ORTE vor Ort #3
Die Architekten Christian Knechtl und Josef Weichenberger führen durch zwei Tourismusbauten in Krems.
BesichtigungsreiheZu den Bauten:
Orange Wings Hotel
Das Hotelkonzept "Orange Wings" das an einer Reihe von Standorten in ganz Europa realisiert werden soll, verfolgt die Idee, die Vorzüge eines Low-Cost-Hotels mit dem Thema Architektur und Design zu verknüpfen. Der Prototyp dazu entstand im Gewerbegebiet Krems-Lerchenfeld, in der Nachbarschaft des Regionalen Innovationszentrum (RIZ) und des Biotechnologiezentrums (BTZ). Als Zielgruppe gelten in erster Linie Geschäftsreisende, die budgetschonende Nächtigungsmöglichkeiten für ein bis zwei Tage in einem von modernem Lifestyle geprägten Ambiente suchen.
Geringe Baukosten und ein niedriger Personalaufwand sind die ökonomischen Eckpfeiler des Konzeptes. Deshalb wurde das Gebäude in modularer Bauweise, weitgehend vorgefertigt, hergestellt und deshalb kann rund um die Uhr elektronisch aus- oder eingecheckt werden.
Der Gebäudekomplex besteht aus einem 3-geschoßigen Hotelriegel, einem eingeschossigen Seminarbaukörper und einer verglasten Halle mit Empfangsbereich und Cafeteria. Diese drei Baukörper gruppieren sich um ein Atrium, das als zentraler Kommunikationsbereich für Tagungsgäste und Hotelbewohner dient. Eine den Hotelbaukörper umspannende Hülle aus Metallgewebe dient als weithin sichtbares Rahmenelement und trägt das Logo des Hotels.
Sowohl das Hotel, als auch der Seminarbereich werden über außen liegende Laubengänge erschlossen. Belichtet und belüftet werden die Hotelzimmer über die transluzent verglaste Eingangstür zum Laubengang. Die vorgehängte Metallhaut als Sonnen- und WItterungsschutz bildet gleichzeitig den räumlichen Abschluss des Erschließungsganges.
Orange Wings Hotel, Hofrat-Erbenstraße/Magnesitstraße, 3500 Krems, www.orangewings.com
Bauherr: BTB Planungs- und Errichtungs Ges.m.H.
Planung: Josef Weichenberger, www.weichenberger.at
Baubeginn: Juni 2003.
Fertigstellung: September 2003
Kloster Und
Als Kapuzinerkloster wurde der Gebäudekomplex im 17. Jahrhundert gegründet, wenige Jahrzehnte später zerstört, dann vom renommierten Barockbaumeister Domenico Sciassia wieder aufgebaut. Nach der Säkularisierung im Jahr 1796 diente das Anwesen als Truppenspital und anderen profanen Zwecken, wie zum Beispiel nach einer Renovierung von 1985 als "Weinkolleg Kloster Und.
2002 erwarb die Raiffeisen-Holding NÖ-Wien die Liegenschaft und beauftragte das für richtungsweisende, urbane Gastronomiearchitektur bekannte Architektenteam Eichinger oder Knechtl mit der Revitalisierung.
Besonders wichtig war den Planern, die noch vorhandenen historischen Gebäudeteile möglichst unangetastet zu lassen, jedoch später Hinzugefügtes, die ursprüngliche Struktur Verunklärendes zu entfernen.
Gemeinsam mit dem Bundesdenkmalamt konnten überzeugende Lösungen für den neuen Eingangsbereich gefunden werden. Alle baulichen Eingriffe, die im Zuge der Neugestaltung entstanden sind, heben sich deutlich vom historischen Gebäude ab. Dadurch wird im Sinne einer klaren Erkennbarkeit die Geschichte des Gebäudes für jeden Nutzer und Besucher nachvollziehbar gemacht.
Durch die Konzentration auf klare, einfache Materialien (schalreiner Beton, gekalkte Wände, geräucherte Eichenmöbel, Glas Aluminium) konnte trotz enger budgetärer Vorgaben ein neues Ganzes geschaffen werden, das die vielen neuen Nutzungen verbindet. Vinothek Noitz, Restaurant Mörwald, Lift, die neuen Zugänge zum Unterschoß und dem großen Dachraum bilden nun ein "akzidentistisches" (Josef Frank) Gesamtensemble.
Kloster Und, Undstraße 6, 3500 Krems-Stein, www.klosterund.at
Planung: Eichinger oder Knechtl, 1010 Wien, www.eok.at
Bauherr: Kloster Und VerwaltungsgmbH.
Baubeginn: Jänner 2003
Fertigstellung: Sommer 2003
Weitere Informationen:
ORTE architekturnetzwerk niederösterreich
Steiner Landstraße 3, 3504 Krems-Stein
T: 0043(0)2732 78374, F: DW: 0043(0)2732 78374-11
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