2. ORTE Filmfestival
Das Haus – Mitte der Welt
FilmvorführungDas Haus – Mitte der Welt
Das Haus ist eine Metapher für Vergangenheit und Zukunft. Beinahe jeder Mensch hat Erinnerungen und Erfahrungen, die mit einem bestimmten Haus einhergehen, sei es das Haus der Kindheit, das gegenwärtige oder das Traumhaus. Wohnen bedeutet zu existieren, in seiner Welt und in seinem sozialen Umfeld zu sein. Nur wenige Filme setzen den architektonischen Raum oder zeitgemäße Architektur abseits von Klischeebildern in Szene oder erheben diese zum zentralen Thema der filmischen Arbeit. Das 2.ORTE Filmfestival füllt diese Lücke mit einem aktuellen und kritischen Filmprogramm und regt zum Diskurs über Aspekte des Wohnens an.
Gezeigt werden Kurzfilme, künstlerische Dokumentarfilme und Spielfilme - ergänzt durch Diskussionen, die dem Publikum eine vertiefte Auseinandersetzung mit dem Thema erlauben und Einblick in die Praxis von Film und Architektur geben.
Gäste: Heinz Emigholz, Susanne Hauser, Hubert Lobnig, Corinna Schnitt, Marc Ries, Ulrich Seidl, u.a.
Neben dem Eröffnungsfilm "Goff in der Wüste" von Heinz Emigholz zählt die Österreich-Premiere von "My Architect: A Son’s Journey" von Nathaniel Kahn über seinen Vater Louis Kahn (nominiert für den Oscar 2004 als bester Dokumentarfilm) zu den Höhepunkten des Festivals.
PROGRAMM
Fr 5.11. Architektur als Autobiographie
19:00 Goff in der Wüste, Photographie und jenseits 7
(D 2003 R: Heinz Emigholz; 35mm, 110min)
Aus dem Lebenswerk des amerikanischen Architekten Bruce Goff (1904-1982) zeigt der bemerkenswerte Dokumentarfilm von Heinz Emigholz "Goff in der Wüste" 62 Bauwerke, darunter zahlreiche unterschiedliche Einfamilienhäuser. Ohne einen zusätzlichen gesprochenen Kommentar erzählen die Filmbilder unterstützt vom sensationellen O-Ton der Geräuschkulisse am Drehort von der Architektur, die hier photographisch gänzlich ohne Verzerrung durch den Einsatz des Weitwinkelobjektivs präsentiert wird. Aber der Film dokumentiert nicht nur die Häuser des Architekten sondern stellt ein Gesamtkunstwerk dar, in der die Architektur-Betrachtung zum autonomen künstlerischen Genre erhoben wird. Die im wahrsten Sinne schrägen Totalansichten und der eigenwilliger Blick auf Details sind Elemente dieses Filmkunstwerks des deutschen Filmemachers, bildenden Künstlers, Kameramanns, Schauspielers, Autors, Publizisten und Produzenten Heinz Emigholz.
21:30 Diskussion mit Heinz Emigholz, Alexander Dumreicher-Ivanceanu (Amour Fou), Günther Feuerstein (Architekt), Moderation und Kommentar: Susanne Hauser (TU Graz)
anschl: Sullivans Banken Photographie und jenseits 2 (D 2000 R: Heinz Emigholz; 35mm, 38min)
Die Schriften und Bauten Louis H. Sullivans (1856-1924) zeichneten entscheidende Positionen der Moderne vor, auch ihre Janusköpfigkeit. Seine zur modernen Bauweise parallel gedachte und gestaltete organische Ornamentierung wurde in Deutschland kaum wahrgenommen. Zwar wurde 1926 in der Ausstellung neuerer amerikanischer Baukunst in der Berliner Akademie der Künste die Arbeit Sullivans in einem zentralen Saal ausgestellt. Für theoriefähig hielt man den Lehrer Frank Lloyd Wrights allerdings nicht. «Alle Gebäude, die jemals waren und sind, sind physische Symbole für den psychischen Zustand der Menschen. Jedes Gebäude steht für eine soziale Aktion», schreibt Sullivan 1906 in dem Essay «What Is Architecture». «In allem, was die Menschen tun, hinterlassen sie einen unauslöschlichen Abdruck ihres Geistes. Geht man von dieser Voraussetzung aus, wird es in überraschender Weise klar, wie jedes einzelne Gebäude sich den Augen nackt präsentiert; wie jeder seiner Aspekte, bis hin zum kleinsten Detail, die Arbeit des Gehirns des Menschen enthüllt, der es gestaltet hat und uns dafür verantwortlich ist.» (Viennale)
Sa 6.11. Wohnen / Familie / Haus(bau)
14:00 DREH-ORTE / Vernissage
Fotos von den Filmlocations zu Hundstage von Ulrich Seidl und
Donmartin Supersets. Videos von Hubert Lobnig.
14:00 Kinderprogramm Ferien auf Saltkrokan
Schweden 1963/68 // Regie: Olle Hellbom, Olle Nordemar // Buch: Astrid Lindgren // Darsteller: Torsten Lillecrona, Louise Edlind, Björn Söderbach, Maria Johansson u.a. // 35 mm // 90‘
Die schwedische Großstadtfamilie Melcherson verbringt ihren Sommerurlaub auf der Schäreninsel Saltkrokan vor der Küste Stockholms. Dort hat Vater Melcher das "Schreinerhaus” gemietet. Zusammen mit seinen Kindern Malin, Pelle, Jan und Niklas macht er sich daran, die Mängel des Hauses auszubessern ("entweder man mag es, wenn es durch’s Dach regnet, oder man mag es nicht”). Als schließlich das Schreinerhaus verkauft werden soll, setzt sich die ganze Inselbevölkerung dafür ein, daß die ihnen lieb gewordenen Melchersons "ihr” Haus behalten dürfen.
15:30 Videokunst Spezial - Hubert Lobnig
Houses. (A 2001 // Video // 10‘) In dem Experimentalfilm treffen Oberflächen von Häusern aus niederösterreichischen Vorstadtsiedlungen auf billige Tricks eines einfachen Videoschnittprogramms. Hinter den Portalen der Doppelgaragen den Türen und Fenstern spielt sich einiges ab.
Gabriela und Petr Dostalek sprechen über Ihr Haus und über anderes (A 2001 // Video // 20‘) Petr und Gabriela Dostalek haben in Prag Landwirtschaft, Betriebswirtschaft
und Informatik studiert, nach dem Studium aber beschlossen, sich aufs Land zurückzuziehen und eine kleine Bio-Landwirtschaft zu betreiben. Sie leben extrem bescheiden, züchten Samen diverser fast ausgestorbener Kulturpflanzen und erzählen vor Ihrem Haus sitzend
ein Stück tschechische Zeitgeschichte anhand Ihrer persönlichen Entwicklung und der Geschichten um Haus und Garten.
Das Haus von Ali und Walter (A 2001 // Video // 27‘ 19") Der Wohntraum, das eigene Haus ist wahr geworden - alles neu. In der Erzählung über das Haus stellt sich heraus, dass viele Teile des Hauses, gar nicht, wenig oder anders benützt werden, als geplant oder anders geworden sind, als frau/mann es sich vorgestellt hat. Der Balkon ist Versatzstück, nicht benützt, durch die Speis laufen Heizungsrohre und machen sie zu warm, die Sauna ist erst einmal angeworfen worden, der Keller ist vom Gästezimmer zum Wäschetrockenraum zur Kraftkammer und unlängst zum home-cinema mutiert.
Das Linder-Haus (A 2004 // Video // 30‘) Das Wohnhaus des Architekten Gerhard Linder in Horn, ein modernes Wohnhaus aus den 70er Jahren mit Einfluss aus amerikanischer und europäischer Moderne wurde vor zehn Jahren von einer sehr lebendigen Familie bezogen, die sich sowohl den Garten als auch das Haus aneignete und sukzessive die strikt angelegte architektonische Ordnung aufzulösen begann.
17:00 Diskussion: Hubert Lobnig, Renate Martin und Andreas Donhauser, Ulrich Seidl (angefragt) Moderation: Franziska Leeb
19:00 Vorfilm: The Room (NL 2001, R: Rutger Hauer, Erik Lieshout, 10min, OF) (Österreichpremiere) Nach einer Novelle von Harry Mulisch. Ein Mann erzählt von einem mysteriösen Zimmer, das er als junger Mann bewohnt hatte. 40 Jahre später kehrt dieser Mann, der die meiste Zeit seines Lebens im Ausland gelebt hat, in seine Heimatstadt zurück. Er bittet einen Freund, ihm ein Zimmer in der Stadt zu besorgen. Wie es sich herausstellt, handelt es bei diesem Zimmer um dasselbe, das ihn in seiner Jugendzeit so fasziniert hatte. Welches Schicksal brachte ihn zurück zu diesem Raum?
Hundstage (A 2001, R: Ulrich Seidl, 121 min.)
Wochenende, Zeit der Hundstage. Es ist drückend heiß, südlich von Wien, im Niemandsland zwischen Autobahnzubringern, Einkaufsmärkten und Einfamilienhaussiedlungen. Die Temperatur steigt, die Aggression steigt. Asphaltdecken brechen auf.
In dieser Atmosphäre erzählen sechs Geschichten, denen Ort und Zeit des Geschehens gemeinsam ist, von Alltag und Aggression; von Nächten voller Lieder und Spiele, Sex und Gewalt. Von Tagen voller Einsamkeit, Verlust von Liebe, der Sehnsucht nach Liebe. Ein Film über das Leben in seiner Verletzlichkeit und Intimität.
21:30 Die Familie mit umgekehrten Düsenantrieb (Japan 1984, Regie: Sogo Ishii. Mit: Mitsuko Baisho, Yoshiki Arizono, Youki Kudoh u. a., 106 Min., Farbe, OmU) Diese Komödie verdankt ihren Titel einem japanischen Piloten, der in einem plötzlichen Anfall von Geistesverwirrung mitten in der Luft die Flugzeugturbinen auf Schubumkehr stellte und damit ein vollbesetztes Verkehrsflugzeug zum Absturz brachte. Und so ähnlich ergeht des dem Helden dieser Geschichte, dem Büroangestellten Katsuhiko Kobayashi, der mit seiner Familie endlich in das schwer ersparte Reihenhäuschen am Rande von Tokio einzieht. Eigentlich müsste das Familienglück nun vollkommen sein – bis der ganz alltägliche Wahnsinn seinen Tribut fordert und ein gnadenloser Kampf jeder gegen jeden beginnt. Eine inzwischen legendäre, schrille, absurde und völlig überdrehte Komödie, heute mindestens so aktuell wie damals, in den 80er Jahren.
So 7.11. Architektur im Kopf / im Bild / im Film
12:00 Ice Storm
(USA 1997 R: Ang Lee, D: Kevin Kline, Joan Allen, Sigourney Weaver, Henry Czerny, u.a.)
Eine private Geschichte als Gesellschaftsbild, die das Auseinanderfallen einer amerikanischen Mittelstandsfamilie in den Siebzigerjahren und deren Sehnsucht nach Liebe, Harmonie und Geborgenheit beschreibt. Erst der plötzliche Tod eines Kindes reißt die Erwachsenen aus ihrer Lethargie und beendet die tragikomischen sexuellen Experimente der Familie Hood - in einer Nacht, als der Eissturm über die Vororte fegt und das Leben dort für immer verändert. In seinem dramaturgischen Aufbau bündelt Ang Lee virtuos alle Figurenfäden zu einem dichten, kunstvollen Geflecht, das er ohne Moralisierungen zu einem ebenso intelligenten wie humanistischen Werk verdichtet.
14:00 Kinderprogramm: Neues von Petterson und Findus
Katzen können einfach keine Ordnung halten! Das geht dem alten Petterson gehörig auf die Nerven. Und so ermahnt er seinen Kater Findus, endlich mal wieder aufzuräumen. Doch Findus weigert sich und schreibt stattdessen einen Brief an den König. Der soll ein Gesetz erlassen, dass Katzen niemals Ordnung halten brauchen. Während Findus sehnsüchtig auf eine Antwort wartet, passieren im Haus von Petterson allerhand merkwürdige Dinge.
14:00 Kurzfilmprogramm Teil 1 "blockbuster"
Quadro (A/I 2002 R: Lotte Schreiber, Video Betacam SP, 10min)
Quadro ist das filmische Portrait eines monumentalen 60er-Jahre-Wohnblocks in der italienischen Küstenstadt Triest. Wie eine Ritterburg schwebt dieses imposante Gebäude mit quadratischem Grundriss auf einem Hügel über der Stadt. In diesem strukturalistischen Bauwerk sind die sozialutopischen Ideen dieser Epoche als kühne, maßstabslose Betonkonstruktion ausformuliert. Den Materialien Sichtbeton und Glas setzt Lotte Schreiber Super-8 und Digitalvideo entgegen. Der kontemplative Bilderfluss entwickelt mit dem eindringlichen elektronischen Soundtrack einen unwiderstehlichen suggestiven Sog. (Norbert Pfaffenbichler)
C Block Story (RO 2002 R: Christian Nemescu, 14min30)
Ein bemerkenswerter Kurzfilm, der bereits zahlreiche internationale Anerkennungen und Preise
erzielt hat, über das Erwachen und das Wiedererwachen der Liebe in einer Plattensiedlung
eines Bukarester Vororts.
Erase and Rewind (A 2003 R: Stefan Macheiner, BetaSP, 3min)
Wir befinden uns im Programm eines Bildes des 21. Jahrhunderts. Sein Status ist der der
Selbstveränderung. Der Film beginnt mit Schwarzweißaufnahmen von einstürzenden Bauten,
jedoch lösen sich die konkreten Formen nach kurzer Zeit langsam auf, werden unscharf,
transformieren in eine neue Sichtbarkeit, bald sind sie nur mehr als Menge von abstrakten Flächen erkennbar, die eigentümliche Farbflecken, stets im Rot-Grün-Blau-Bereich, aufweisen. Die Flächen, blasenähnliche Gebilde, sind bewegt, rhythmisiert, ‚tanzen‘ zu einer elektronischen Tonfläche aus Knackgeräuschen, die ihnen unterlegt ist. (Stefan Macheiner, Marc Ries)
NEMAUSUS, une HLM des années 80 (FR 1997 R: R.Copans, S.Neumann, 26 min)
Diese ausgezeichnete Filmstudie über einen exemplarischen Sozialwohnbau (HLM) von
Jean Nouvel im südfranzösischen Nimes konzentriert sich nicht nur auf die ungewöhnlichen Baugedanken in Bezug auf Form, Funktion und Material, sondern berichtet ausführlich über die Genese, Baugeschichte, den Sozialbezug und die Nachnutzung dieses ehrgeizigen Auftrages und über das ungewöhnliche wie widersprüchliche Resultat. Zur besseren Vorstellung des ehrgeizigen Konzepts und Programms wurden mehrere Computermodelle hergestellt, die ein besseres Verständnis für die Konstruktion, die neuartigen Bauprinzipien und die Raumaufteilung mit großzügigen Loft-Wohnungen vermitteln.
15:00 Publikumsdiskussion mit FilmemacherInnen: Schreiber, Macheiner, Moderation: Marc Ries
16:00 Kurzfilmprogramm Teil 2 "home sweet home"
Places-Home (NL 2002 R: Ayako Yoshimura, 3min40) Menschen kaufen Eigenheime, um sie zum privatesten Platz der Erde zu machen. Aber oft sehen sie alle gleich und anonym aus und zeigen vor allem äußerlich nichts Individuelles.
Das schlafende Mädchen (BRD 2002 R: Corinna Schnitt, 9min) Mit einer einzigen Kamerakranfahrt wird dem Betrachter eine Einfamilienhaussiedlung präsentiert.
Die Masse der hübschen Häuser hat den Charakter einer Modellplatte: ein sauberes Ideal, dass aber menschenleer und gespenstisch verlassen wirkt. Erst am Ende des Filmes wird die
aufgeladene Atmosphäre durch eine Stimme auf einem Anrufbeantworter unterbrochen. Die
gesprochene Textsequenz gibt Aufschluss über aktuelle Lebensprobleme und -ideale: Es geht um Möglichkeiten der finanziellen Absicherung, um eine Erwerbsunfähigkeitsrente und einen Kugelschreiber. (Corinna Schnitt)
Living a beautiful life (BRD 2003 R: Corinna Schnitt,13min)
Scheinbar vollkommen naiv nimmt Corinna Schnitt das allgemeine Wünschen und die üblichen Vorstellungen vom Lebensglück beim Wort – und führt uns diese als quasidokumentarische Inszenierung erbarmungslos vor Augen und Ohren. Sie zeigt uns eine Frau und einen Mann, beide gutaussehend, die in einer stilvollen Villa hoch über Los Angeles wohnen und abwechselnd in die Kamera berichten, dass sie all das haben und all das sind, was sich andere nur ersehnen.
In order not to be here (USA 2002, R: Deborah Stratman, Beta SP, 33min)
Wie andere oppositionelle FilmemacherInnen in den USA, etwa Barbara Loden oder Jon Jost, entlarvt Deborah Stratman in ihrer beeindruckenden Filmstudie die sozial gereinigten Mittelschichtsquartiere als Ausprägungen eines aufkommenden Überwachungsstaates. Mit eigenen und polizeilichen Überwachungsaufnahmen analysiert die unabhängige Film- und Videomacherin aus Chicago die Logik der Angst und zeichnet eine nächtliche Vorstadt der Besitzenden, die durchtränkt ist mit Paranoia und Unbehagen.(Ramon Reichert)
18:00 Kurzfilmprogramm Teil 3 " Die Häuser der Architekten"
Il Girasole - Una Casa Vicino a Verona (CH 1995 R: Marcel Meili, Chr.Schaub)
Erbaut worden ist das Haus Anfang der dreißiger Jahre von Angelo Invernizzi, einem Genueser Ingenieur. (...) Wir nehmen teil an einem Tag in der ,Casa Girasole‘ - an 24 Stunden. Das Haus dreht sich einmal um die eigene Achse. Während dieser Zeit erschließt der Film Architektur und Atmosphäre des Hauses, seiner Räume und Einrichtungen. Im ‚arrière plan‘ wird dazu die Geschichte dieses Tages erzählt wie eine Andeutung: das Lebensgefühl eines Tages, wie er vielleicht einmal stattgefunden hat oder heute stattfinden könnte. (...) Der Film wird zum lmaginationsraum für das Leben damals, das Haus zum Resonanzkörper der genialischen, etwas ausgefallenen Ideen dieser Zeit.
House: after five years of living (USA 1955 R: Ray & Charles Eames, 11 min)
Ein sehr persönliches Porträt des "Eames House”, einem Klassiker der amerikanischen Nachkriegsarchitektur, das Ray und Charles Eames 1949 im Rahmen des Case –Study-Programms planten und errichteten.
Auf der Suche nach Transparenz (USA/A 1982-2000 R: Bascha Batorska, 22min)
Bascha Batorska wurde 1982 von der Witwe Richard Neutras eingeladen, einen Kurzfilm über das Lebenswerk ihres Mannes zu machen. Während der Recherche zu diesem Projekt erkannte Bascha Batorska den Einfluss von Rudolf Schindler auf Neutras Architektur und die problematische Beziehung der beiden in die USA emigrierten Architekten. Der Film dokumentiert wichtige Bauten in L.A. der beiden bedeutenden Vertreter der Moderne und zeigt die seltene (wenn nicht einzige) Aufnahme des Kingsroad Haus von Rudolf Schindler mit seinen "Schlafkörben", die während der Renovierung entfernt wurden.
19:00 Publikumsdiskussion mit der Filmemacherin Bascha Batorska
20 Uhr My Architect, A Sons Journey (USA 2003, R: Nathaniel Kahn, 116min, OF)
(Österreichpremiere; nominiert für den Oscar 2004 bester Dokumentarfilm)
Der Film handelt von Architektur, Kunst, Liebe, Betrug und Vergebung, für dessen
Zustandekommen der Sohn des berühmten Architekten eine 5-jährige Weltreise unternommen hatte, um seinen vor vielen Jahren verstorbenen Vater besser kennen zulernen.
Louis I. Kahn gilt als einer der bedeutendsten Architekten des 20.Jahrhunderts. Als jüdischer Emmigrant bekämpfte er Armut und die Nachwirkungen eines verheerenden Unfalls in der Kindheit und schuf beeindruckende, geradezu spirituell besetzte Gebäude, geometrische Kompositionen aus Ziegel, Beton und Licht, die mit den Worten eines seiner Kritiker "dein Leben verändern können". Während Kahn in seiner künstlerischen Laufbahn kompromisslos nach Wahrheit und Klarheit suchte, war sein privates Leben voller Chaos und Geheimnisse: er starb verarmt und unerkannt in den Toilettenanlagen der Penn Station in New York und hinterließ drei
Familien. Er war viele Jahre verheiratet und hatte zwei Geliebte, mit denen er ebenfalls
langjährige Beziehungen unterhielt. Nathaniel ist ein Sohn aus einer dieser außerehelichen
Verbindungen, der mit diesem Film Versöhnung mit dem Leben und Werk seines
widersprüchlichen Vaters sucht. Der Film führt von den unterirdischen Gängen der Penn Station nach Bangladesh und von der Westküste Englands nach Jerusalem, begleitet von zahlreichen interessanten, schillernden und kritischen Personen, darunter der Taxifahrer, der Louis Kahn in Philadelphia gefahren hatte, seine ehemaligen Geliebten, seine Kunden und die Architekten Frank Gehry, Philip Johnson und I.M. Pei.
Ausstellung DREH-ORTE
Galerie des Cinema Paradiso
Eröffnung: 6.11., 14 Uhr
Ausstellungsdauer: 6.11. - 3.12.
Öffnungszeiten: Mi-So 16-20 uhr
Busshuttle
FR 5.11. Busshuttle aus Wien, 17:15 Abfahrt Wien Westbahnhof, 24:00 Abfahrt St. Pölten Rathausplatz
Kosten: € 8,00. Anmeldung erforderlich: office@orte-noe.at
Tickets
Fr 5.11. Eröffnungsabend: € 9,00
Sa 6.11. Lobnig-Videos + Diskussion: € 6,30/ermäßigt € 5,30
The Room + Hundstage: € 6,30/€ 5,30
Die Familie mit umgekehrten Düsenantrieb: € 6,30/€ 5,30
So 7.11. Ice Storm: € 6,30 (+ Büffet € 7,00)
Kurzfilmprogramm Teil 1: € 6,30/€ 5,30
Kurzfilmprogramm Teil 2: € 6,30/€ 5,30
Kurzfilmprogramm Teil 3: € 6,30/€ 5,30
Kurzfilmblock (Teil 1,2,3 + Diskussionen): € 12,60/€ 10,60
My Architect, A Son‘s Journey: € 6,30/€ 5,30
Kinderprogramm: € 5,00
Ermäßigungen für ORTE-Mitglieder und Mitglieder des Club Cinema Paradiso
Reservierung: cinema paradiso oder 02742/21 400