Hans Gangoly
Haus und Galerie Hametner, Stoob
BesichtigungDie Familie Hametner bemüht sich seit Jahren mit großem Engagement um eine vielschichtig kulturelle Auseinandersetzung in einer traditionell ländlichen Umgebung.
Ein altes Bauernhaus wird als Galerie genutzt und nun für eine ganzjährige Wohnfunktion ausgebaut. Ein neuer formal deutlich eigenständiger Baukörper wird in den Hof des Hauses gestellt und erweitert die strukturell übliche lineare Raumfolge. Das neue Volumen teilt den Hof in einen öffentlichen Galerie-Hof und in einen privaten Gartenhof. Beide Fassaden sind weitgehend verglast und ermöglichen die Blickbeziehung zwischen beiden Höfen. Der traditionellen Raumbildung durch Boden, Decke, Wände wird der Versuch einer Raumbildung mit differenziert ausgebildeten Flächen gegenübergestellt. So wird die eigentliche Deckenfläche hochgeklappt und mit einer überhöhten Wandscheibe ergänzt. Das dazwischenliegende Glasband ist gleichzeitig Fassade und Decke. Die großen Glasflächen als Kontrast zur bestehenden kleinteiligen Fenestrierung vermitteln zwischen innen und außen.
Hans Gangoly
1959 geboren in Oberwart, Burgenland
Studium der Architektur an der Technischen Universität Graz
seit 1994 Architekturbüro in Graz
seit 1997 Lehrauftrag Institut für Gebäudelehre und Entwerfen bei Prof. Domenig, TU Graz
Prämierte Wettbewerbsteilnahmen (Auswahl):
1991 Europan 2, St. Pölten, 1. Preis
1994 Feuerwehr Oberwart, 1. Preis
1995 GAV Wohnbau Murfelderstr. Graz, 1. Preis
1997 GAV Wohnbau Aich-Assach, 1. Preis
1999 GAV BORG Dreierschützeng. Graz, 1. Preis
Zahlreiche Revitalisierungen und Umbauten
Hans Gangoly sucht einerseits mit seinen sensiblen Einfügungen in das Vorhandene – sei dies nun ländlich vernakulär oder historisch urban – einen architektoni-schen Dialog, der zeitgenössiche Positionen nicht verschleiert, sondern präzisiert. Seine kraftvollen Neu-bauten zeugen andererseits von klar strukturierenden, schnörkellosen Entwurfsgedanken.
W. Zschokke