Offene Räume | Haus Toman
Das bedarfsorientierte, teilbare Eigenheim
BesichtigungIn dem Wissen, dass in NÖ 94 Prozent der Wohnenden in Einfamilienhäusern leben und 60 Prozent dieser Gebäude gar nur von einer oder zwei Personen bewohnt werden, soll dieser Neubau beispielgebend aufzeigen, wie ein Eigenheim im Verlauf seiner „Lebensdauer“ durch die Möglichkeiten einer Mehrfach-, Um- oder Nachnutzung eine höhere Auslastung ermöglicht und so mithelfen kann, den großen Verbrauch an Flächen und Infrastrukturkosten dieser Wohnform zu reduzieren.
Das zehn Gehminuten von der Innenstadt entfernte Haus Toman ist als Zweifamilienhaus mit einer zum Wohnraum koppelbaren Arztpraxis konzipiert und stellt somit auch ein Beispiel für Generationenwohnen dar.
Das Projekt würde aber auch mit einer Wohnung für eine größere Familie oder mit drei getrennt begehbaren Wohnungen funktionieren. Ein Personenaufzug im Inneren des Gebäudes kann nachgerüstet werden. Die Arztpraxis kann später ohne viel baulichen Aufwand etwa als Kleinstwohnung im Alter oder für Pflegepersonal dienen.
Die extreme Hanglage bietet in diesem Fall den Vorteil getrennter Zugänglichkeit der einzelnen Einheiten auf drei Ebenen und deren zugeordnete Freibereiche und Einstellräume.
Dieses Konzept beruht unter anderem auch auf der Grundlage der Forschungsarbeit „Das bedarfsorientierte, teilbare Eigenheim“, welche für das Land NÖ im Jahre 2008 von ertlundhenzl durchgeführt wurde.
ertlundhenzl
Die Bürogemeinschaft besteht seit 1997. Architekt DI Martin Ertl und DI Franz Henzl haben seither nicht nur preisgekrönte Neu- und Umbauten vor allem im Bereich des Wohnbaus umgesetzt, sondern es entstanden als „theoretische Nebenprodukte“ der täglichen Planungsarbeit auch eine Forschungsarbeit zur bedarfsorientierten Mehrfachnutzung von Eigenheimen und diverse Tätigkeiten in der Architekturvermittlung. Herausgehoben sei hier der eigens für Schulen entwickelte Kartonbausatz „archipapp“.