Die Ausstellung ist nach der Eröffnung zugänglich: Sa, 28. 9. und So, 29. 9. Sa, 5. 10. und So, 6. 10. jeweils zwischen 14 und 18 h.
2018 bildete der Einfluss des Menschen auf seinen Lebensraum das zentrale Thema des YOUNG PHOTOGRAPHERS AWARD. Einer der Preisträger kam aus Aserbaidschan: Ilkin Huseynov, der mit seinen seiner Heimatstadt Baku gewidmeten Arbeiten die Jury zu überzeugen wusste, und dessen Bilder aus dem Land am Kaukasus im Herbst 2018 Eingang in die Ausstellung in der FINE ART Galerie Traismauer fanden. Im Sommer 2019 griff er im Zuge einer AIR Residency in Krems erneut dieses Thema auf. Dabei entstanden Arbeiten, in denen er seinen Blick auf sein Gastland richtete und sich aus seiner Perspektive mit aktuellen Fragestellungen der Schönheit aber auch Deformierung der Landschaft, der unmittelbaren Umgebung beschäftigte.
Wie und wo wird gewohnt, gearbeitet, gelernt, produziert, eingekauft und die Freizeit verbracht? Welche Orte haben wir dafür geschaffen und wie verkehren wir zwischen diesen? Wie verändern sich das Dorf, die Stadt, die Region, die Landschaft? Welche Qualitäten oder Defizite der gebauten und gestalteten Umwelt sind erkennbar? Welche Räume hinterlassen wir künftigen Generationen? Antworten dazu versucht sich Huseynov in seinen in situ entstandenen Arbeiten anzunähern, erneut um einen progressiven und innovativen Zugang zur Fotografie bemüht. Diese Auseinandersetzungen mit räumlichen Phänomenen unserer Zeit in der Region zwischen St. Pölten und der Donau wird in der Ausstellung den Bildern aus Aserbaidschan gegenübergestellt.
In der Bildserie „We Apologize for the Temporary Inconvenience“ (2018) thematisierte Huseynov soziale Fragen des modernen Baku, der größten Stadt der Kaukasus Region. Über Collagen transportierte er die sehr eigenwillige Ästhetik der postsowjetischen, massiv gewachsenen Stadt, in der alte Gebäude heute schnell dem Erdboden gleichgemacht werden, in der unkontrolliert gebaut wird. Er ließ dabei anklingen, wie Baku zu einer einzigen Baustelle verkommen ist und gleichzeitig Plakate die „perfekte Stadt der Zukunft“ postulieren. Diese Werbebanner, die innerhalb kürzester Zeit den historischen Kern der Stadt - den besonnenere Stimmen als Kulturerbe geschützt wissen wollten -, derart konsequent umgaben, dass sie schlussendlich das tatsächliche Antlitz der Altstadt verdrängten, beschworen in Bildern niedriger Qualität fetischartig sowohl Sehenswürdigkeiten als auch utopische Landschaften herauf, die dereinst entstehen sollen als von der Regierung verantwortete Projekte, deren Fertigstellungsdatum jedoch niemandem bekannt zu sein scheint. Huseynovs Fotografien zeugen von diesem Verfall und der wüsten Transformation hinter einer vordergründig imposanten Erscheinung, so dass er resümieren mag: „Nichts ist dauerhafter als das Temporäre.“
Zur Eröffnung der Ausstellung sprechen:
Martin Lutz - FINE ART Galerie Traismauer
Ruhlan Nabiyev - Erster Sekretär der Botschaft der Republik Aserbaidschan in Österreich, in Vertretung des Botschafters, Se. E. Galib Israfilov
Hermann Dikowitsch - Amt der Niederösterreichischen Landesregierung, Leiter der Abteilung Kunst und Kultur
Heidrun Schlögl - Geschäftsführerin ORTE
Ilkin Huseynov
Die Teilnahme an der Eröffnung sowie der Besuch der Ausstellung sind kostenfrei. Um Anmeldung zur Vernissage wird gebeten unter office@orte-noe.at.
Die Ausstellung ist nach der Eröffnung am 27. 9. zugänglich: Sa, 28. 9. und So, 29. 9. Sa, 5. 10. und So, 6. 10. jeweils zwischen 14 und 18 h.
Präsentiert werden die Arbeiten junger FotografInnen, die sich mit aktuellen Fragestellungen zur Schönheit oder auch Deformierung ihres Landes, ihrer unmittelbaren Umgebung befasst haben: Wie und wo wird gewohnt, gearbeitet, gelernt, produziert, eingekauft und die Freizeit verbracht? Welche Orte haben wir dafür geschaffen und wie verkehren wir zwischen diesen? Wie verändern sich das Dorf, die Stadt, die Region, die Landschaft? Welche Qualitäten oder Defizite der gebauten und gestalteten Umwelt sind erkennbar? Welche Räume hinterlassen wir künftigen Generationen?
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