Nachschau: Neues vom Zauberberg
Gesamtheitliche Konzepte von Architektur und Medizin, Healing Architecture, Orte des Heilens, partizipative Planung / Symposium, 18.02.2021
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Die wohnungsnahe Gesundheitsversorgung in unseren Gemeinden und Städten steht vor tiefgreifenden Veränderungen und Herausforderungen. Zum einen wird es immer schwieriger, die flächendeckende Versorgung zu ermöglichen, zum anderen wird das Bedürfnis an Gesundheitsangeboten immer komplexer, gleichzeitig diverser und geht oft weit über die reine Behandlung akuter Krankheiten hinaus. – Gesundheitsförderung, Interdisziplinarität und räumliche wie auch institutionelle Vernetzung rücken in den Fokus.
Dieser Wandel bringt völlig neue Formen der Versorgung mit sich: Innovative Infrastrukturen, Angebote, hybride Orte und Typologien sind im Entstehen, wie beispielsweise Primärversorgungszentren, Patient:innenhotels, Tageskliniken, Gesundheitskioske oder dezentrale Gesundheitsnetzwerke. Diese sich ändernden Versorgungsstrukturen, Gesundheitspraktiken und -typologien, Angebote und hybriden Orte werfen Fragen auf, die die Architektur und Planung sowie die vielfältigen, urbanen und ruralen Alltagswelten massiv betreffen.
Gesundheit wird ganz wesentlich von räumlichen Faktoren beeinflusst und so kann die Verortung von Einrichtungen in ruralen oder urbanen Nachbarschaften, aber auch ihre architektonische Ausformulierung und ihre Raumprogramme vorteilhafte Effekte generieren. Jedoch werden Diskussionen zur rasanten Wende im Gesundheitsbereich bisher großteils ohne Architekt:innen und Raumplaner:innen geführt, obwohl besonders die Expertise zu räumlichen Aspekten einen relevanten Beitrag zur Gesundheit bildet.
Dieses 2. ORTE-Gesundheitsbauten-Symposium setzt auf einen breiten Diskurs unter Einbindung der beteiligten Akteur:innen, um die architektonischen und raumplanerischen Konsequenzen auszuloten. Expert:innen aus Architektur, Planung und Gesundheit, sowie Betreiber:innen, Entscheidungsträger:innen und Nutzer:innen werden das Thema der ländlichen Gesundheitsversorgung aus den unterschiedlichen Perspektiven und Praktiken beleuchten und neue räumlichen Umsetzungsmöglichkeiten diskutieren.
Konzept und Moderation: Evelyn Temmel und Magdalena Maierhofer, TU Wien
ab 12:00 Uhr Einlass und Registrierung
13:00 Uhr Begrüßung
Heidrun Schlögl, Leiterin von ORTE, Krems
13:15 Uhr Auftakt
Rudolf Anschober, Ex-Gesundheitsminister
13:25 Uhr Einleitung
Magdalena Maierhofer, Evelyn Temmel
13:40 Uhr Input SPACE ANATOMY
Neue Gesundheitsinfrastrukturen in Österreich: Architektur, Planung und Praktiken
Judith M. Lehner, TU Wien, Forschungscenter Neues Soziales Wohnen, Forschungsteam SPACE ANATOMY
14:00 Uhr Input wohnungsnahe Versorgung
Wege – Ziele – Herausforderungen
Sebastian Huter – Arzt für Allgemeinmedizin, Primärversorgungseinheit im Sonnwendviertel, Wien
14:20 Uhr Input integrierte Versorgung
Raus aus der Versorgung – Rein in die Gesundheit
Susanna Finker, Primärversorgungs-Managerin, Medius – Zentrum für Gesundheit Graz
14:40 Uhr Input Care-Netzwerke in ländlichen Regionen
Die Rolle von Sozial- und Gesundheitseinrichtungen in formellen und informellen Care-Netzwerken
Christoph Redelsteiner, Studiengangsleiter Soziale Arbeit, FH St. Pölten (Forschungsprojekt: Gemeinwesenzentrum Orth an der Donau. gemeinsam.gesundheit.gestalten)
Pause
15:10–15:50 Uhr Prototypen für Gesundheit
Drei Gesundheitszentren in Madrid. Eine Architektur der Variationen und Wiederholungen.
Maria Hurtado de Mendoza, Estudio Entresitio, Madrid, Spanien (Healthcare Centers - Sanblas/Madrid, Villaverde/Madrid, Usera/Madrid)
15:55–16:35 Uhr Neue Typologien für Gesundheit
Co-Creation – Wie man neue Räume für die Gesundheit gemeinsam entwickelt.
Morten Gregersen, Nord Architects, Kopenhagen, Dänemark (Centre for Cancer and Health, Urban Hospice, Healthcare Center Hillerod, Alzheimer Village Oslo)
16:40–17:20 Uhr Wohnen, Pflege und Gesundheit
Lebensraumkonzepte für die Langzeitpflege. Architektur und Verortung.
Anton Kirchweger, Habeler & Kirchweger, Wien, Österreich, (Pflege- und Förderzentrum Perchtoldsdorf mit integrativem Kindergarten)
17:30–18:30 Uhr Diskussion
Rurale Gesundheit. Alte Orte – neue Räume: Chancen für eine integrierte Versorgung auf dem Land
mit:
Christiane Feuerstein, Architektin und Herausgeberin versch. Bücher zur Thematik, (z.B. Generationen Wohnen, Vom Armenhaus zur sozialen Infrastruktur)
Gerhard Fülöp, Abteilungsleiter Planung und Systementwicklung, Gesundheit Österreich GmbH
Sigrid Pilz, Patientenanwältin der Stadt Wien
Josef Schütz, Architekt, Architekturbüro arkade, Haslach an der Mühl
moderiert von Magdalena Maierhofer, Evelyn Temmel
Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenfrei. Eine Anmeldung ist notwendig unter office@orte-noe.at. Die Bekanntgabe personenbezogener Daten ist erforderlich (diese dienen ausschließlich der Möglichkeit der gegebenenfalls notwendigen Kontaktaufnahme und werden nach entsprechender Frist gelöscht).
COVID19-REGELUNG: Da wir uns in einem sehr sensiblen räumlichen Kontext befinden gilt die 2G+ Regel (Geimpft, genesen und ein aktueller PCR-Test, mindestens vom Vortag). Im gesamten Gebäude ist FFP2-Maskenpflicht.
Es wird darauf hingewiesen, dass bei der Veranstaltung Fotos gemacht und zum Zweck der Öffentlichkeitsarbeit sowie der Dokumentation verwendet werden.
Gesamtheitliche Konzepte von Architektur und Medizin, Healing Architecture, Orte des Heilens, partizipative Planung / Symposium, 18.02.2021
weiterlesen …Dass Gesundheitsbauten und ihre Umgebung maßgeblich zur Genesung beitragen, lag für Generationen von MedizinerInnen und ArchitektInnen auf der Hand. Geänderte Rahmenbedingungen haben die Bedeutung der Gestaltung jedoch in den Hintergrund treten lassen, ist doch kaum eine Bauaufgabe heute so komplex, wie jene eines Krankenhauses. Nationale und internationale ExpertInnen stellen gesamtheitliche Konzepte und zeitgemäße Gestaltungsmöglichkeiten vor.
weiterlesen …In rund dreißig Jahren werden ca. ein Drittel der Menschen in Österreich über 65 Jahre alt sein. Unsere Gemeinden werden nicht nur erheblich älter, auch die Bedarfe werden diverser. Das Altern ist zum einen ein Prozess, der in verschieden Phasen mit unterschiedlichen Bedürfnissen an Unabhängigkeit und Betreuung verbunden ist, zum anderen sind die alternden Menschen und deren individuellen Bedürfnisse so vielseitig wie die Gesellschaft selbst. Gewohnt Leben im Alter findet dabei nicht nur in den eigenen vier Wänden statt – das gesamte Wohnumfeld ist für gesundes und gutes Altern essentiell. Dabei spielen soziale Orte wie das Senior:innencafè, das Gasthaus, der Bäcker, der Hauptplatz und die Parkbank eine ebenso wichtige Rolle, wie die barrierefreie Wohnung selbst.
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