St. Pölten ist die jüngste Landeshauptstadt Österreichs. Als Ergebnis der Volksbefragung von 1986 führte die Übersiedlung von Landesregierung und -verwaltung samt den später geplanten Monumentalbauten zu einer Aufbruchstimmung, der jedoch eine lange Phase der Stagnation folgte. Die Altstadt und die neu errichteten Viertel an der Traisen woll(t)en nicht so recht zusammenwachsen.
ORTE-GEHspräche
Was ist ein 'geführter Spaziergang'?
In der Tradition der ‚Spaziergangswissenschaft‘ die der Schweizer Soziologe Lucius Burckhardt begründet hat, veranstaltet ORTE seit 2015 interaktive GEHspräche an und in verschiedenen Orten Niederösterreichs.
Lucius Burckhardt war davon überzeugt, dass sich die Schönheit einer Gegend nicht von einem Blickpunkt aus zeigt, sondern erwandert werden muss. Gehen ist die einfachste Art, sich einen Ort oder eine Landschaft zu erschließen. Jeder Spaziergang ist ein Unikat und jede Wahrnehmung darin eine Momentaufnahme.
Beim gemeinsamen Gehen, Betrachten und miteinander Sprechen werden Maßstäblichkeiten und Phänomene wahrgenommen, rücken Bauten, Areale, Straße, Landschaften und vieles mehr ins Zentrum. Lucius Burckhardt entwickelte die Promenadologie (wie die Spaziergangswissenschaft auch genannt wird), um ‚dem verborgenen Sinn der Sachen‘, dem ‚steten Wandel von Welt-Anschauungen‘ nachzuspüren.
Die GEHspräche von ORTE verstehen sich deshalb als dialogische Rundgänge, die Spuren verfolgen sowie Sicht- und Denkweisen überprüfen, die sich mit dem Sehen und Erkennen von Sichtbarem und Unsichtbarem sowie mit Raum und Zeit beschäftigen. Im Mittelpunkt unserer GEHspräch stehen nicht die typischen Highlights und Attraktionen, sondern das Alltägliche, das Übersehene und das Vergangene wie Zukünftige.
Die GEHsprächsleiter nehmen in diesen Spaziergängen nicht die normale Rolle von Führern ein, die für gewöhnlich die Wissenden sind. Sie stellen die Rolle quasi auf den Kopf und geben gleich zu Beginn des Promenierens klar zu erkennen, dass sie wenig über den Ort wissen. Ihre Aufgabe ist vielmehr eine mediatorische, indem sie ‚übersetzen‘ und anregen, um einen produktiven Austausch zu erreichen.
Zielpublikum: BewohnerInnen des Ortes / der Region sowie GemeindevertreterInnen.
Ganz in der Tradition der „Promenadologie“, die der Schweizer Soziologe Lucius Burckhardt begründet hat, veranstaltet ORTE interaktive GEHspräche, um Orts- oder Stadtentwicklungen anhand von Gebautem und Ungebautem zu entschlüsseln. Beim gemeinsamen Gehen, Betrachten und miteinander Sprechen werden Maßstäblichkeiten wahrgenommen, rücken Bauten, Areale, Straßen wie Landschaften in die Wahrnehmung und bewirken ein Sensibler-Werden für den eigenen Lebensraum. So ist auch das GEHspräch in Kirchberg am Wagram ein dialogischer Rundgang, bei dem EigentümerInnen, PolitikerInnen, PlanerInnen, BewohnerInnen und Interessierte die Möglichkeit zum Kennenlernen und Fragen, zum Meinungs- und Interessensaustausch erhalten.
Ganz in der Tradition der „Promenadologie“, die der Schweizer Soziologe Lucius Burckhardt begründet hat, veranstaltet ORTE interaktive GEHspräche, um Orts- oder Stadtentwicklungen anhand von Gebautem und Ungebautem zu entschlüsseln. Beim gemeinsamen Gehen, Betrachten und miteinander Sprechen werden Maßstäblichkeiten wahrgenommen, rücken Bauten, Areale, Straßen wie Landschaften in die Wahrnehmung und bewirken ein Sensibler-Werden für den eigenen Lebensraum.
Mit dem GEHsprächsleiter Franz Denk begeben wir uns in Stetteldorf am Wagram auf einen dialogischen Rundgang, um Spuren von Gebautem oder Ungebautem zu verfolgen sowie Sicht- und Denkweisen zu überprüfen.
Unter der GEHsprächsführung der Landschaftsarchitekten Dominik Scheuch und Korbinian Lechner wird die Stadtgemeinde Traismauer "ergangen" auf Wegen, die nicht vordergründige Touristenziele sind, viel mehr wird dem Leben am und mit dem Wasser nachgespürt, werden Verbindungen und Barrieren diskutiert, Potenzialräume gesucht und ein Perspektivwechsel angestrebt.
Unter der GEHsprächsleitung von Architekten Martin Rührnschopf und Baukulturvermittler Klaus Urban "ergeht" man sich diesmal die Stadtgemeinde Wilhelmsburg, oder auch "Wümschburg", wie der an der Traisen gelegene Industriestandort (Lilienporzellan) in der Region auch genannt wird, und der mit einem intakten historischen Zentrum aufwarten kann.
Unter der GEHsprächsleitung des Architekten Martin Rührnschopf "ergeht" man sich diesmal die Gemeinde Ardagger - den gemeinsam administrierten Ortsverband der Katastralgemeinden Ardagger Markt, Ardagger Stift, Kollmitzberg und Stephanshart. Auch in diesen Gemeinden hat man sich Herausforderungen im richtigen Umgang mit Leerstand oder Unterbelegung, Flächenverwertung und Verkehrsaufkommen zu stellen.
Bereits zum zweiten Mal begibt sich ORTE auf promenadologische Erkundung nach St. Pölten. Unter der GEHsprächsleitung von Dominik Scheuch wird unter anderem untersucht, ob die Landeshauptstadt das Potenzial zur Kulturhauptstadt hat.
Die bereits 9. Veranstaltung der ORTE-GEHsprächsreihe führt nach Klosterneuburg, wo promenadologisch die Stadtentwicklung anhand von Gebautem und Ungebautem unter der GEHsprächsleitung von Landschaftsplaner Dominik Scheuch entschlüsselt wird.
Die 8. Veranstaltung der ORTE-GEHsprächsreihe führt nach Poysdorf ins nördliche Weinviertel, wo promenadologisch die Stadtentwicklung anhand von Gebautem und Ungebautem unter der GEHsprächsleitung von Architekt Martin Rührnschopf entschlüsselt wird.
2017 wird in St. Pölten die Reihe der GEHspräche mit einem geführten Spaziergang fortgesetzt, nachdem im Vorjahr Auersthal, Gaweinstal und St. Corona Austragungsorte für 'Promenadologen' waren. Eröffnet wurde dieses Format 2016 in Horn, gefolgt von Korneuburg und Dürnstein.
Nach Horn, Korneuburg, Dürnstein und Auersthal führt das nachste GEHspräch durch Gaweinstal im Weinviertel. GEHsprächsleiter wird Martin Rührnschopf sein.
Ein interaktiver „Wahrnehmungsspaziergang“ mit Martin Rührnschopf und Dominik Scheuch soll die Augen öffnen und neue Blickwinkel finden. Zum „Begreifen“ des eigenen Ortes sind die AuersthalerInnen und interessierte Gäste eingeladen, den Ort sinnlich zu erkunden, um so zu neuen Vorstellungen und Ideen zu gelangen, wie die Gemeinde noch etwas lebendiger gemacht werden kann.