Hiroshima (Japan)
Nach dem Studium der Architektur an der Kinki Universität in Higashiōsaka in der Präfektur Ōsaka erwarb Michiya Tsukano seine ersten praktischen Erfahrungen im Kubota Architect Atelier in Yamaguchi, um schließlich 2010 sein eigenes Büro „Tsukano Architect“ in Hiroshima zu gründen.
Sehr rasch zog der junge Architekt international die Aufmerksamkeit auf sich und konnte bereits zahlreiche namhafte Preise in Empfang nehmen, darunter (mehrfach) den International Design Award, den Asia Architecture Award und den Daylight Space Award 2014, der biennal von der Donau-Universität Krems ausgelobt wird und herausragende architektonische Leistungen in der Tageslichtlenkung auszeichnet.
Letzteren gewann Michiya Takeguchi mit dem „House T“ im Zentrum von Miyazaki im Süden von Japan. Eingehüllt in eine weiße Fassade bietet das Haus Schutz vor einer angrenzenden, stark befahrenen Straße und hoch aufragenden Nachbarhäusern. Sonnenlicht dringt von oben in einen privaten Innenhof, dem sogenannten „Niwa“ (der spirituelle Bedeutung hat) und wird von dort zur natürlichen Raumbelichtung in die Innenräume verteilt. Dieser intime Freibereich hat in der japanischen Bautradition kultische Bedeutung. Das Gebäude wird als Hybrid zwischen vernakulärer Baukultur und westlichen Raumstandards verstanden und verfügt über eine Gesamtnutzfläche von etwa 108 m² auf zwei Geschoßen.
Zu seiner Arbeit sagt Michiya Tsukano: „Ich bin zutiefst besorgt darüber, dass zeitgenössische Architektur eine Barriere zwischen Natur und Mensch ist, weil sie sich auf den Schutz der Menschen vor der Natur konzentriert. Deswegen versuche ich, Häuser zu entwerfen, die die BewohnerInnen mit der Umwelt und Natur verbinden.“
Dabei geht es Michiya Tsukano nicht so sehr darum, in seinen Entwürfen die Natur einzubeziehen. Vielmehr will er Architektur schaffen, die die menschliche Sensibilität für die Natur unterstützt.
Michiya Tsukanao ist im November und Dezember 2016 Architect in Residence in Krems. ORTE freut sich über diese fernöstliche Begegnung mit dem jungen, außergewöhnlichen Architekten!
ORTE ist Projektpartner des „Artist in Residence“-Programms des Landes Niederösterreich. Seither haben sich zahlreiche internationale Architekt:innen, Landschaftsplaner:innen, Fachautor:innen und Kunstschaffende in Krems mit Baukultur beschäftigt.
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