ORTE vor Ort#4
Die Architekten Fritz Göbl, Reinhard Gallister und Heidi Büttner führen durch den Klangraum Minoritenkirche.
BesichtigungsreiheZur Geschichte der Minoritenkirche
Die Minoritenkirche Stein – 1224 gegründet und 1264 zu Ehren des Hl. Ulrich eingeweiht – gilt als die älteste Bettelordenskirche nördlich der Alpen. In der Zeit der Reformation wurde die Kirche zum Salzlager degradiert, 1592 jedoch wieder "schön zugerichtet und ausgeweißt" den Minoriten übergeben. 1796 wurde das Kloster aufgehoben, 1850 im Chor ein Tabakwarenlager der benachbarten Steiner Tabakfabrik eingerichtet. Später diente das Langhaus als Rüsthaus der Freiwilligen Feuerwehr Stein.
Seit 1951 ist der wiederhergestellte Kirchenbau Sonderausstellungsraum, ab 1992 als Dependance der Kunsthalle Krems. Zahlreiche kunst- und kulturgeschichtlich bedeutende Ausstellung fanden hier statt, wie "Romanische Kunst in Österreich" oder "Gotik in Niederösterreich". Zeitgenössischen Künstlern bot die Minoritenkirche ideale Möglichkeiten zur Auseinandersetzung mit dem Raum. ORTE präsentierte hier im Jahr 1997 eine große Ausstellung über den japanischen Architekten Kazuo Shinohara.
Die Minoritenkirche heute
Mit der Übernahme des Kirchenraumes in die NÖ Festival Ges.m.b.H. im Jahr 2002 und Widmung als "Klangraum Krems" erhielt die Minoritenkirche eine neue programmatische Ausrichtung, mit der eine bauliche Adaptierung einherging. Hier entstehen Konzerte und Projekte, die sich besonders auf die vorgegebenen Komponenten beziehen: zum Teil avancierte Positionen der Gegenwartsmusik, die die tradierte Form der Rezeption im klassischen Konzertsaal hinter sich lassen und den Raum selbst als musikalischen Parameter integrieren.
(Franziska Leeb)
Die Projektdaten:
Adresse: Minoritenplatz, 3504 Krems-Stein
Bauherr: NÖ Festival Ges.m.b.H.
Gebäudeeigentümer: Stadt Krems
Architekten:
- Mag. Arch. Ing. Friedrich Göbl, Krems
Mitarbeit: cand.arch. Alexander Bolecek
- Mag. Arch. Reinhardt Gallister und DI (FH) Heidi Büttner, Wien
Konsulent Akustik: DI Arch. Dr. Karl Bernd Quiring
Baubeginn: November 2002
Fertigstellung Innen: April 2003
Fertigstellung Außen: Frühjahr 2004
Weitere Informationen:
ORTE architekturnetzwerk niederösterreich
Steiner Landstraße 3, 3504 Krems-Stein
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