ORTE vor Ort #25
FeRRUM - welt des eisens
BesichtigungsreiheOrt: Markt 24, A-3341 Ybbsitz, NÖ
Treffpunkt: Ferrum Eingang, 14:00
Begrüßung:
Bürgermeister Josef Hofmacher, Geschäftsführer
Mag. Andreas Hanger
Komm.Rat. Waltraud Welser
Marcus Nitschke, ORTE-Geschäftsführer
FeRRUM - welt des eisens
Architekt: Arch. Dipl. Ing. Wolfgang Hochmeister, Architekturbüro Hochmeister
Bauherr: Marktgemeinde Ybbsitz, Orts- und Infrastrukturentwicklungs-KEG
Projektleiter: Ronald Postl
Mitarbeit: DI. Markus Janisch, DI. Cornelia Schwarzl
Statik: Dipl. Ing. Friedrich Michael Steinbacher
Planungsbeginn: 2004
Baubeginn: August 2005
Bauübergabe: Juni 2006
INHALT (Norbert Bacher, Markus Reuter)
Zielvorgabe für die Projektentwicklung von FeRRUM war es, einer Vielfalt von Interessen gerecht zu werden: Erfüllung des Bildungsauftrages, Stärkung der regionalen Identität, Schaffung einer attraktiven Themenpräsentation – alles mit dem Ziel ein breitenwirksames touristisches Zentrum zum Thema Eisen & Metall, sowie eine Plattform für Experten (Schmiedezentrum) zu schaffen. Aus einer Fülle von Ideen wurden schlussendlich Themenbereiche zur Regionalgeschichte, Weltgeschichte von den frühesten Eisenkulturen bis zur Raumfahrt, Mythologie, Technologie, Kunstgeschichte und Alltagskultur, in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern, ausgearbeitet. Vorschläge für zukünftige Begleitmaßnahmen – Sonderausstellungen, zyklische Veranstaltungen, Festivals, bis zu Produktideen für den Shop – entstanden ebenso während dieser Phase.
MUSEUMSGESTALTUNG (Markus Reuter)
Im Dachgeschoß des Hauses bilden neun multimediale Themeninseln, vielfältig und opulent inszeniert, den Kern des Museums. Verteilt auf mehreren Ebenen, sind sie so in den barocken Dachstuhl integriert, dass dessen einzigartiger Charakter erhalten bleibt. Die einzelnen Stationen orientieren sich in ihrer Gestaltungsaussage am jeweiligen Thema, entsprechen dabei der inhaltlichen Vielfalt und unterstützen die generelle Absicht nicht nur zu informieren sondern auch Verblüffung und Staunen zu bewirken. Die Umsetzung der Lokal- bzw. Regionalgeschichte im Obergeschoß folgt, kontrastierend dazu, einem eher ruhigeren Gestaltungsansatz und ist mit einer Vielzahl von ausgestellten Objekten, Bildern und erläuternden Texten einer klassisch museologischen Präsentation verpflichtet.
ARCHITEKTUR (Wolfgang Hochmeister)
Eine behutsame, denkmalschutzgerechte Adaption des 300 Jahre alten „Haus Kremayr“ mit den Notwendigkeiten und der Sprache einer zeitgemäßen Architektur zu verbinden, war die Herausforderung für den Architekten. Die Implantierung einer modernen Haustechnik, die Lösung komplexer statischer Probleme, vor allem hinsichtlich der neuen Nutzung im Dachstuhl, und die Einrichtung notwendiger Museums-Infrastruktur (Shop, Infopoint, Gastronomie, Küche,...) standen im Zentrum der Planung. Die inneren Strukturen wurden weitestgehend belassen. Wo nötig, wurden zeichenhafte Eingriffe gesetzt, so im Eingangsbereich mit einem abgesetzten Kubus aus Stahl und Glas, oder im neu erbauten, lichtdurchfluteten Stiegenhaus an der Rückseite des Gebäudes. Herzstück des Museums ist der Dachstuhl, in den mehrere Ebenen eingezogen wurden, die wie eine Bühne der facettenreichen Inszenierung des Ausstellungsthemas dienen. In der dichten Atmosphäre des Dachraumes bewegen sich nun die Besucherinnen und Besucher über Rampen und Stiegen entlang der Ausstellung.