Alternativ folgender Link: https://vimeo.com/469951001
Das überkommene Verständnis davon, was Sache des Staats und Sache der Wirtschaft ist, hat sich in den letzten Jahrzehnten grundlegend verändert – auch in der Planung und Entwicklung des Siedlungsraums: Autobahnen werden in Form von PPP-Modellen privat (vor)finanziert. Der öffentliche Verkehr unterliegt zunehmend betriebswirtschaftlichen Zielsetzungen. Der Wohnbau – in Österreich über Jahrzehnte überwiegend staatlich subventioniert und preislich reguliert – wird immer mehr zum Gegenstand gewinnorientierter Investments. Und sogar langfristige, übergeordnete Planungskonzepte werden von Ämtern an kommerziell tätige ExpertInnen ausgelagert.
Gleichzeitig mehren sich die Forderungen, der freien Verfügbarkeit über privates Eigentum endlich Schranken zu setzen: Soll knapper Grund und Boden der Spekulation unterliegen, darf Bauland gehortet werden – und sollen Widmungsgewinne beim Liegenschaftseigentümer verbleiben? Ist es legitim, Wohnungen und Geschäftslokale leer stehen zu lassen, trotz Wohnungsknappheit und verödender Erdgeschoßzonen? Und wer darf den öffentlichen Raum für welche Zwecke okkupieren bzw. kommerzialisieren?
Der politische Umgang mit all diesen Fragen hat weitreichende Folgen für Raum und Gesellschaft. Wie die Antworten letztlich ausfallen, hängt ganz wesentlich davon ab, ob die Bürgerinnen und Bürger dazu bereit sind, den Interessen der Wirtschaft ihre Interessen an einer nachhaltigen – also auch sozial gerechten und volkswirtschaftlich effizienten – Siedlungsentwicklung entgegenzustellen. Für kritische Analysen und alternative Modelle lädt ORTE auch diesmal Fachleute aus dem In- und Ausland ein und stellt ihre Positionen dem Publikum zur Diskussion.
Programm
13.05 h
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Gesellschaft im Umbruch Indizien für eine Zeitenwende
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Heidrun Schlögl - Geschäftsführerin von ORTE, Krems
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It's the economy, stupid! Raum als Produkt wirtschaftlicher Interessen
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Reinhard Seiß - Raumplaner und Fachpublizist, Wien
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Zukunftsfähiges Wirtschaften Sozialökologische Infrastrukturen als Fundamente nachhaltiger Entwicklung
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Andreas Novy - Wirtschaftswissenschaftler, Professor an der WU Wien
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Gebt dem Bürger, was des Bürgers ist! Für ein neues Verhältnis von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft
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Laura Valentukeviciute - Sozialwissenschaftlerin, Verein Gemeingut in BürgerInnenhand, Berlin
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14.50 h
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Kaffeepause
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15.20 h
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Privatisierung versus Daseinsvorsorge Sind öffentlicher Raum und öffentlicher Verkehr tatsächlich öffentlich?
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Heinz Högelsberger - Geograf, Abteilung Umwelt & Verkehr der Arbeiterkammer, Wien
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Konsumgut oder Sozialleistung? Wohnbau als Geschäfts-, Anlage- und Spekulationsmodell
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Wolfgang Amann - Wohnbauforscher, IIBW - Institut für Immobilien, Bauen und Wohnen, Wien
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Eigentum verpflichtet! Für einen neuen Umgang mit Grund und Boden
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Ulrich Kriese - Mitglied der Geschäftsleitung Stiftung Edith Maryon und des Kuratoriums Stiftung trias, Berlin
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Diskussion mit dem Publikum
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ca. 18 h
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Ausklang der Veranstaltung
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Konzept und Moderation: Reinhard Seiß
Der Eintritt zum Symposium ist frei.
Anmeldemodalitäten:
Aufgrund der Covid-19 Krise ist die TeilnehmerInnenzahl stark eingeschränkt und die Bekanntgabe personenbezogener Daten unumgänglich erforderlich (diese dienen ausschließlich der Möglichkeit der gegebenenfalls notwendigen Kontaktaufnahme und werden nach entsprechender Frist gelöscht).
Für eine gültige Anmeldung übermitteln Sie bitte für JEDE/N TeilnehmerIn: Vor- und Zuname, persönliche E-Mailadresse und Mobiltelefonnummer. Erst nach Bekanntgabe dieser Daten ist eine Anmeldung gültig und der Sitzplatz reserviert.
Während der Veranstaltung gelten die behördlich verordneten Abstands- und Hygieneregeln, das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes ist erforderlich.
Sollten Sie zur Veranstaltung doch nicht kommen können, ersuchen wir um umgehende Mitteilung, um den Platz einer anderen Person überlassen zu können. Für all jene, die nicht vor Ort teilnehmen können, bietet ORTE ein Streaming im Internet an.
Anmeldung erbeten unter office@orte-noe.at
Die anderen ORTE-Raumplanungssymposien:
2019 - Vom Gemeinwohl in Stadt und Land
2018 - Macht und Ohnmacht der BürgermeisterInnen
2017 - Das Ende des Wachstums?
2016 - Wem gehört die Landschaft?
2015 - Demokratie in der Planung?
2014 - Zwei Länder. Ein Plan?
2013 - Ausgedünnt. Eingestellt. Stillgelegt.
2012 - Sterbende Orte. Verödende Städte.
2011 - Verantwortung für den Raum = Verantwortung für die Zukunft
Es wird darauf hingewiesen, dass bei der Veranstaltung Fotos gemacht und
zum Zweck der Öffentlichkeitsarbeit sowie der Dokumentation verwendet werden.
Mehr zum Thema
Nachschau: Öffentlich versus privat
Staat - Wirtschaft - Gesellschaft / sozialökologische Infrastrukturen / Konsumgut oder Sozialleistung / Privatisierung versus Daseinsvorsorge / Eigentum versus Gemeingut / Raumplanungssymposium, 22.10.2020
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