ORTE stellt aus

Die kleinste Baukultur-Galerie Österreichs

WERTVOLLES ERBE? AKTIVE ZUKUNFT! ORTE wirft den Fokus auf die Bauten der Waldviertler Textilindustrie: unsichtbare Strukturen, verborgene Potenziale, vermisste Wertschätzung und optimistische Ausblicke.

Die Ausstellung der jungen französischen Planerin Inès Lisser, die im Rahmen des Artists in Residence-Programm Niederösterreich in Krems zu Gast ist, spiegelt die vielfältigen Gegebenheiten rund um das Thema „Leerstand in der Innenstadt“ wider.

Der indische Designer und Publizist Sarvesh Singh beschäftigt sich als Artist in Residence im Herbst und Winter 2024 mit Materialien, die hauptsächlich als Abfall angesehen werden. Mittels Dekonstruktion und magischem Realismus möchte er Müll und Rückstände in einen anderen Kontext stellen und ihnen eine neue Bedeutung verleihen. Sarvesh Singh wird folglich Stoffe beforschen, verformen und in Installationen dokumentieren, um die universelle Verbindung zwischen Wert und Nachhaltigkeit zu reflektieren und „eine andere Müll-Kultur“ zu fördern.

Thomas Paster, Modernes Ortsbild, 1997, Acryl / Mischtechnik auf Papier, 40 x 29,5 cm

ORTE feiert 2024 sein 30jähriges Bestehen! Es ist Zeit, den Status Quo der Baukultur durch die Brille der Cartoonist:innen zu sehen und die schädigenden Auswüchse und Absurditäten des Baugeschehens aufs Korn zu nehmen. Ausgewählt wurden mehr als 50 satirische Darstellungen, die die „giftigen Schwammerln“ in unserer gebauten Umwelt entlarven. Damit will ORTE möglichst viele Menschen zum Lachen und zum Nachdenken bringen, vor allem aber die Konsequenzen von Profitgier und Planlosigkeit vorführen.

Schon die römische Antike ging davon aus, dass jeder Ort von einem eigenen Geist geprägt ist, der auf diesen und die ihn bewohnenden Menschen wirkt. So widmet sich etwa der norwegische Architekt und Theoretiker Christian Norberg-Schulz in seinem Werk „Genius Loci. Landschaft, Lebensraum, Baukunst“ dem „Geist des Ortes“ und beschreibt das Sein als eine Verbindung des Menschen mit dem Ort durch räumliche Orientierung und psychologische Identifizierung

Seit 1967 würdigt der Bauherrenpreis der Zentralvereinigung der Architekt:innen jene Auftraggeber:innen, die sich der Baukultur in einem beispielhaften Maß widmen, wobei das Spektrum von Wohn-, Büro- und Bildungsbauten bis hin zu Wissenschafts- und Kulturinstitutionen reicht.

Maria Lamott, eine in der Schweiz lebende Architektin, war im Dezember 2021 als Artist in Residence in Krems. Während dem plötzlich verhängten Lockdown unternahm sie in der klirrenden Kälte vier ausschweifende, tagesfüllende Spaziergänge in den Westen, Osten, Süden und Norden von Krems. Sie sammelte Blätter, Blumen, Erde oder Steine deren Farben ihr für die Landschaft und die gebaute Umwelt der Region charakteristisch erschienen. Die gefundenen Materialien zerrieb sie vor Ort zu Pigmenten, die sie auf Papier übertrug. So entstand eine farbliche Palette der Landschaft.

Forming Force

Nicola Cani, ein italienischer Fotograf und Architekt, erforscht mit einer analogen Kamera anhand eines Talabschnitts die Beziehung zwischen der Stadt Krems und der Donau sowie die prägende Kraft eines Flusses. Ein ausgewählter „Gelände-Schnitt“ wird mit künstlerischen und dokumentarischen Mitteln unter die Lupe genommen: eine fotografische Untersuchung der „Falten des Alltäglichen“.