Von Achleitner bis Zschokke
2. ORTE-Salon mit RundgangAuch in diesem zweiten Salon analysiert ORTE ausgewählte Architekturkritiken aus Österreich und dem deutschsprachigen Raum und geht dabei brisanten Fragen nach...
read more ...Review of the 2nd ORTE-Salon on March 24th, 2017
Der neue Campus der WU Wien war Anschauungs- und Diskussionsort des 2. ORTE-Salons. Dem von Reinhard Seiß geführten Rundgang folgte im Learning Center (Architektur: Peter Cook) die gemeinsame Auseinandersetzung mit publizierten Texten über dieses städtebauliche Großprojekt.
Mehrheitlich wurden dabei eine fundierte Auseinandersetzung mit dem gesamten Quartier sowie eine klare Positionierung der AutorInen vermisst. Statt Kritiken wurden die ausgewählten Texte überwiegend als reine Beschreibungen klassifiziert – oder gar als Lobeshymnen auf inszenierte Formalismen beziehungsweise als unreflektierte Wiedergabe von AkteurInnenmeinungen. Einen Diskussionsteilnehmer erinnerte die Lektüre mancher architektonischer „Wohlfühl-Berichte“ angesichts des vorherigen Lokalaugenscheins am Campus an das Märchen „Des Kaisers neue Kleider“ und den offenbar selten gewordenen Mut, die Dinge oder gar Probleme beim Namen zu nennen. Das in unserer Medienlandschaft grassierende „Infotainment“ hat sichtlich auch die Architekturkritik erfasst, und so wirken sich der scheinbare Verlust eines Wertegerüsts sowie der Mangel an Beobachtungsschärfe und Kontextualisierungswille fatal auf dieses Genre aus.
Auch angesichts der besichtigten Bauten am WU Campus beklagte eine Architektin in der Runde, dass Architektur nichts mehr mit Wissen zu tun habe. Und ein ehemaliger Hochschullehrer ergänzte, dass klassische Wissensvermittlung an den Universitäten heutzutage geradezu verpönt sei: Kompetenzvermittlung lautet das neue Schlagwort, das über die Verflachung der Lehre hinwegtäuschen soll. Gleichzeitig drohe „Raumempfinden“, wie Carl Pruscha meinte, verloren zu gehen. Das alles und noch mehr aufzuzeigen, sollte durchaus auch Aufgabe der Architekturkritik sein, die sich somit nicht nur dem Gebauten, sondern auch den Rahmenbedingungen des Bauens widmen müsste.
Auch in diesem zweiten Salon analysiert ORTE ausgewählte Architekturkritiken aus Österreich und dem deutschsprachigen Raum und geht dabei brisanten Fragen nach...
read more ...Im dritten der vier Salons analysiert ORTE ebenfalls ausgewählte Architekturkritiken aus Österreich und dem deutschsprachigen Raum und geht dabei brisanten Fragen nach.
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