Aktuelle Herausforderungen in der Stadtplanung
Impulse für die Stadtentwicklung
SymposiumEine Konferenz im Rahmen der Diskussionsreihe über innovative Städte, welche vom Französischen Institut in Bratislava gemeinsam mit der europäischen Kulturhautstadt Košice 2013 veranstaltet wurde. Dieses Mal ist die Konferenz veranstaltet in Zusammenarbeit mit der Hauptstadt der SR Bratislava im Rahmen des Zyklus Impulse für die Stadtentwicklung. Mit einem Beitrag von ORTE Architekturnetzwerk NÖ.
Idee und Konzept:
Alena Kubova-Gauché
Architektin a Historikerin, Hochschule für Architektur (Ecole nacionále supérieure d’architecture - ENSA), Lyon.
Ausbau des realen Sozialismus und die Strategie der fünfjährigen Planung führte in der Vergangenheit der slowakischen Städte zu radikalen Veränderungen ihrer Identität. Mit dem Wachstum der Industrie und ihrem Gebrauch an Arbeitskraft wuchs der Bedarf nach Wohnungen. So wie in den anderen europäischen Ländern wurden diese in industrieller Plattenbauweise errichtet. Das Stadtbild und das Konzept der Stadt veränderten sich wesentlich.
Unbegrenzter Wachstum der Stadt an ihren Rändern, wie auch die Veränderungen innerhalb der Stadtstruktur, unterstützt durch die direktive Ideologie, war mit einem hohen Identitätsverlust, Zerstörung der historischen und kulturellen Werte und einer hohen Devastation der Umwelt verbunden.
Mit den politischen und wirtschaftlichen Veränderungen im Jahr 1989 und der späteren Teilung der Tschechoslowakei wurde u.a. auch die Gelegenheit für neue Identitätssuche für die Städte geschaffen. Gerade die Vision der Modernität der westeuropäischen Metropolen hat die Weiterentwicklung der größten slowakischen Städte Bratislava und Košice beeinflusst. Auch diese Städte sind vor die Frage einer neuen Positionierung der Stadt, ihrer wirtschaftlichen und politischen Rolle gestellt, die immer mehr an Bedeutung gewinnt.
Wie kann man sich zur Frage der neuen Identität der Stadt im Zusammenhang mit ihrer Wirtschaftspolitik stellen, was identifiziert die Stadtbewohnerin/den Stadtbewohner mit ihrer/seiner Stadt und was determiniert die Stadtentwicklung aus der Sicht der optimalen städtebaulichen Strukturen im Zusammenhang mit klimatischen Veränderungen und dem Charakter des öffentlichen Lebens in der Stadt?
In Frankreich wurden in den letzten Jahren diese Fragen mit der Neubewertung der Stadtentwicklung und der Wirtschaftspolitik der Stadt in form der „Großprojekte der Stadt“.
Zum Beispiel Saint-Etienne ist erste Stadt, wo «Design Management» die Stadtplanung bedingt. Am Beispiel der französischen Städte ist zu sehen, wie die Stadtentwicklung auf Basis der neuen Lebensqualität mit der programmatischen Planung der neuen qualitativ hochwertigen Freiräume verbunden ist. Und gleichzeitig, wie die klaren historischen Zusammenhänge die Haltung zu einer Stadt prägen.
Das Charakteristische für die Stadt war das Beschlagnahmen der Landschaft und landwirtschaftlichen Bodens, Industrialisierung und begleitende Verunreinigung der Umwelt, wie Smog, Lärm und Verkehrsstaus, Anonymität und Verlust der Identität. In den Zeiten, wenn mehr als die Hälfte der Erdbewohner in den Städten lebt, sind die Städte vor neue Aufgaben gestellt: nachhaltige Stadtplanung und Entwicklung fordern, sanfte Mobilität unterstützen, qualitativ hochwertige Umwelt – eine Stadt mit guten Lebensbedingungen für die Menschen schaffen, klimatische Veränderungen berücksichtigen, statt Stadt in die Landschaft - die Landschaft in die Stadt bringen, die Identitätsfindung und Kommunikation unterstützen, hochwertige nachhaltige Architektur, Raumplanung und Freiraumplanung in Vordergrund stellen. Das ist eine Revolution, die keine Stadt verfehlen kann.
Die Veränderung der bestehenden Stadt ist ein komplizierter Prozess, welcher unterschiedliche Diskussionen und Meinungsverschiedenheiten hervorruft. Es geht aber nicht nur um die Zukunft der Stadt, die Stadtplanung sollte sich für neue Impulse öffnen und die Aufmerksamkeit der neuen städtebaulichen Logik widmen. Gleichzeitig sollen bei der Stadtplanung immer mehr die neuen innovativen Trends der Informations- und Telekommunikationstechnologien Rolle spielen.
Egal welche Schritte gesetzt werden, es ist erforderlich folgende Ansätze zu berücksichtigen:
- was trägt in der Zukunft zur Position und Rolle einer Stadt
- wie kann man den sozialen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Wachstum der Stadt erhöhen
- welche Rolle in der Stadtentwicklung spielt die soziale Stratifikation
- welche Rolle im Zusammenhang mit der neuen Identität der Stadt spielt die Qualität des öffentlichen Freiraums
- nachhaltige Stadtplanung, Freiraumplanung und Architektur zu fordern
- die Städte auf die klimatischen Veränderungen und die Veränderungen der Energieressourcen vorzubereiten.
PROGRAMM
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Donnerstag 30. Mai 2013
Leitung :
Alena Kubova-Gauché
Architektin a Historikerin, Hochschule für Architektur (Ecole nacionále supérieure d’architecture - ENSA), Lyon
Miroslav Marcelli
Philosoph, Professor Universität J.A. Komensky in Bratislave, Karlsuniversität in Prag (SK)
14:00-14:30
Eröffnung, Grußworte:
Ingrid Konrad
Chefarchitektin der Hauptstadt der SR Bratislava
Jean-Marie Bruno
Botschafter der Französischen Republik in SR
Alena Kubova-Gauché
Architektin und Historikerin, Hochschule für Architektur - Ecole nacionále supérieure d’architecture - ENSA, Lyon
14:30-16:15
Von der Stadtplanung zum Projekt der Stadt: Strategien, Theorien, Modelle und Erfahrungen
Yannis Tsiomis
Architekt und Stadtplaner, Professor, Ecole des Hautes Etudes en Sciences Sociales – EHESS, Hochschule für Architektur -Ecole nationale supérieure d’architecture - ENSA, Paris La Villette
Chris Younès
Philosophin, Direktorin der Laboratorien Gerphau, Professorin, Hochschule für Architektur - Ecole nationale supérieure d’architecture - ENSA, Paris-La Villette, Architekturschule Ecole spéciale d’architecture
Roman Koucký
Architekt und Stadtplaner, Leiter der Metropoliten-Stadtplanungsabteilung, Prag
16:15-16:30
Pause
16:30-18:30
Nachhaltigkeit im Freiraum und bei der Nachverdichtung – Bedingungen für die Qualität der Stadt
Einleitung und Präsentation der Stadt Bratislava:
Ingrid Konrad, Chefarchitektin der Hauptstadt der SR Bratislava (SK)
Helga Fassbinder
Professorin für Stadtplanung und Stadterneuerung TU Eindhoven (NL) und TU Hamburg-Harburg (D)
Reinhard Seiß
österreichischer Stadtplaner, Filmemacher und Publizist
Diskussion, Abschluss
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Freitag 31. Mai 2013
Leitung :
Ingrid Konrad
Chefarchitektin der Hauptstadt der SR Bratislava
Juraj Kobáň
Architekt, Dekan der Fakultät der Künste, TU Košice(SK)
9:20-12:30
Einleitung, Präsentation der Stadt Košice :
Juraj Kobáň
Architekt, Dekan der Fakultät der Künste, TU Košice(SK)
Neu Urbanität: Beispiele aus Frankreich
Jean-Pierre Charbonneau
Stadtplaner, Berater für Stadtplanungspolitik und Kulturpolitik der Stadt (F)
Sabri Bendimérad
Architekt, außerordentlicher Mitglied mimoriadny člen Laboratoire Architecture-Culture- Société 19è-21è s., Hochschule für Architektur (Ecole nationale supérieure d’architecture - ENSA), Paris Malaquais (F)
10:50-11:00
Pause
Marie-Haude Caraës
Direktorin der Abteilung für Forschung, Cité du design - Saint-Etienne (F)
Josyane Franc
Direktorin der Abteilung für internationale Beziehungen, Cité du design - Saint-Etienne (F)
Diskussion, Abschluss
Konferenzsprache ist Französisch, deutsch, tschechisch und slowakisch.
Die Beiträge und Diskussionen werden simultan übersetzt.