textWETTBEWERB "technik! wie jetzt?" ist entschieden
Wir gratulieren den Gewinner:innen!
Ich vermisse es. Seitdem ich selbst den Führerschein habe, sind die Autofahrten mit meinem Vater rar geworden. Das ist schade, denn sie hatten so eine beruhigende Wirkung auf mich, obwohl sie jedes Mal gleich verliefen. Ich stelle die gleichen Fragen, denn ich weiß, worüber er reden will. Den Beruf. Als überarbeiteter Elektrotechnikplaner reißt ihn die Affinität zur Technik und der Stress im Berufsleben hin und her. Also frage ich ihn: „Wie war heute die Arbeit, Papa?“
Die ist ein Auszug aus dem Beitrag "Beziehungstechnik" von Moana Marosevic, der den ersten Preis gewonnen hat.
Zum vierten Mal wurde der textWETTBEWERB technik! wie jetzt? ausgelobt, in dem Jugendliche im Alter von 14 bis 18 Jahren ihre Sicht auf die Technik im Alltag literarisch aufzeigen konnten. Am 16. Februar 2021 fand die Jurysitzung statt. Architektin Maria Langthaller, Schriftsteller Markus Köhle und Pädagoge Wolfgang Richter ermittelten aus den eingereichten Arbeiten die PreisträgerInnen. Die Landschaftsplanerin Sabine Gstöttner führt durch die Jurysitzung.
Resumee der Jury zum Wettbewerb: Alle drei Sieger-Texte haben einen Zugang gefunden, der nicht gekünstelt ist und nicht artifiziell gewollt wirkt. Das Thema Technik wurde gültig eingebracht und literarisch umgesetzt.
„Die jungen Autor:innen haben ihre Texte kreativ und abwechslungsreich zubereitet. Technik wurde gut verdaut. Das Ergebnis ist sehr schmackhaft!“ Wolfgang Richter
Folgende Preise wurden vergeben:
ERSTER PREIS
Beziehungstechnik, Moana Marosevic, Höhere Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe 23, Sta. Christiana, Wien Jurybegründung: Der Text hat eine gute Einleitung und einen schönen Ausstieg, die Autorin findet zum Eingang wieder zurück. Die Sätze sind prägnant und kurz. Der Text ist ein positives Beispiel, wie das Thema Technik auf eine zwischenmenschliche Beziehung heruntergebrochen werden kann. Technik ist kreativ eingearbeitet.
„Wunderschöne Vatertochter-Geschichte.“ Markus Köhle, Schriftsteller
pat.exe_stopped-working, Patrick Gasser, Bundesgymnasium Seekirchen Jurybegründung: Der Text ist mutig, der Sprachumgang souverän und erzeugt tolle Bilder. Die Arbeit bricht durchaus aus sprachlichen Mustern aus („Eiswafferl“), um dann wieder zurückzufinden in den Arbeitsalltag. Begriffe der Technik werden gekonnt in den Alltag hinübergezogen. Der Schluss ist überraschend lakonisch. In Summe: eine schöne, kurze Arbeitsalltagsbeschreibung, die Technikbegriffe werden gut eingesetzt.
„Hier wird das Thema Technik in ein Lebenskonzept gestellt, in einem ganz anderen Kontext, nicht nur hohl und beschreibend auf der Ebene der Technik, sondern mit Mehrwert für den Alltag.“ Wolfgang Richter, Pädagoge, Künstler und Baukulturvermittle
Der Lichteinfall meiner Seele, Helena Priester, HTBLuVA Salzburg Jurybegründung: Im Text sind schöne Vergleiche eingebaut, die Geschichte arbeitet mit Gegensätzlichkeiten, schwere Technikbegriffe sind leichtfüßig eingestreut („Bitumenbahnen“). Die Arbeit hat sich abgehoben als Textsorte. Auch der Titel ist toll. Die Kombination von Technik, Mensch und Emotion funktioniert. Spröde Termini werden veredelt, beschreiben etwas, das mit Emotionen zu tun hat, damit rückt der Text Technik in ein menschlich emotionales Licht.
„Techniksprache wird hier ins Emotionale transportiert. Sehr leichtfüßig, gute Kombination von Gefühl und Technik.“ Maria Langthaller, Architektin
Ende Jänner 2021 wurden die PreisträgerInnen des Textwettbewerbs "technik! wie jetzt?" ausgezeichnet, die aus 76 eingereichten literarischen Arbeiten zum Thema Technik im Alltag ermittelt wurden.
Wie ist die Sicht Jugendlicher auf die Technik in ihrem Alltag? Technik begleitet uns überall, gerade auch in Zeiten von Homeschooling. Der Wettbewerb lädt junge Menschen ein, mit den Medien Sprache und Text in geschriebener Form ihren Zugang zu Technik im Alltag aufzuzeigen.
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