Vereinsgründung
ORTE Architekturnetzwerk Niederösterreich
FestaktORTE Architekturnetzwerk Niederösterreich wurde am 4. Juni 1994 in einem Festakt im Stift Melk gegründet. Anlässlich der Unterzeichnung des „Gründungsbriefes“ sprachen die ArchitektInnen Franziska Ullmann, Walter Zschokke, Otto Kapfinger und Paul Katzberger. Die Festrede hielt Architekt Roland Rainer. In der Einladung stand geschrieben:
ORTE – architekturnetzwerk niederösterreich ist eine Vereinigung, die der Architekturkultur in Niederösterreich mehr zeitgenössisches Leben einhauchen will. Dies soll mit Vorträgen, Ausstellungen, Arbeitsgruppentätigkeit, Expertenarbeit und weiteren Veranstaltungen angestrebt werden.
Dabei geht es kaum darum, einen spezifischen „Niederösterreich-Architekturstil“ zu entwickeln. Vielmehr will man das Verständnis für zeitgenössische Architektur wecken und die Fachdiskussion initiieren und aktualisieren, wobei der besonderen geographischen Situation Niederösterreichs Rechnung getragen werden soll. Man wird sich daher verschiedene Orte für Veranstaltungen aussuchen und einmal hier und einmal dort einen architektonisch spannungsvollen Raum nützen.
Die öffentliche Tätigkeit der Vereinigung ORTE wird alsbald aufgenommen. Vorträge von Architektenpersönlichkeiten, die unter regionalspezifischen Bedingungen arbeiten, sind vorgesehen, aber auch international anerkannte Fachleute werden eingeladen, damit eine direkte Begegnung und tiefergehende Gespräche möglich werden.
Bereits am 10. Juni 1994 ist der erste Anlass geplant: Als Gast wird der Schweizer Rudolf Olgiati (*1910) eingeladen. Der eigenwillige und engagierte Architekt aus dem Graubündner Vorderrheintal ist bekannt für seine landschaftsfühligen Bauten, die zum Teil mit Baumaterialien von alten Häusern, die er noch eigenhändig vor der Zerstörung gerettet und eingelagert hat, errichtet wurden.
Als Ort für die als Gespräch organisierte Begegnung, in deren Verlauf auch Diapositive seiner Bauwerke gezeigt und kommentiert werden, ist die Synagoge in St. Pölten vorgesehen. Damit wird die grundsätzliche Absicht unterstrichen, die Veranstaltungen von ORTE in einem architektonisch anspruchsvollen Ambiente durchzuführen.