Volksschule Hafnerplatz Krems
Sanierung und Erweiterung
ORTE vor Ort - BauvisiteIn der Reihe ORTE vor Ort werden herausragende Beispiele des Planens und Bauens in Niederösterreich vorgestellt.
Architektur: Franz Schartner und Josef Ruhm
Fertigstellung: Frühling 2023
Begrüßung: Georg Braunschweig, Leiter des Bildungsamtes der Stadt Krems
Führung: Franz Schartner und Josef Ruhm
Das Gebäude wurde 1874 als Knabenvolkschule erbaut und steht unter Denkmalschutz. Zuletzt 1974 innen renoviert, waren sämtliche Oberflächen und die Haustechnik zu erneuern sowie die stark schwingenden Decken zu verstärken.
Gemeinsam mit dem Zwillingsgebäude, der jetzigen Musikschule, wurden das Dach, die Fenster und die Fassade schon 2007 erneuert. Es ist eine typische Gangschule mit 4 großen Klassen pro Geschoß, die in ihrem Charakter so erhalten werden konnte.
Folgende für eine moderne Schule zusätzlich notwendige Räume wurden in einem neuen Zubau im Schulhof untergebracht:
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der aus Sicherheitsgründen von der Platzfront in den Schulhof verlegte Haupteingang,
- der ebenerdige, nun barrierefreie Speiseraum mit vorgelagerter Terrasse,
- die Bibliothek im ersten Obergeschoß,
- der gemeinsam mit der Musikschule genutzte Multifunktionsraum im zweiten Obergeschoß und
- die neuen WC-Anlagen in jedem Geschoß sowie
- Kellerräume für EDV und Notstromversorgung
Anstelle zweier Zubauten, die nicht schützenswert waren und abgebrochen wurden, steht der neue, um 2,5 Meter tiefere Baukörper. Er signalisiert die neue Front und steht für das neue Image der Schule. Stahlträger auf Stahlstützen mit dazwischen eingelegten Leimholzplatten machten raumhohe Bandfenster möglich. Die beiden Obergeschosse sind mit einer Netzfassade überspannt, die vor Sonne schützt und trotzdem Ausblick zulässt. Die öffenbaren Fenster wurden ausgespart, um dem Denkmalschutz gerecht zu werden. Das Erdgeschoss ist über die ganze Breite verglast und wird durch ein Vordach wettergeschützt und konstruktiv beschattet. Durch Vorfertigung konnte der Rohbau in einer Woche errichtet werden. Auf diese Weise ließen sich die Emissionen in der Altstadt auf ein Minimum reduzieren. Der neue Schulhof ist für die ganztägige Nutzung ausgelegt und wird mit essbaren Pflanzen begrünt.
In dieser Bauvisite erläutern die beiden Architekten, wie sie mit behutsamen Eingriffen die Volksschule in ein maximal helles und freundliches Schulgebäude transformierten, wie sie zeitgenössische Architektur mit denkmalpflegerischen Ansprüchen auf einen Nenner brachten und wie sie das Raum- und Funktionsprogramm neu ordneten.
Die Teilnahme an der Baustellenvisite ist kostenfrei. Der Veranstaltungsbeginn ist so gelegt, dass man auch bequem mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen kann.
Es wird darauf hingewiesen, dass bei der Veranstaltung Fotos gemacht und zum Zweck der Öffentlichkeitsarbeit sowie der Dokumentation verwendet werden