Neugestaltung Promenaden-Ring, St. Pölten
ORTE vor Ort - BaustellenvisitePlanung: D\D Landschaftsplanung
Es führt Roland Barthofer, Landschaftsplaner von D\D Landschaftsplanung in Begleitung von Jens de Buck (Leiter der Stadtentwicklung St. Pölten) und Manuel Hammel (Stadtplanung St. Pölten)
Der Ursprung der heutigen Struktur des Promenadenrings liegt im Mittelalter. Dort wo er sich heute um die Altstadt legt, stand im 17. Jahrhundert die Stadtmauer mit ihrem Glacis als Freifläche vor der Stadtmauer. Sie bildeten die Grenze der Stadt und gaben somit den Rahmen für die Entwicklung im Inneren vor. Als die Mauer schließlich abgetragen wurde, entstand entlang des Glacis ein Ring um die Stadt, der zum Verweilen und Flanieren einlud. Große Baumalleen machten dem Namen ‚Promenadenring‘ alle Ehre. Heute soll genau dieser Charakter wieder hergestellt werden. Durch seine Weiterentwicklung weg von einem Verkehrsraum in erster Linie, hin zu einem klimafitten Verweil- und Flanierraum, soll das, was schonmal war, wieder in den Vordergrund gerückt werden.*)
Der 2,3 Kilometer lange Promenaden-Ring in St. Pölten wird neu gestaltet. Im ersten Quartal 2023 erfolgte der Baustart im südlichen Abschnitt - zwischen Linzer Tor und Lederergasse. Im Anschluss daran wird der westliche Teil der Promenade zwischen Heitzlergasse und Ludwig Stöhr-Straße ab 2026 umgesetzt. Den Abschluss bildet schließlich der östliche Teil zwischen Lederergasse und Bischofsteich. Hier sollen die Bauarbeiten im Laufe des Jahres 2027 beginnen.
Mit der Neugestaltung des Promenadenrings von einem Straßenraum, der in erster Linie den Autos zugutekommt, hin zu einem qualitätsvollen Grün- und Freiraum, der zum Flanieren und Verweilen einlädt und die aktive Mobilität, also das zu Fuß gehen und Rad fahren in den Vordergrund stellt, geht die Stadt St. Pölten nicht nur einen Schritt in Richtung Aufwertung der öffentlichen Räume.
Zwei Jahre lang wurden Bürger:innen einbezogen, Ideen gesammelt und in die Aufgabenstellung für den Wettbewerb zur Neugestaltung des Promenadenrings integriert. Es folgte ein Wettbewerb aus dem im Oktober 2021 der Siegerentwurf von D\D Landschaftsplanung und Rosinak & Partner hervorging.
Mit dem Entwurf wird der Promenadenring von einem funktionalen Verkehrsraum zu einem Möglichkeitsraum mit vielfältigen Chancen, hoher Aufenthaltsqualität und viel Grün umgebaut. Der neue Promenadenring ermöglicht eine gute und nachhaltige Nachbarschaft und verbindet diese auf mehreren Ebenen mit der Innenstadt. So wird er zum ‚Vorgarten‘, an dem gesportelt, erholt und gelebt werden kann. Um Mobilität, Freiraum und Natur über den ganzen Promenadenring miteinander zu verbinden, teilt sich der Querschnitt der Promenade in einen grünen Freiraumbereich und einen Verkehrsbereich. Der Freiraumbereich schafft ausreichend Platz für viele großkronige Bäume, die durch ein ausgeklügeltes Regenwassermanagement mit genügend Nährstoffen und Wasser versorgt werden und künftig für wohltuenden Schatten in den Sommermonaten sorgen. Helle Pflasterflächen und Wasserspiele ergänzen die Klimawandelanpassungsmaßnahmen.
Die speziell entwickelten Promenadenring-Boxen prägen das künftige Bild des Rings. Sie schaffen Platz für Sitzgelegenheiten, Spielzonen und Gastgärten, die im Dialog mit dem umliegenden Erdgeschoß eingerichtet werden können. Außerdem verstehen sie sich als konsumfreie Orte, die durch ihre Gestaltung zusätzlich für ein angenehmes Mikroklima sorgen. So die Landschaftsarchitektin Anna Detzlhofer.
Die Baustellenvisite des ersten Abschnitts des Promenadenrings will Wissenswertes vermitteln und regt zum Austausch an.
*) Zitat aus der Broschüre der Stadt St. Pölten zum Projekt
Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenfrei. Um Anmeldung wird unter office@orte-noe.at gebeten.
Es wird darauf hingewiesen, dass bei der Veranstaltung Fotos gemacht und zum Zweck der Öffentlichkeitsarbeit sowie der Dokumentation verwendet werden.