gemeinsame Nutzung der Dachterrasse. Zur Straße fungiert der verglaste Laubengang als Schallschutz. Am sensiblen Eckpunkt
sitzt eine Kupferfassade. Der Wechsel zwischen Metall, Eternit und dem Einsatz weinroter Akzente ergibt einen eleganten Außenauftritt. Als pointiertes historisches Zitat fungiert die Bassena am Gang. th