Modelle für einen zukunftstauglichen, ressourceneffizienten Wohnbau
1. St. Pöltner Wohnbaudialog
04Oct
Der Wohnbau steht europaweit vor großen Herausforderungen. Bodenknappheit und die Immobilienpreisentwicklung treiben die Wohnungskosten in Ballungsräumen in die Höhe. Notwendige Klima-und Umweltschutzauflagen erfordern alternative Konzepte beim Bauen wie auch in der Verkehrserschließung von Wohnungen. Soziale und demographische Veränderungen sorgen ebenso wie ein gesellschaftlicher Wertewandel für ganz neue Anforderungen an die „eigenen vier Wände“ und das Wohnumfeld.
Alpenland und ORTE präsentieren mit einer Reihe von Fachveranstaltungen innovative Konzepte und erfolgversprechende Projekte, insbesondere aus dem Ausland. Fachleute aus Politik, Wirtschaft, Planung und Bau diskutieren selbstkritisch und setzen wichtige Impulse für die erforderlichen Neuerungen im heimischen Wohnbau.
Programm:
13.00 Uhr Eröffnung
Norbert Steiner, Obmann Alpenland Reinhard Seiß, Stadtplaner und Fachpublizist
13.30 Uhr Schwerpunkt Wirtschaftlichkeit
Luxus für alle? Über die Möglichkeit und Sinnhaftigkeit, Baukosten zu senken, ohne die eingefahrenen Wege des Bauens und Wohnens zu verlassen.
Prof. Thomas Jocher, München Architekt und Stadtplaner, Büro Fink+Jocher, Institut Wohnen und Entwerfen - Universität Stuttgart, ehem. Mitglied der Baukostensenkungskommission der Dt. Bundesregierung
14.00 Uhr Schwerpunkt Nachhaltigkeit
Quadratur des Kreises Wie können Wohnbaugesellschaften den aktuellen sozialen, ökologischen und ökonomischen Herausforderungen gerecht werden und dabei wirtschaftlich erfolgreich bleiben?
Hans-Otto Kraus, München Architekt, bis 2016 Techn. Geschäftsführer der Städtischen Wohnungsgesellschaft GWG München, Vorstand im Förderverein der Deutschen Bundesstiftung Baukultur
Urs Frei, Zürich Unternehmer, Präsident der Zürcher Wohnbaugenossenschaft Zurlinden
15.15 Uhr Kaffeepause
16.00 Uhr Schwerpunkt Verkehr
Sag mir, wie Du wohnst … Über die Wechselwirkungen von Wohnform und Mobilitätsbedarf sowie über klima- und umweltfreundliche Verkehrskonzepte im Wohnbau.
Stefan Melzer, Wien Raumplaner, Projektleiter bei raum & kommunikation, Geschäftsführer der MO.Point Mobilitätsservices GmbH
Dominik Bucheli, Zürich Diplom-Geograph, Projektleiter bei Fussverkehr Schweiz
17.00 Uhr Diskussion
Konzept und Moderation: Reinhard Seiß
Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenfrei. Begrenzte TeilnehmerInnenzahl! Anmeldung erbeten unter office@orte-noe.at.
Eine Kooperation mit Alpenland Gemeinnützige Bau-, Wohn- u. Siedlungsgenossenschaft reg.Gen.mbH.
Die Bevölkerung wächst, die Stadtregionen boomen, die Mieten steigen – und alle fordern leistbaren Wohnraum. Nur wo, wenn Bauland in besten Lagen gehortet wird, BürgerInnen gegen Projekte Sturm laufen und sich Kommunen dem Wachstum verschließen? Gleichwohl dürfen Anrainerrechte und Ortsbild nicht dem Bauboom geopfert werden, sollen Stadtumlandgemeinden ihren Charakter bewahren. Nicht zuletzt muss der Wohnbau zu städtebaulicher Qualität zurückfinden, damit an Stelle des bisherigen Nebeneinanders einzelner Siedlungssplitter urbane Strukturen mit stadträumlicher Güte und funktionaler Vielfalt treten.
Alpenland und ORTE haben VertreterInnen der herausragendsten Züricher Genossenschaften eingeladen ihre jeweilige Philosophie sowie ihre wesentlichsten Bauten vorzustellen – und dabei insbesondere die Aspekte Gemeinschaftlichkeit, Nachhaltigkeit und Kosteneffizienz zu beleuchten. Darüber hinaus sollen sie aufzeigen, wie in Zeiten, da der Wohnort für viele zwangsläufig auch wieder Arbeits-, Lern- und Freizeitort geworden ist, ein ganzheitliches Wohnen gestaltet werden kann.
Alpenland und ORTE wollen im Rahmen ihres 5. St. Pöltner Wohnbaudialogs die nötigen Voraussetzungen für einen urbanen Wohnbau diskutieren, der sich nicht mehr länger als Siedlungsbau, sondern als ein „An-der-Stadt-Weiterbauen“ versteht, und bereits vorhandene Erfahrungen damit präsentieren. Dabei sollen zum einen die politischen, planerischen und immobilienwirtschaftlichen Rahmenbedingungen für ein städtisches, nutzungsdurchmischtes Bauen – und zum anderen, wie immer bei dieser Veranstaltungsreihe, mustergültige Best Practices aus dem In- und Ausland erörtert werden.
Die Debatte um zukunftstauglichen Wohnbau, um ganzheitliche Wohnzufriedenheit und leistbare Lebensqualität beschränkt sich schon lange nicht mehr auf die „eigenen vier Wände“. Die sozialen Bindungen in der Nachbarschaft, das Wohnumfeld – insbesondere der gemeinschaftliche Freiraum – und nicht zuletzt die Mitgestaltbarkeit des persönlichen Lebensmittelpunkts gewinnen zunehmend an Bedeutung. Dabei sind auch die überkommenen Vorstellungen von öffentlich und privat, von Eigenem und Fremdem in Bewegung geraten: Temporäres und gemeinsames Nutzen, share & care lauten heutige Anforderungen an das Zusammenleben.
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