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ORTE-Stellungnahme Besucherzentrum Nationalpark Hainburg
3. Mai 2002
Die von der Kronenzeitung am 20. April 2002 gestartete massive mediale Kampagne gegen die Errichtung des Besucherzentrums für den Nationalpark in Hainburg zeigt exemplarisch die Tendenz, wie mit guter Architektur der Gegenwart umgegangen wird. Das davon betroffene Projekt "Tor zur Zukunft" der Architektengruppe Coop Himmelb(l)au ist aus einem geladenen Architektenwettbewerb (Vorsitz: Arch. Prof. Hans Hollein) als Sieger hervorgegangen und bezieht den mittelalterlichen "Wasserturm" Hainburges in überzeugender Weise in die architektonische Konzeption mit ein. Das Projekt wurde vom Gemeinderat Hainburg einstimmig befürwortet. Es liegt eine rechtskräftige Baugenehmigung vor.Es ist eine vorrangige Aufgabe von ORTE architekturnetzwerk niederösterreich zeitgemässe und zukunftsweisende Baukultur zu fördern. ORTE tritt mit Nachdruck dagegen auf, dass anspruchsvolle zeitgenössische Architektur in Medien unsachlich und vordergründig diffamiert wird (z. B. als "Betonmonster" und "Glasmonster") und so auf populistische Weise ein fortschrittsfeindliches und kulturpessimistisches Klima erzeugt wird. Der Verlierer wird wie bisher der kleinregionale Raum sein, der durch Prozesse, wie sie derzeit in Hainburg ablaufen, praktisch immer dritte Wahl erhalten wird.
Mutig und tapfer zu sein ist zwar mühsam, erscheint aber für Bauherren, Architekten und Gemeinden notwendig, um nicht von einigen, mit unglaubwürdigen oder nicht vorhandenen Konzepten ausgestatteten, die Volksmeinung vorschützenden Verhinderern in der nachhaltigen Zukunftsentwicklung zum Verlierer gemacht zu werden. ORTE tritt daher in diesem Sinn und mit Nachdruck dafür ein, dass das Projekt von Coop Himmelb(l)au wie vorgesehen und rechtlich genehmigt, ohne kompromisshafte Abstriche in Hainburg verwirklicht wird.