Von 13. bis 14. Oktober veranstaltete nonconform unter dem Titel „Zimmer frei“ eine Konferenz zum Leerstand im Tourismus. Der prädestinierte Ort für diese Tagung bildete St. Corona am Wechsel. Die ehemalige Wallfahrts-, dann Sommerfrische und zuletzt Wintersport-Destination liegt auf über 800 Metern in einer der landschaftlich schönsten Regionen Niederösterreichs.
Die Gemeinde hatte sich entschlossen, auf Ganzjahres-Familientourimus zu setzen und nicht mehr länger dem Glanz früherer Zeiten nachzutrauern, sondern ExpertInnen zu holen, die dem Ort neuen Input bringen sollten. Diesem Ansinnen wurde mit der Leerstandskonferenz vorzüglich Rechnung getragen: Transdisziplinär haben an die 30 Fachleute best practice Initiativen, die an Kreativität kaum zu überbieten sind, aus Österreich und Deutschland vorgestellt. Über Klimawandel, Schrumpfungsstrategien, Künstlerinterventionen, Nachnutzungskonzepte, Cohousing im Tourismus u. v. m. wurde referiert. Last not least erarbeiteten die rund 100 KonferenzteilnehmerInnen in einem „Country Café“, das dem Prinzip des „World Cafes“ folgte, Ideen für St. Corona, die für ausreichend neuen Schwung im Dorf sorgen sollten.
ORTE beteiligte sich an dem Zweitagesprogramm mit einem GEHspräch, das seinen Ausgangspunkt bei der soeben eröffneten Wechsellounge von Architekt Georg Driendl nahm. Ausgangssignet war das Wahrzeichen der Gemeinde – die Krone, von GEHsprächsleiter Dominik Scheuch auf Asphalt gebannt. Zahlreiche „Zeichen“ auf dem Weg in den Ort wurden untersucht und besprochen. Eine kurze Performance sorgte für „Bewegung im öffentlichen Raum“. Das Warten auf den Bus verlief ergebnislos. Weshalb sich die Menschenmenge auf seiner Spurensuche per pedes auf den Weg machte … Den Gehenden zeigten sich freie Zimmer wie Parkplätze, herunter gekommene Hotelbauten, menschenleere Straßen in zauberhafter Landschaft. Dass St. Corona ein unglaubliches Potential hat, wurde rasch ersichtlich. Jetzt gilt es für die BewohnerInnen, die Ärmel hochzukrempeln, flexibler zu werden und neue Zeiten einzuläuten.
Der Leerstand von Gebäuden nimmt, besonders im ländlichen Raum, ständig zu. Viele Dörfer und Gemeinden sterben beinahe aus, weil die BewohnerInnen in Städte abwandern. Wie ist diesem Phänomen zu begegnen?
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