Kyoto
Junichi Owaki
VortragDer junge japanische Architekt Junichi Owaki arbeitet für das Büro Yoshiaki Oyabu Architects (Osaka), das mit seinem ‚Double House’ 2012 den Daylight Space Award *) gewonnen hat. Bei diesem Bau handelt es sich um ein Sanierungsobjekt an der Peripherie von Osaka, das durch tageslichtplanerische Maßnahmen meisterlich aufgewertet wurde.
Junichi Owaki ist derzeit Artist-in-Residence bei ORTE und wird die Stadt Kyoto, in der er lebt, vorstellen und aufzeigen, welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede ihm zwischen Wien und Kyoto aufgefallen sind bzw. welche Überschneidungen und Kontraste er zur Wiener Kultur entdeckt hat.
Die Stadt Kyoto liegt im Westen der japanischen Hauptinsel Honshu, ist umgeben von Bergen und wird von Norden nach Süden von einem Fluss durchzogen. Als politisches und kulturelles Zentrum wurde sie im Jahre 794 unter dem Namen Heian-kyo zur Hauptstadt Japans erkoren, bis der kaiserliche Hof 1869 nach Tokyo verlegt wurde.
Das traditionelle Kyoto glich einem wunderschönen Geflecht aus Tempeln und Schreinen in verschiedensten Größen. Die auf länglichen Grundstücken erbauten Holzhäuser dienten gleichzeitig als Wohn- und Arbeitsstätte und fügten sich perfekt in das schachbrettförmig angeordnete Stadtbild.
Mit Inkrafttreten des japanischen Stadtplanungsgesetzes wurde die Flächennutzung des heutigen Kyotoer Stadtgebiets genauer definiert. Entlang der großen Straßen sind nun zeitgenössische Bauten von berühmten und ortsansässigen Architekten wie Hiroshi Hara, Fumihiko Maki oder Arata Isozaki zu bewundern, während sich der Stadtkern als bunte Mischung aus traditionellen Wohnhäusern, Tempeln und Schreinen sowie modernen Wohnhäusern und Appartementhäusern zeigt.
Ergänzend wird die Architektin und Exkursionsleiterin Marion Kuzmany, die zwei Jahre in Japan lebte, Dias aus ihrer Studienzeit in den 1990er Jahre zeigen. Korkut Akkalay, ehemals Architekt bei propeller-z und auch bekannt unter dem Namen Kabru, unterrichtet an der Universität für angewandte Kunst und präsentiert ebenfalls Dokumentationen von seinen Japan-Aufenthalten.
Übersetzung: Mari Hiraoka
Eine Kooperation von ORTE Architekturnetzwerk Niederösterreich, dem AIR-Programm NÖ mit f. e. a. – forum experimenteller architektur.
*) Der internationale Architektur- und Designwettbewerb ‚Daylight Spaces‘ wird seit 2008 biennal vom Department für Bauen und Umwelt der Donau-Universität Krems ausgelobt und zeichnet innovative Tageslichtkonzepte aus.