Offene Räume | Kellerschlössel Wielandsthal
BesichtigungDas Wielandsthaler Kellerschlössel ist ein zweigeschoßiger Bau über rechteckigem Grundriss und mit einem Walmdach. Das Erdgeschoß beherbergt das Presshaus der Weinkellerei des Stiftes Herzogenburg mit zwei historischen Weinpressen. Das Obergeschoß ist mit drei Zwischenwänden in vier Räume geteilt. Zentral befindet sich ein etwa 100 m² großer Saal mit einer spiegelgewölbten, stuckierten und bemalten Decke. Die übrigen Räume weisen flache monochrom gefasste Putzschnittdecken auf. In allen Türöffnungen sitzen die bauzeitlichen Flügelblätter, von den ursprünglichen Fenstern haben sich die Stöcke erhalten. (Text: Bundesdenkmalamt)
Historische Eckdaten:
1696 und 1703 Kontrakte mit Jakob Prandtauer zum Bau des Wielandsthaler Kellers unter Propst Maximilian Herb
1726 stirbt J Prandtauer, Josef Mungenast übernimmt seine Projekte
1725/30 wird das Kellerschlössel/Presshaus erbaut
1741 Vertrag mit Stuckateur Anton Pöckh
1761 war Maler Frisch im Kellerschlössle beschäftigt
1764 Eintrag im Handrapular des Propstes Frigdian Knecht über die Ausmalung im Saal durch Maler Thomas Mathiowitz
Die Innenraumgestaltung durch Architekt Zeitlhuber sieht die Umnutzung des gesamten Obergeschoßes in eine Wohnung vor, wobei etwaige notwendige bauliche Veränderungen (Zwischenwände etc.) derart ausgeführt werden müssen, dass sie jederzeit abbaubar sind und das Baudenkmal nicht verändern, sodass der „Urzustand“ jederzeit wiederhergestellt werden kann. Die nun entstehende Wohnung besteht aus Diele, Küche einem WC, einem Wohnzimmer (vormaliger Saal), einem Bad, Schrankraum und zwei Schlafräumen. Aus konstruktiven Gründen werden die Zwischenwände der Sanitäreinheit auf Stahlträgern aufgehängt.
Über die Details betreffend Haustechnik, Statik und Restaurierung des gesamten Baus und der derzeit relativ desolaten Bausubstanz werden die BesucherInnen im Rahmen der Besichtigung näher informiert werden. Der Bauherr, Dr. Wolfram Geyer, ist anwesend.
Architekt Richard Zeitlhuber
Über die perfekte Dienstleistung hinaus ist uns bei allen Bauaufgaben das baukulturelle Engagement in Bezug auf zeitgemäße Architektur ein wichtiges Anliegen.
Nicht modisch, sondern modern sollen die Ergebnisse unserer Arbeit sein.
Nicht die Anpassung, sondern die kluge Reaktion eines Bauwerks auf seine Umgebung ist Credo.