Kantine Berndorf
Ein Auszug aus: ARCHITEKTURLANDSCHAFT NIEDERÖSTERREICH, Band 2 – INDUSTRIEVIERTEL
EIN SCHWEBENDER PAVILLON
Der leichte Glaspavillon der Betriebskantine ist für 100 BesucherInnen angelegt. Das 4 m vorspringende Dach schützt vor
der steil einfallenden Sonne, der 3,50 m breite Betonumlauf ist als Terrasse zu nutzen. Der schwebende Eindruck des Pavillons entsteht durch die Anhebung des gesamten Gebäudes vom Bodenniveau um 80 cm, was als Hochwasser schutzmaßnahme vorgeschrieben ist. Die unbehandelten Betonoberflächen, Sichtbeton mit Brettschalung, Glas, geschliffener Estrich als Boden sowie die Holzkonstruktion des Dachs sind die konstitutiven Elemente. Mit dem Grau des Betons und der Transparenz des Glases spielt die Farbe Orange zusammen. Alle Wände inklusive Sanitärbereich sind in dieser Farbe gestrichen, die auf die Backsteinbauten am Firmengelände verweist. Die Berndorf AG durchdringt symbolisch die Materialauswahl: Niro-Großküche, da
für die Firma Edelstahl ein wichtiger Grundstoff ist oder "Max-Platten" für die linke Außenwand, da die Berndorf AG Maschinen für deren Produktion herstellt. Von der Kantine sieht man die "kunsthalle stahlwerk berndorf", ehemals Turbinenhalle und Umspannungsraum des ersten kalorischen Kraftwerks in Österreich. Der Ende des 19. Jahrhunderts errichtete Backsteinbau mit einer Glas-Stahl-Dach konstruktion ist seit 1997 das Künstleratelier von Tomas Hoke
und Karl Vonmetz. Hoke schuf für die Kantine das neue Logo (WK bzw. 24Wk), die 25 m lange Neoninstallation "Timeline", die dreiteilige Arbeit "Cosmic Landscape" und eine mobile Abtrennung aus Schwimmbad abdeckprofilen. ek