Einblicke in das Renaturierungsprojekt bei Grimsing und Schallemmersdorf
Geführter Rundgang
29May
Es führen die Landschaftsökologinnen Barbara Becker und Ursula Scheiblechner. Eine Kooperation mit der viadonau im Rahmen der Architekturtage 2026.
Wie wird es sein – im Mai, an der Donau, dort in Grimsing? Es ist still an der Donau an diesem Morgen. Der Strom liegt ruhig zwischen den Hügeln der Wachau, als hätte er kurz vergessen, wie kraftvoll und unberechenbar er sein kann. Doch wer die Augen länger offenhält, spürt: Etwas regt sich. Ein kaum hörbares Umschichten, ein sanftes Ziehen im Wasser, ein Atemholen des Flusses. Alte Seitenarme öffnen sich wieder, Ufer verlieren ihr steinernes Korsett, und in den Zwischenräumen des Kieses glimmt erstes, zartes Leben. Es ist, als würde die Donau in sich hineinhorchen – und sich erinnern. Also fahren wir hin…
Was bedeutet es eigentlich, einen Fluss zu renaturieren? Es heißt, ihm wieder Raum zu geben: Raum für Strömung und Stillstand, für Dynamik und Zufall, für das, was kommt und das, was bleibt. Es heißt, dass Ufer wieder weich sein dürfen, dass Wasser sich teilen, verlieren, sammeln kann, ganz nach seinem eigenen Rhythmus. Mit dieser Freiheit kehren auch die Bewohner zurück – vor allem die kieslaichenden Fischarten wie Barbe und Nase, die klares, bewegtes Wasser brauchen. Selbst der Huchen, scheu und selten, wurde wieder gesichtet.
ORTE lädt ein, ein Stück dieses Wandels mitzuerleben. In Grimsing und Schallemmersdorf entsteht eines der derzeit spannendsten Renaturierungsprojekte entlang der österreichischen Donau. Gemeinsam mit Expertinnen aus Ökologie, Wasserbau und Fischbiologie begehen wir das Gebiet, hören von den langen Wegen der Planung, von Erdbewegungen im Takt der Wasserregime – und von der stillen Rückkehr jener Arten, die den Fluss einst prägten.
Doch solche Entwicklungen sind keine schnellen Gesten. Sie brauchen Geduld, Wissen, Mut – und das Zusammenspiel vieler Hände und Interessen. Genau darüber wollen wir sprechen: Was wurde umgesetzt? Was hat sich bereits verändert? Welche Konflikte waren zu lösen? Und wie misst man Erfolg in einem lebendigen System – in Artenzahlen, in Bodenfeuchte, in der Minderung von Hochwassergefahr, oder vielleicht noch in ganz anderen Zeichen? Die Donau bei Grimsing ist noch kein fertiges Naturidyll. Aber sie ist auf dem Weg dorthin. Ein Weg, der Fragen stellt: über unser Verhältnis zur Landschaft, über Verantwortung, über die Kunst, nicht nur zu schützen, sondern wiederherzustellen. Über die Balance zwischen Nutzung und Freiheit – und darüber, was wir der Natur zurückgeben können, wenn wir ihr zuhören.
Unser ORTE-Tipp: Kombinieren Sie dieses Erlebnis mit unserer Veranstaltung Wachaubahn – Vergangenheit und Zukunft auf Schiene?, die am selben Tag von 9.30 – 11 h an der Universität für Weiterbildung in Krems stattfindet.
Modalitäten / Anmeldung Die Teilnahmegebühr beträgt 10 € und umfasst sowohl die Führung als auch ein professionelles voice2go-Headset. Da die Wege nicht überall befestigt sind, empfehlen wir geeignetes Schuhwerk und auch Insektenschutz. Anmeldung und Rechnungsadresse ist bis spätestens 27. April 2026 unter office@orte-noe.at erforderlich. Bei einem Rücktritt bis 20. April 2026 fallen keine Stornogebühren an. Danach werden 100 % der Teilnahmegebühr verrechnet, außer Sie nennen eine Ersatzperson. Die Teilnahme ist erst nach Eingang der Teilnahmegebühr verbindlich bestätigt.
Die Anreise nach Grimsing erfolgt individuell. Wir empfehlen Anreisenden aus Krems folgende Zugsverbindung: 11.18 h ab Krems Bahnhof bzw. 11.20 h ab Krems-Campus-Kunstmeile. 11.59 h an Grimsing Und für die Rückfahrt: 15 h ab Grimsing 15.39 h an Krems-Campus-Kunstmeile bzw. 15.42 h an Krems Bahnhof Bahn-Anschlüsse von oder nach Wien sind zeitnah gewährleistet.
Wir weisen darauf hin, dass während der Veranstaltung Fotos gemacht werden, die für Zwecke der Öffentlichkeitsarbeit und Dokumentation verwendet werden können.
Für die Programmierung der Architekturtage 2026 eröffnet die Infrastruktur ein weites Feld an Themen und Formaten, von der Großstadt bis zum Dorf, vom alpinen Raum bis zur Donau. Infrastruktur bildet die Schnittmenge dessen, was Architektur und Ingenieurwissenschaft leisten können. Sie bietet faszinierende Einstiege in komplexe Themen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, für Fachpublikum und Laien. Sie eröffnet Gesprächsräume über das, was uns verbindet
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