Nachhaltige Wandlung eines Einfamilienhauses aus dem Jahr 1975
Architekturtage 2018, Zu Gast bei …Einen authentischen Einblick in die Umgestaltung und Erweiterung (von 75 auf 140 m²) eines bestehenden Wohnhauses in Ziegelmassivbauweise gewährt dieser Besuchstag auf der laufenden Baustelle des im tatsächlichen Wortsinn (noch) open house.
BauherrIn und Bauherr stehen im Gespräch Rede und Antwort, erzählen von ihren Erfahrungen während der Planungs- und Bauphase.
Die Architektin steht ebenso für Fragen der BesucherInnen zur Verfügung.
Zudem führt sie durch die Baustelle um
12 h und um 13 h.
Die Aufgabenstellung:
Das Haus in Hanglage, fast am Scheitelpunkt einer höhenlagemäßig interessanten Straßenführung, sollte um ca. 40m2 vergrößert und so weit wie möglich, altersgerecht umgestaltet werden; überlegt wurde vorerst die Aufstockung des Gebäudes aus dem Jahre 1975. Wichtig war der Bauherrschaft, die Weitung des Blicks ins weite Tal und den Sonnenuntergang von möglichst vielen Punkten des Hauses beobachten zu können. Ziel war die Verschmelzung von Innen- und Außenraum, Wohnen mit und in der Natur! Ebenso sollte die Energieeffizienz des Hauses u.a. mittels Ergänzung der bestehenden Solaranlage durch eine Photovoltaik-Anlage erhöht werden.
Der Lösungsansatz:
Der Topographie des Geländes und der Vorgabe einer altengerechten Nutzung folgend, wurde das Haus anstelle einer Aufstockung durch einen Zubau in Richtung Westen erweitert. Um alle Räume in einer Ebene anzuordnen, wurden das neue Badezimmer und ein Teil des Schrankraumes in Form eines nordseitigen Erkers ausgebildet. Durch Vergrößerung der Fensterfront in der Südfassade und Öffnung nach Osten wird das Haus von morgens bis abends von Sonnenlicht durchflutet. Der neue Schlafbereich liegt aufgrund der Topographie des Geländes nun in Höhe der Krone des Nussbaumes und bietet einen bestechenden Panoramablick ins Tal. Darunter ist ein Wintergarten situiert, der zum bestehenden Schwimmteich hin vollständig geöffnet werden kann.
Der Hauszugang wurde niveaumäßig bergseits verlagert und um einen Windfang, dem eine Rampe vorgelagert ist, erweitert. Somit wurde ein direkter Zugang von der Garage zum Haus ermöglicht. Auf dem Flachdach des Zubaus wurde die neue Photovoltaik-Anlage konzipiert. Im bereits vorhandenen und nun adaptierten Technikraum im Untergeschoss sind sämtliche Steuerungsmechanismen und ein 1000 Liter Pufferspeicher untergebracht. Das Erdgeschoss des Hauses wird nun komplett mittels Fußbodenheizung geheizt. Der vorhandene Lehmofen ist durch Abbruch von Zwischenwänden ins Zentrum des Wohnens gerückt. Für die Heizung im Untergeschoss, in welchem die Waschküche in ein Gästebad umgestaltet wurde, sind für den Bedarfsfall einzeln schaltbare Infrarot-Heizkörper installiert.
Architekturbüro
Arch. DI Dr. Ingrid Isabella Gumpinger
Atelier 1030 Wien, Apostelgasse 20/41
T +43 676 312 57 04
dr_gumpinger@gmx.com
Weitere Informationen:
(siehe rechts: CV als Download)
Die Architekturtage wollen die interessierte Öffentlichkeit auch für das breite, praktische Aufgabenfeld von ArchitektInnen und IngenieurInnen begeistern. Dazu laden Architekturschaffende in offenen Ateliers / offenen Baustellen, wo ein authentischer und lebendiger Einblick in die Architekturproduktion möglich ist. In Niederösterreich öffnen fünf GastgeberInnen ihre Türen zu Orten, die ansonsten nicht der Öffentlichkeit zugänglich sind.
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