ORTE vor Ort #19
Ramsar Informationszentrum Schrems
AusschreibungOrt:
Am Moorteich
3943 Schrems
Begrüßung:
Franziska Leeb,ORTE
Reinhard Österreicher,Bürgermeister
Mag.Michaela Bodner,WWF
Die Besucher des Informationszentrums erleben auf spielerische und wissenschaftliche Weise die sensible Fauna und Flora rund um das Element Wasser. Die zu bespielende Glasvorhangfassade ermöglicht eine flexible Gestaltung des Innenraumes, sie ist gleichzeitig Beschattung und muss daher zu mindestens 50% bedruckt sein. Der dahinterliegende Ausstellungsbereich wird punktuell von oben belichtet (Raumhöhen 3,90m). Die Gestaltung der Glasfassade soll das Thema des Informationszentrums für die Betrachter sichtbar machen:
Planungskonzept
Auf der Nord-Westseite durchquert der Besucher auf dem Weg von Parkplatz zum Informationszentrum ein großes Schilffeld. Er sieht so immer wieder verschiedene Ansichten des Gebäudes aus dem Gelände auftauchen ohne es in seiner Gesamtheit erfassen zu können – das gelingt erst in unmittelbarer Nähe. Der monolithische Baukörper versinkt gleichsam im Gelände, er ordnet sich den natürlichen Gegebenheiten der Topografie unter. Die so von der Natur erzwungene Gebäudeform zieht sich längs der Wasserkante von Westen nach Norden zu den Waldviertler Feuchtgebietterrassen. Außen dominieren die Farben des Moores: dunkelgrauer Beton und dunkler Kies auf dem Dach. Die - durch die sandgestrahlte Sichtbetonfassade erzielte - rauhe Textur empfindet die Oberflächenstruktur eines Torfziegels nach. Der Besucher im Inneren ist Beobachter der Natur, gleich einem Forscher aus halbverborgener Position. Die Farbqualität im Inneren ist hell: Cremeweißer Boden und Decke sowie heller Beton. Von Innen bietet sich ein lebendiger Ausblick auf die reflektierende Wasserfläche am Gebäude.
Gebäudekonzept
Im Vordergrund steht das Verschmelzen des Baukörpers mit der Natur: Der Eintretende erlebt keine Barriere, da ein sensibler Übergang von Innen und Außen durch das exakt gleiche Niveau, der sich bis zum Boden ziehenden Glasfassade erreicht wird. Das Glas wird zu einem zarten Filter zwischen Innen und Außen, während sich das Gebäude mittels Flugdach im Außen festhält und die Eintretenden verschluckt. Der Eingangsbereich im Westen ist als personalbetreuter Bereich konzipiert und umfasst Flugdach, Terrasse/Floss, Steg, Kassa, Shop und einen Kulinarischen Bereich. Die Gastronomie ist im Schwellenbereich zur Wissensvermittlung angesiedelt, daran angeknüpft eine Shoppingmöglichkeit mit inhaltlicher Ausrichtung zum Thema Wasser und Waldviertel. Der Tunnel - als dunkles Labyrinth in der Gebäudemitte angeordnet – ist mit Aquarien und Terrarien ausgestattet. Der Betrachter erlebt die Durchgängigkeit des Gebäudes durch die nicht raumhoch Einbauten, in denen die verschiedenen Funktionen untergebracht sind
Bereich Dauerausstellung und Temporäre Ausstellung
Eine erlebnisorientierte (Dauer-) Ausstellung bildet den Aufhänger für die Infrastruktur des Besucherzentrums. Mögliche Themen: Moor, Landschaft, Geologie, Lebewesen, Flora. Die Zwischenscheibe im Gangbereich (Ort der Glasfassade) bildet die Trennlinie zwischen fixer und temporärer Ausstellung zum Gang hin. Sie ist mit Akustikelementen in erdigem Rotbraun verkleidet. Multifunktionale Podeste im Zwischenbereich aus Sichtbeton zonieren den Gangbereich (Sitzmöbel, Beleuchtung integriert, Ausstellungspodest, etc.).
Außenbereich
Der Besucher erfährt die Übergänge der verschiedenen Gewässer in Form von Wasserterrassen direkt, durch nachgebaute Landschaftsdetails: Quellbach (Quellmoos), Wiesenbach, Feuchtwiesen (versch. Typen), Pfeifengraswiesen, Moor, Flusslandschaft, Altarm, Fischteich.
Kunst am Bau: Ingeborg Strobl
Die Glaswand wird als Beschattungssystem gestaltet: Skelette von Eidechsen, Fröschen und Schlangen, darüber - von der Außenseite sichtbar – werden Zeichnungen von Fröschen, Schlangen und Eidechsen gelegt.
Architekt: AH3 Architekten ZT GmbH
Bauherr: Ramsar OEG
Statiker: DI Johannes Zehtgruber
Sonstige Ing.: IBO Consulting Ökologie und Energie
Planungsbeginn: Jänner 2004
Baubeginn: März 2005
Bauübergabe: Oktober 2005
Grundstück: ca. 8500 m2
Baufläche: 1107 m2
Baukosten: 1275 Mio EUR
AH3 Architekten ZT GmbH
Hauptplatz 3, 3580 Horn
office@ah3.at, www.ah3.at
Anreise:
WIEN Richtung Stockerau A22 -Horn B4 -von Gmünd B2 nach Schrems -
in Schrems vor dem Hauptplatz rechts Richtung “Himmelsleiter/Moorbad ”
in die Garzeile,dann nach 300m Rechts;
KREMS Richtung Zwettl B37 durch Kirchberg nach Schrems -in Schrems
über den Hauptplat Richtung “Himmelsleiter/Moorbad ”.