syntax architektur
Martina Barth-Sedelmayer in Conversation
"Architektur ist gebaute Sprache.
Je besser die Syntax desto ausdrucksstärker das Gebäude
und desto mehr kann dieses mit den Nutzern und der Nachbarschaft in Kommunikation treten."Martina Barth-Sedelmayer, stellvertretend für das in Klosterneuburg ansässige Büro syntax architektur.
Warum sind Sie Architektin geworden bzw. warum machen Sie Architektur?
Martina Barth-Sedelmayer: Schon seit meiner Kindheit nehme ich sehr stark meine Umgebung wahr. Wenn sie mir nicht gefällt, plane ich sie sofort in meinem Kopf um. Die Freude am Gestalten und Entwickeln ist noch immer die gleiche wie früher, umso mehr als einige dieser Ideen verwirklicht wurden und werden.
Was würden Sie gerne planen/bauen?
Martina Barth-Sedelmayer: Ein Museum oder eine Bibliothek, Orte, die aufgesucht werden, um sich in seiner Freizeit weiterzubilden, das Alltägliche hinter sich zu lassen und sich mit Kunst zu beschäftigen. Orte, die Ruhe und Kraft ausstrahlen und für viele Menschen eine Bereicherung sind. Eine komplexe Bauaufgabe, die leicht und einladend wirken soll.
Was meinen Sie, ist Baukultur?
Martina Barth-Sedelmayer: Die Baukultur definiert sich nicht nur durch große Bauwerke, sondern auch durch die Qualität des Alltäglichen. Sie manifestiert sich im Umgang mit unserer Umwelt. Sie zeigt sich in Shopping Zentren, in Lärmschutzwänden, in Einfamilienhaussiedlungen genauso wie in Kirchen, Schlössern und Kellergassen. Wir alle sind verantwortlich für die Baukultur in unserem Land!
Was würden Sie gerne ändern (können)?
Martina Barth-Sedelmayer: Es wäre uns ein Anliegen, dass viel mehr Leute bewusst sehen, in welchen Räumen (öffentlich, privat, innen, außen) sie sich bewegen. Dann würden sie erkennen, dass Architektur Bestandteil des täglichen Lebens ist und durch sorgfältige Planung das Wohlbefinden positiv beeinflusst wird.
Martina Barth-Sedelmayer - syntax architektur, Dezember 2017