Das Mobile Stadtlabor hat seit seiner Entstehung vor bald 8 Jahren einen langen Weg hinter sich. Im Rahmen des Projekts DISPLACED von Karin Harather wurde diese Reise von Felix Andergassen, Matija Pleschko und Rick Rütten recherchiert, nachgezeichnet und grafisch aufgearbeitet und mit Bildern dokumentiert. Das Projekt gibt einen Eindruck von den verschiedenen Stationen des mobilen Stadtlabors und den vielfältigen Nutzungen, die es beherbergt hat und gibt einen Ausblick, wie sich seine Zukunft gestalten könnte.
Seine erste Station war der Karlsplatz, wo im Rahmen eines design.build studios 30 Studierende der TU Wien schweißten, schnitten, bohrten und schraubten, um aus 6 Schiffscontainern, Holz, Stahl und Glas das Stadtlabor zu errichten.
Das Stadtlabor ist wie eine kleine Universität aufgebaut. Im Zentrum befindet sich ein Hörsaal, daneben eine Kaffeeküche bzw. Bar und ein kleiner Mehrzweckraum. Im oberen Stock sind Arbeitsplätze eingerichtet, die an Studentinnen und Studenten vergeben wurden. Dort hatten sie Platz, um an ihren Diplomarbeiten oder Dissertationen zu schreiben. Die Arbeitsplätze waren sehr beliebt, da das Stadtlabor als Ort von Studierenden für Studierende auch mit zwei Terrassen ausgestattet ist, die zum Entspannen und Diskutieren einladen. Das Mobile Stadtlabor hat als Mini-Universitätsgebäude dazu beigetragen, den Austausch und die Vielfalt in die Welt hinaus zu tragen. Hier wurden Präsentationen gehalten, Vorträge angehört, Filme vorgeführt und auch Partys gefeiert. Es gab immer etwas zu sehen und es war ein beliebter Treffpunkt.
Der nächste Standort war im südlichen Wiener Stadtteil Neu Marx. Hier wurde 2015 das OPENmarx gegründet und zwischen verschiedenen gemeinschaftlichen Nutzungen, wie einer Küche und einer Fahrradwerkstatt, fand das Stadtlabor seinen Platz. Das OPENmarx entstand als Projekt der TU Wien aus dem Gedanken der "Open University". Ziel war es, den Wissensaustausch zu fördern und einen informellen, sozialintegrativen Ort zu schaffen, der von allen Interessierten der umliegenden Wohn- und Bürohäuser und eines Flüchtlingsheimes mitgestaltet werden konnte.
Das Mobile Stadtlabor hat im Frühjahr 2021 im Sonnenpark in St. Pölten eine weitere Station auf seiner Reise angefahren. Nun ist es Zeit, das nächste Kapitel der Stadtlaborgeschichte zu schreiben.
Felix Andergassen, Matija Pleschko und Rick Rütten
Mehr zum Thema
Bildungsräume – Lernen in Nähe und Distanz
Impulsvorträge, Diskussion
Was bedeutet monatelanges Lernen und Lehren im virtuellen Raum für SchülerInnen wie PädagogInnen? Wie lässt sich Konzentration und Einfühlung über den Screen bewerkstelligen? Wie gelingt ein belebender, motivierender Unterricht, gute Führung und unverdünnt-emphatische Pädagogik? Lässt sich der physische und zeitgleich geteilte Raum als Bildungsort einfach ersetzen? Worin konkret liegen die Nachteile und was sind die Vorteile des Digital Schooling? Welche Grundlagen braucht es, um ein unabhängiges, faires und persönliches Lernen in Distanz zu ermöglichen? ExpertInnen aus verschiedenen Disziplinen referieren und diskutieren diese und noch mehr Fragen.
weiterlesen …
Entwerfen, dann Bauen – ein eins zu eins Prozess
Ausstellung
Studierende des design.build studios der TU Wien entwerfen und planen seit Herbst 2020 mögliche Umbaumaßnahmen sowie Interventionen im Sonnenpark, gemeinsam mit dem Kunst- und Kulturverein LAMES und dem Verein Sonnenpark – Park der Vielfalt. Die Studierenden setzen das Geplante eigenhändig in die gebaute Realität um. Ein Outdoor-Ausstellungsparcours zeigt die verschiedenen Entwürfe der Studierenden für die Adaptierung der Bestandsgebäude.
weiterlesen …