Architektur: design.build studio – TU Wien *) Fertigstellung: 2025 Es führen Peter Fattinger, Leiter design.build studio der TU Wien gemeinsam mit beteiligten Studierende sowie Christine Schörkhuber, Vorsitzende Verein Symposion Lindabrunn.
Das Symposion Lindabrunn wurde 1967 als Steinbildhauer-Symposion gegründet und wird heute von einem jungen, intersdisziplinären Team als offener Ort zeitgenössischer Kunstproduktion geführt. Auf einem 24 Hektar großen Skulpturen- und Landschaftspark in der hügeligen Landschaft des Triestingtals treffen Kunst und Natur auf einzigartige Weise aufeinander. Die enge Verbindung von künstlerischem Erbe, aktueller Produktion und seltener Biodiversität macht das Gelände zu einem besonderen Ort. Seine Geschichte wie auch sein ökologischer Kontext regen zur Auseinandersetzung mit relevanten Fragen an – in Kunst, Gesellschaft und Umwelt.
Im Zentrum dieses Landschaftsparks steht eine alte Holzbaracke, die seit den frühen 1980er Jahren Vereinsheim und Basis für das Symposion ist. Ursprünglich als Bauhütte auf einer nahegelegenen Großbaustelle genutzt, wurde sie an ihren heutigen Standort versetzt und dient seitdem als Ausstellungsraum, Unterkunft für Künstler:innen sowie als sozialer Treffpunkt mit Gemeinschaftsküche. Doch Jahrzehnte von Witterungseinflüssen, Schädlingsbefall und der exponierten Lage haben deutliche Spuren hinterlassen – das Gebäude war bereits stark sanierungsbedürftig und stellte den Verein vor große infrastrukturelle Herausforderungen.
Diese bauliche Erschöpfung eröffnete aber zugleich die Chance, das Haus behutsam und dennoch zukunftsorientiert zu adaptieren und zu erweitern. In intensiver Abstimmung mit den Vereinsmitgliedern entwickelten die Studierenden des design.build studio gemeinsam einen Entwurf und realisierten ihn eigenhändig mit begrenzten finanziellen Mitteln. Maßgeblich unterstützt wurde das Projekt durch die sto-Stiftung, den Fond für Kunst im Öffentlichen Raum Niederösterreich sowie von Materialsponsoren, wie dem Fensterhersteller solarlux oder dem Transportbetonhersteller Wopfinger Ökobeton.
Zentrales Element ist die neu konzipierte Frontfassade, die zwei Meter nach vorne versetzt wurde. Der erweiterte Innenraum schafft mehr Platz für gemeinschaftliche Nutzung. Ein großformatiges fixverglastes Sitz- und Liegefenster verbindet Innen- und Außenraum. Es dient als lichtdurchfluteter Aufenthaltsbereich und zugleich als Vitrine für Kunstobjekte. Ein weiteres markantes Element ist das Eckfenster mit zwei Schiebeflügeln: Es wird bei Veranstaltungen als Infotheke und Ausschank genutzt und eröffnet den Blick vom Gemeinschaftsraum zur angrenzenden Steinarena.
Auch der zuvor ungenutzte südwestliche Außenbereich wurde aktiviert und an den Gemeinschaftsraum angebunden: Eine leichte Stahlkonstruktion mit transluzenter Deckung schafft hier eine wettergeschützte, multifunktionale Freifläche mit Freiluftküche und zusätzlichem Stauraum. Die Freiluftküche und eine großzügig dimensionierte, raumgreifende Sitzbank, die den Außenraum zum angrenzenden Hang hin abschließt, wurden von den Studierenden als monolithische Betonblöcke gegossen und anschließend geschliffen. Die fein bearbeiteten Oberflächen des Ökobetons nehmen in ihrer Anmutung Bezug auf den am Gelände allgegenwärtigen Lindabrunner Konglomeratstein und schlagen damit einen gestalterischen Boden zwischen Ort, Material und Architektur.
*) Seit dem Jahr 2000 ermöglicht das design.build studio an der TU Wien Architekturstudierenden, reale Planungs- und Bauaufgaben von der Konzeptphase bis zur praktischen Umsetzung zu bearbeiten. Sie arbeiten kollektiv, als großes Team und erleben, wie sich Entwurf und handwerkliche Umsetzung gegenseitig bedingen. Unter der Leitung von Professor Peter Fattinger wurden bereits zahlreiche Projekte umgesetzt – von temporären Interventionen im öffentlichen Raum bis zu dauerhaften Bildungs- und Gemeinschaftseinrichtungen in Österreich, Südafrika und Indonesien.
Beteiligte Studierende: Jurica Andric, Anja Berlinger, Emilio Duchscher, Ramona Dünser, Robert Faul, Jelena Gajic, Lorenz Martin Gerstendörfer, Valentina Gruber, Leon Paul Hensler, Marie Hilmer, Elias Jochum, Yara-Sophie Kehrer, Elisa Knemeyer, Markos Koulelis, Georg Krieger, Valentin Krieger, Maja Christin Leichtner, Jonas Leimer, Sofija Maric, Aaron Michel, Srna Milutinovic, Maria Oikonomou, Aleksandra Stamenkovic, Paul Südermann
Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenfrei. Anmeldung ab sofort unteroffice@orte-noe.at möglich. Es wird darauf hingewiesen, dass bei der Veranstaltung Fotos gemacht und zum Zweck der Öffentlichkeitsarbeit sowie der Dokumentation verwendet werden.
Für die Programmierung der Architekturtage 2026 eröffnet die Infrastruktur ein weites Feld an Themen und Formaten, von der Großstadt bis zum Dorf, vom alpinen Raum bis zur Donau. Infrastruktur bildet die Schnittmenge dessen, was Architektur und Ingenieurwissenschaft leisten können. Sie bietet faszinierende Einstiege in komplexe Themen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, für Fachpublikum und Laien. Sie eröffnet Gesprächsräume über das, was uns verbindet
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