Offene Räume | EFH Eichgraben
BesichtigungMit der Geburt der ersten Tochter entstand in der jungen Familie der Wunsch nach einem Einfamilienhaus im Grünen: Man fand ein kleines sanierungsbedürftiges Haus mit großem Garten im Wienerwald. Das knappe Budget erforderte einen hohen Eigenleistungsanteil um
das alte Gebäude in einem ersten Schritt instand zu setzen und thermisch zu sanieren. Bei Fertigstellung der Sanierung war bereits das zweite Kind geboren und die Überlegungen für einen Zubau wurden konkreter. Dabei sollten auch die Wünsche der Großmutter nach einer Einliegerwohnung berücksichtigt werden. Die Bauordnung ließ hinsichtlich der Bebauungsdichte und Gebäudehöhe wenig Spielraum. Um das gesamte Raumprogramm unterzubringen war die Ausbildung eines zweigeschoßigen Baukörpers zwingend erforderlich.
Über dem Erdgeschoß schwebt anstelle des vorher hier befindlichen Baumhauses eine Holzbox, welche von den mittlerweile drei Kindern in der ersten Ausbauphase als großes Spielzimmer inklusive Kletterwand, Schaukel und Fußballtor intensiv genutzt wird. Für eine spätere Teilung in bis zu vier Einzelzimmer wurden bereits sämtliche Installationen vorbereitet.
Die Holzbox ist aus massiven Holzplatten konstruiert und auf allen Seiten mit diagonal verlaufenden Lärchenholzlatten verkleidet. Aufgrund der komplexen Geometrie mit doppeltem Gehrungsschnitt wurden die grau lasierten Latten von Mitarbeitern des Architekturbüros mit dem Bauherrn in Eigenleistung montiert.
Anstelle des Gasbrennwertgerätes versorgt nun eine Luft-Wärme-Pumpe das gesamte Gebäude mit Warmwasser und Wärme. Neben dem hohen thermischen Standard leistet das langfristig flexible und adaptierbare Gebäude einen Beitrag zur Nachhaltigkeit. In Zeiten mit steigendem Anteil an Singlehaushalten, hohen Scheidungsraten und alleinerziehenden Elternteilen ist dieses Projekt ein Beispiel wie heute in zeitgemäßer Architektur drei Generationen in einem Gebäude zusammenleben können. Dabei helfen die unterschiedlichen Raumstimmungen auf verschiedenen Ebenen von Alt- und
Neubau um die wechselnden Anforderungen nach gemeinsamen Bereichen und Rückzugsmöglichkeiten zu erfüllen.
franz architekten
Am Anfang steht oft der Wettbewerb - als Chance auf interessante Projekte. Es beginnt mit der suche nach stimmigen Lösungen für komplexe Aufgaben.
Dazwischen liegt die Schärfung des Konzepts. Vielschichtigkeit ist gefordert: angemessen, intelligent, charmant, unerwartet, sexy - einige von vielen Zielsetzungen.
In weiterer Folge hilft ein robustes Konzept beim Ringen mit Gesetzen und Normen, Bauherrnwünschen, Kosten- und Terminvorgaben, Baustellenpannen...
Am Ende zählt das realisierte Projekt und die Zufriedenheit der Nutzer.
Nach dem Wettbewerb ist vor dem Wettbewerb...