Offene Räume | EFH Heiligenkreuz - Umbau
BesichtigungDieses Umbauprojekt stellt ein gutes Beispiel dar, wie ein historisches Gebäude funktionell, thermisch und architektonisch aufgewertet werden kann, ohne es mit Schaumstoffplatten "einzupacken".
Zu Beginn erfolgte eine umfassende Bestandsanalyse und die Entwicklung eines ganzheitlichen Entwurfskonzepts unter dem Leitbild: "neues Leben im alten Haus: unkompliziert, vielseitig, wahrhaftig". Mit relativ wenigen "chirurgischen" Eingriffen gelang es, die Raumfunktionen neu zu ordnen. Der neue Haupteingang und alle Wohn-und Schlafräume wurden an die ruhige und sonnige Gartenseite verlegt und desolate Bauteile wie die Holzschalung des Stadels entfernt. Unter der "herausgeschälten" alten Holzkonstruktion entstand für den Essbereich ein gläserner Zubau und vorgelagert eine große witterungsgeschützte Terrasse.
Die gut erhaltenen Kastenfenster und Innentüren wurden fachgerecht saniert und an der Südseite neue und größere Fenster eingebaut, um die Sonne ins Haus zu bringen und Ausblick auf die grünen Hügel der Umgebung zu bieten. In den Wohnräumen sind Schiffböden aus massivem Eichenholz und in den Nassräumen Naturstein verlegt.
Nach Entfernen der Eternitverkleidung stellte sich heraus, das die Substanz des Hauses vorwiegend aus Naturstein besteht. Die hangseitige Außenmauer und das Erdgeschoß wiesen Feuchtigkeitsschäden auf. Anstelle einer sehr aufwändigen Trockenlegung und thermischen Sanierung wurde ein völlig anderer Weg beschritten: Über die 24 m² Solaranlage am Dach wird Sonnenwärme in Pufferspeicher und als "Bauteilaktivierung" in Fundament und Massivdecken eingespeist. Der Restwärmebedarf wird über einen automatisch beschickten Pelletofen hergestellt. Damit erfolgt das ganze Jahr über eine sanfte Durchwärmung und damit Austrocknung des Gebäudes. Behagliche Strahlungswärme wird zusätzlich über Wand- und Fußbodenheizflächen sowie einen Lehmspeicherofen in der Wohnküche hergestellt. Das Konzept hat sich in jeder Hinsicht gut bewährt, die Fertigstellung der Natursteinfassade ist für 2014 geplant.
Architekt Martin Rührnschopf und Familie Breit-Höretzeder führen durch das Haus!