Wer plant die Planung? Plant wer die Planung?
Gespräche über Lucius Burckhardts Thesen und Forderungen
Stationen-Lesung, Publikumsdiskussion, Vortrag
Seit den 1950er Jahren setzte sich der Soziologe Lucius Burckhardt (1925-2003) mit dem Planen und Bauen in städtischen Demokratien auseinander. Seine scharfen Beobachtungen und kritischen Analysen haben die Gestaltung unserer Umwelt, die Lehre in den planenden Berufen und das Verständnis von Stadt grundlegend beeinflusst. Zwischen mächtigen ökonomischen Interessen und widerstreitenden politischen Ansprüchen sind seine Forschungen für das Wohl einer Gesamtbevölkerung unentbehrlich, wann immer geplant, gestaltet, gebaut und gewohnt wird. Ein Großteil seiner Fragen und Feststellungen sind aktueller denn je!
ORTE hat in fünf Salons das von Martin Schmitz und Jesko Fezer herausgegebene Buch ‚Wer plant die Planung? Architektur, Politik und Mensch‘ eingehend besprochen. Lucius Burckhardts Betrachtungen und ebenso seine Forderungen haben bei den Salon-TeilnehmerInnen eine Veränderung des Blicks und auch eine Schärfung der Wahrnehmung bewirkt, wenngleich nicht immer Übereinstimmungen mit den Burckhardtschen Ansichten herrschten. Diese fundamentalen Erfahrungen möchte wir gerne mit interessierten Menschen in der Planung und Verwaltung teilen.
In mehreren parallel stattfindenden Lesungen werden zentrale „Diagnosen“ und Forderungen aus „Wer plant die Planung?“ rezitiert. Danach werden im Publikumsgespräch Burckhardts Plädoyers und die Relevanz und Umsetzbarkeit seiner Thesen in der Gegenwart diskutiert und einem Reality-Check unterzogen. Herausgeber Martin Schmitz, der auch Burckhardt-Schüler war, wird abschließend von seinen Begegnungen mit Lucius Burckhardt erzählen und die Rezeption durch das Publikum reflektieren.
Programm
Moderation: Dominik Scheuch, Landschaftsarchitekt
19 – 19.15 h
Begrüßung in der Lobby des Hotels
19.15 – 19.45 h
1. Lesestation in der Lobby
2. Lesestation an der Rezeption
3. Lesestation im 3. Stock beim Sofa
4. Lesestation in einem Hotelzimmer
5. Lesestation in der Pergola (bei Schlechtwetter im Stiegenhaus)
20 – 21 h
Diskussion mit dem Publikum
21 – 21.45 h
Interview von Dominik Scheuch mit Martin Schmitz
Keine Teilnahmegebühr
Anmeldung erbeten unter: office@orte-noe.at
Eine Kooperation ORTE Architekturnetzwerk Niederösterreich – ÖGFA Wien.
*) MAGdas Hotel ist seit einem Jahr in Betrieb und fungiert als Verein und ‚Unterbetrieb‘ der CARITAS der Erzdiözese Wien. Der Beherbergungsbetrieb wird im Sinne eines ‚Social Business‘ und als erstes seiner Art in Österreich geführt und versteht sich als Nachnutzungsprojekt, das zukünftig daran gemessen wird, wie gut es wirtschaften kann. 31 MitarbeiterInnen aus insgesamt 16 Nationen bewältigen den Betrieb, wovon zehn Personen ‚Professionelle‘ und 21 MitarbeiterInnen ‚Angelernte mit Fluchthintergrund‘ sind. Das Wiener Architekturbüro AllesWirdGut zeichnet für Umbau und Adaptierung des ursprünglich baufälligen Pensionistenheims aus den 1960er Jahren verantwortlich und gibt ein best practice-Beispiel für Upcyling vorhandener Ressourcen. Das Büro 3:0 hat die Außenanlagen des Hotels designt. Wer einmal da war, weiß die angenehme Atmosphäre des Hauses zu schätzen.