Hier können Sie die Vorträge und die Diskussion nachschauen:
Die aktuelle Pandemie lehrt uns, wie sehr der Mensch ein soziales Wesen ist und die Anderen für seine Entwicklung sowie sein Wohlbefinden braucht. Sie zeigt uns außerdem, dass der Kern jeder Beziehung – auch der pädagogischen – auf Spiegelung und Resonanz, basiert. Glücklicherweise leben junge Menschen hierzulande für gewöhnlich in einem sozialen Umfeld, das es ihnen ermöglicht, wichtige Verhaltensweisen und Fertigkeiten unmittelbar zu erlernen und Identifikation zu leben. Doch diese soziale Struktur ist nun bereits seit mehr als einem Jahr fast ausschließlich auf den engsten Familienkreis beschränkt. Die FreundInnen und MitschülerInnen sowie die Lehrenden sind auf einen Bildschirm passend zweidimensional zusammengeschrumpft. Auch wenn das sprechende Bild Nähe suggeriert, ist Distanz Faktum. Dies belastet die psychische und physische Gesundheit vieler Jugendlicher. Persönlich erlebbare Beziehungen wie auch Berührungen und räumliche Nähe sind ein Grundbedürfnis, das nicht substituierbar ist.
Was bedeutet monatelanges Lernen und Lehren im virtuellen Raum für SchülerInnen wie PädagogInnen? Wie lässt sich Konzentration und Einfühlung über den Screen bewerkstelligen? Wie gelingt ein belebender, motivierender Unterricht, gute Führung und unverdünnt-emphatische Pädagogik? Lässt sich der physische und zeitgleich geteilte Raum als Bildungsort einfach ersetzen? Worin konkret liegen die Nachteile und was sind die Vorteile des Digital Schooling? Welche Grundlagen braucht es, um ein unabhängiges, faires und persönliches Lernen in Distanz zu ermöglichen?
Kinder und Jugendliche selbst sowie Lehrende bilden gemeinhin die Gruppe der ersten und zweiten Pädagogen. Der Raum, in dem gelernt und gelehrt wird, gilt als 3. Pädagoge, weil er den Unterricht lenken und unterstützen sowie das Lernen ermöglichen soll, wobei hier nicht nur das Klassenzimmer gemeint ist, sondern alle Orte, an denen gelernt wird, also auch der Schulhof, Parks, Cafés oder die eigene Wohnung. Wie ist in diesem Gefüge der digitale Raum zu bewerten, wird er sich hinkünftig mit dem physischen Raum den Rang des 3. Pädagogen teilen?
ExpertInnen aus verschiedenen Disziplinen referieren und diskutieren diese und noch mehr Fragen unter der Moderation von Barbara Feller, Leiterin der Architekturstiftung Österreich und Expertin in der Baukulturvermittlung für junge Menschen.
Inputvorträge
Barbara Pampe, Architektin, Vorständin Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft, Bonn
Jörg Hofstätter, Geschäftsführer von ovos, Experte für spielerische Wissensvermittlung und Lernspiele
Korinna Lindinger, Soziologin, Künstlerin, Fakultät für Architektur und Raumplanung, TU Wien
Respondenz
Franz Nahrada, Soziologe, Initiator DorfUni.at
Clemens Holzbauer, Schulsprecher, BRG/ BORG St. Pölten
Moderation
Barbara Feller, Kulturhistorikerin, Architekturstiftung Österreich
Diese Veranstaltung findet im Rahmen der Architekturtage 2021/22 zum Thema Architektur und Bildung: Leben Lernen Raum statt.
Bitte beachten Sie die aktuellen Covid-19-Maßnahmen!
Eine Anmeldung unter office@orte-noe.at ist erforderlich! Die Veranstaltung ist kostenlos.
Träger der Architekturtage ist der Verein Architekturtage – eine gemeinsame Initiative der Kammern der ZiviltechnikerInnen und der Architekturstiftung Österreich. Die Detailprogramme in den Bundesländern werden – in Absprache mit den Länderkammern – von den regionalen Architekturhäusern kuratiert und organisiert. ORTE hat Sibylle Bader/Wanderklasse eingeladen, das Programm für Niederösterreich mitzugestalten.
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