ORTE vor ORT
Bauvisite: Kindergarten Rohrendorf
BesichtigungsreiheArchitektur: Gabu Heindl
Team: Christian Zellner, Daniel Ehrl
Bauherr: Gemeinde Rohrendorf
Wettbewerb: Sommer 2007
Bauzeit: April - Sept. 2008
Rohrendorfs Kindergarten wurde um zwei Gruppen erweitert, die sich – in Ahnlehnung an die Qualität der bestehenden zwei Gruppen –
zum grossen gemeinsamen Garten hin öffnen. Alle Gruppenräume sollten in den Garten positioniert werden, um eine architektonische
Umsetzung des Projekttitels „Kinder im Garten“ zu erwirken. Bestehende Bäume blieben gezielt erhalten. Städtebaulich schließt der Zubau die Gebäudefront zwischen bestehendem Kindergarten und der Raiffeisenbank, was dem Charakter des Straßendorfes der
Gemeinde Rohrendorf entspricht.
Ein neues Foyer im Zentrum zwischen Alt und Neu ermöglicht die einfache, übersichtliche Erschließung des Kindergartens: für Kinder, Eltern, Gäste über den neuen Haupteingang, für das Personal, Küche, Anlieferung über den bestehenden Zugang. Die vier Gruppen sind zu jeweils zwei Gruppen in zwei Trakten organisiert. Eine besonders breite Promenade mit Ausstellungsflächen an der Wand verbindet die neuen Gruppen mit dem neuen Foyer.
Das wichtigste gestalterische Hauptkonzept ist die dynamische Fassade mit ihren Erlebnisnischen zwischen Innen und Außen, die als
Treffpunkt-Räume, Verweilzonen, Bastelnischen, oder auch kleine Bühnen verwendet werden können. In den neuen Gruppenräumen sorgen große Öffnungen zum Garten, nach Osten,und Oberlichter nach Süden für ausreichend Tages- und Sonnenlicht. In der Fassade wechseln niedrige Kinderfenster oder raumhohe Öffnungen die Ebene, Kinder können sich innen oder außen in den Fenstern aufhalten. Die Schiebefenster ermöglichen es, sich gleichzeitig außen und doch im Innenbereich aufzuhalten.
Baubiologisch angenehme Materialien (v.a. Ziegel, Beton, Lärchenholz) bleiben natur und unbehandelt: Die Fassade besteht aus
Lärchenholz im unteren Teil und aus Eternitplatten im oberen Teil und bei den Sheddächern. Der massive Teil des Dachs ist extensiv
begrünt. Die Aufenthaltsräume sind kontrolliert be- und entlüftet, der gesamte Zubau ist mit Fussbodenheizung ausgestattet, die von
einer Wasser-Wasser Pumpe versorgt wird.
Als Niedrigenergie-Kindergarten erreicht der Zubau eine Energiekennzahl von 25 kWh (m2/a) durch eine Kombination aus
Verwendung nachhaltiger Materialien mit guten Dämmwerten und vor allem die präzise kontextuelle Ausrichtung des Baukörpers in
Bezug auf Sonnenabschottung und -nutzung.