Acht Jahrzehnte ist es her, dass Roland Rainer (1910-2004) mit seiner Arbeit als freischaffender Architekt begann – einer Arbeit, die vielfältiger nicht sein hätte können: Rainer schuf prototypische und bis heute modellhafte Wohnbauten und -siedlungen, allen voran seine modernen Gartenstädte, er plante Büro- und Gewerbebauten, Schulen und Universitäten, Heime, Kirchen, Gemeindezentren oder auch Bäder – sowie Sonderbauten von österreichweiter Bedeutung: sei es die Wiener Stadthalle, sei es das ORF-Zentrum. Er war Stadtplaner von Wien und prägte an der Akademie der bildenden Künste eine ganze Architektengeneration, er publiziert und kritisierte – bis ans Ende seines Lebens.
Nach der Exkursion zu Harry Glücks Wohnbauten in Niederösterreich 2015 präsentiert ORTE 2017 auf einer Tour durch das Industrieviertel ausgewählte Werke von Roland Rainer abseits seiner bekannten Architekturikonen in Wien oder Linz-Puchenau. Dabei begleiten uns seine Tochter, Architektin Johanna Rainer, die gemeinsam mit ihrem Vater Bauten wie die Gartenstadt in St. Pölten schuf, und Stadtplaner Reinhard Seiß, der zuletzt einen Film unter anderem über Rainers Arbeit produzierte.
Wir besuchen an diesem Tag eine frühe Werkssiedlung in Mannersdorf, in der Roland Rainer bereits Anfang der 50er Jahre seine Prinzipien eines flächensparenden, kostengünstigen, naturverbundenen und ökologischen Wohnbaus realisierte, aber auch eine Wohnanlage in Traiskirchen von Ende der 60er Jahre, die – symptomatisch für den Umgang mit der Nachkriegsmoderne – inzwischen stark überformt wurde. Wir fahren nach Ternitz, wo Rainer ebenfalls ab den 50ern mit der Stadthalle, der Hauptschule, dem Parkbad und einer Reihenhaussiedlung einen ganzen Ort prägte, und haben bei einem Abstecher ins burgenländische St. Margarethen, die seltene Gelegenheit, sowohl das „Haus in der pannonischen Landschaft“ von 1969 als auch Rainers privates Sommerhaus von 1957 zu besichtigen. An all diesen Orten treffen wir langjährige Bewohner bzw. Kenner der jeweiligen Bauten.
Durch Johanna Rainer wird uns auf dieser Tour ein unmittelbarer Zugang zum bedeutendsten Architekten der Zweiten Republik ermöglicht, den wir so nicht nur über sein Werk, sondern auch über seine Person erschließen können.
Die Teilnahmegebühr beträgt EURO 35/Person (einschließlich kaltes Mittagessen mit Getränk und Kaffee & Kuchen-Jause). Erst nach Einlangen der Gebühr auf unserem Konto ist die Teilnahme garantiert. Bei Reiserücktritt bis zum 4. Juni wird keine Stornogebühr berechnet, danach 100% der Teilnahmegebühr. Anmeldungen bitte per E-mail an office@orte-noe.at.
Tagesfahrt (Hollabrunn - Tulbingerkogel - Mödling - Südstadt) unter der Leitung von Reinhard Seiß zu Bauten von vier namhaften Wohnbaupionieren (Ottokar Uhl, Fritz Matzinger, Eugen Wörle, Gustav Peichl) mit einem Besuch herausragender Zeugnisse ihres Schaffens.
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