Anders bauen mit Lehm
Mit dem Rad zu zwei Lehmbauten in Retzbach
Fahrrad-Exkursion in Kooperation mit dem Netzwerk LehmHistorisch betrachtet besteht der größte Teil der Bestandsbauten alter Weinviertler Dörfer aus massivem Lehm und anderen natürlichen Materialien, die auf eigenem Grund oder in der dorfeigenen Lehmgrube gewonnen wurden. Aber wie kann man die Aggregatszustände von Lehm heute so verändern, dass damit moderne bautechnische Anforderungen erfüllt und dadurch klimaschädliche synthetische Baustoffe verzichtbar werden? Anhand der Sanierung von alten landwirtschaftlichen Gebäuden wie Ställen, Lagern und Werkstätten wird exemplarisch aufgezeigt wie man aus diesem Altbestand hochwertige architektonische Räume erschaffen kann.
Im Rahmen dieser Fahrrad-Exkursion in Retzbach werden zwei von ANDIBREUSS geplante Objekte besichtigt, wobei er beide als Forschungsbaustellen eingerichtet und konzipiert hat. Es wird hier untersucht, wie und in welchem Umfang Lehmaushub vor Ort für eine zeitgemäße Sanierung und Transformation verwendet werden kann.
Das erste Objekt ist ein größeres landwirtschaftliches Gut mit einem aufgelassenen Gasthaus und einem im Hof befindlichen traditionellen Tanzboden aus gestampftem Lehm. Ehemalige Ställe mit ihren von Tieren kontaminierten Mauern und Böden sind nur schwer für hochwertige Ansprüche wie z.B. Wohnen umzugestalten. Das gelingt meist nur mit dem Einsatz von technischen und chemischen Hilfsmitteln. Hier wird allerdings gezeigt, wie eine Umgestaltung mit Lehm einfacher und darüber hinaus architektonisch interessant passieren kann.
Das zweite Besichtigungsobjekt ist ein typischer Weinviertler Hof mit einem Wohngebäude aus massivem Lehm und im Laufe der Zeit, je nach landwirtschaftlichem Anspruch, veränderten Nebengebäuden. Alte, monofunktional konzipierte Strukturen konnten hier zu zeitgemäßem und sinnlich hochwertigem Wohnen umgestaltet werden.
Lehmhaus 1 + 2
Planung: ANDIBREUSS, Wien
Bauherrenschaft: Privat
Fertigstellung: 2021
Hier können Sie ein Interview mit dem Planer ANDIBREUSS nachlesen.
Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Netzwerk Lehm, dem Fachverband zur Förderung des österreichischen Lehmbaus in Theorie und Praxis, statt. Das Netzwerk Lehm legt besonderen Wert darauf, am Baustoff Lehm interessierte Personen und Unternehmen sowohl auf österreichischer als auch auf europäischer Ebene zu vernetzen. Nähere Informationen auf der Website.
ABLAUF DER EXKURSION
Treffpunkt: 13:15 Uhr Bahnhof Retz
Anreise mit ÖBB + Rad aus Wien: Abfahrt Wien Meidling 11:44 Uhr, Wien Hauptbahnhof 11:49 Uhr (bitte überprüfen Sie die aktuellen Zeiten auf der Fahrplanauskunft der ÖBB)
Gemeinsame Fahrt mit dem Rad vom Bahnhof Retz zum 1. Lehmbau nach Mitterretzbach (ca. 4,5 km), anschl. kurze Fahrt zum 2. Objekt in Retzbach.
Nach Exkursionsende besteht die Möglichkeit zu einem gemeinsamen Heurigenbesuch in Retz beim Altstadtheurigen – bitte geben Sie bei der Anmeldung zur Veranstaltung Bescheid ob Sie mit zum Heurigen wollen
Rückreisemöglichkeit vom Bahnhof Retz nach Wien (Fahrradmitnahme möglich) um 18:16 Uhr, 20:16 Uhr und 22:16 Uhr.
Infos zum Fahrradverleih in Retz finden Sie hier, Fahrradreservierung unter: info@sgrafitbike.at
Die Teilnahme an der Exkursion ist auch mit dem Auto möglich.
Die Exkursion findet bei jeder Witterung statt (bei Regen Anreise mit dem eigenen Auto, Treffpunkt Bahnhof Retz. Die Lehmbauten sind nicht öffentlich erreichbar.)
Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenfrei. Eine Anmeldung ist notwendig unter office@orte-noe.at. Die Zahl der Teilnehmer:innen ist begrenzt.
Bitte beachten Sie die aktuellen COVID19-Maßnahmen.
Es wird darauf hingewiesen, dass bei der Veranstaltung Fotos gemacht und zum Zweck der Öffentlichkeitsarbeit sowie der Dokumentation verwendet werden