Wie wir warten wollen - Review

Präsentation der SchülerInnenarbeiten

Raum Macht Klima

Fr, 24. Mai 2019, 9-12 h
NÖVOG Verwaltungsgebäude

Niederösterreich verfügt über etwa 8.000 Bus- und rund 400 Bahnhaltestellen. 16- bis 17-Jährige SchülerInnen der Bundesbildungsanstalt für Sozialpädagogik und des BORG St. Pölten formulierten ihre Anforderungen an die Haltestelle der Zukunft. Geleitet von Baukulturvermittlerin Sibylle Bader präsentierten sie ihre Ideen zur Umsetzung anhand gebauter Modelle. Dazu gaben seitens des Veranstaltungs-Kooperationspartners NÖVOG Paul Reiter und Markus Schreilechner, Leiter der Unternehmensentwicklung, ihr fachkundiges Feedback. Zur Begrüßung sprachen DI Ludwig Schleritzko, Landesrat für Finanzen und Mobilität, sowie Barbara Komarek, Leiterin der NÖVOG.

Die vorgestellten Ergebnisse boten insofern Überraschungen, als daran sichtbar wurde, dass es den SchülerInnen nicht um Futuristisches oder Digitales ging - wie die Erwartung vermuten ließ - sondern um Entschleunigung, um Entspannung im Alltag beim Warten. Junge Menschen wollen heraus aus der „digitalen Isolation“, war die Botschaft; Ökologie ist ihnen wichtig, wurden doch mehr Begrünung genauso wie konkrete Maßnahmen gegen Überhitzung eingefordert. Themen wie Regenwasseraufbereitung, Barrierefreiheit, alternative Energien, natürliche Materialien versus Kunststoff, Upcycling u.v.m., aber dennoch WLAN-Verbindung wurde hohe Bedeutung beigemessen. Geachtet wurde auf Ecken, die Bücher/Spiele zur Überbrückung der Wartezeit bereitstellen, auf WCs, auf angenehme Sitzgelegenheiten, auf Hygiene. Alles deutete Richtung „Cosy Cocooning“ aber auch „gefühlte Sicherheit“. Sogar Still-Ecken und Musik-Höhr-Möglichkeiten wurden mitbedacht. Die SchülerInnen entwarfen eher Wohnzimmer denn Wartehäuser, ja fast schon Kuschelecken. Das spiegelte ihre Sehnsucht nach „sich wohlfühlen können“ wider, und es schien, als funktionierten sie das Wartehaus zum Dorfplatz um, was als Ausdruck einer kreativen aber auch sozialen Aufwertung des öffentlichen Raums verstanden werden darf, wollten die Jugendlichen doch Orte schaffen, an denen man gerne wartet, quasi Gemeinschaftsräume, dabei auch Obdachlose mitbedenkend, denen man die Haltestellen nachts als Schlafräume zur Verfügung zu stellen bereit war.

Fotos: Sibylle Bader & Heidrun Schlögl

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