Züricher Kooperativen als Innovatoren im sozialen Wohnbau
4. St. Pöltner Wohnbaudialog
07Oct
Die Finanzmetropole Zürich gilt als eine der teuersten Städte der Welt. Gleichwohl weist sie eine lange Tradition des genossenschaftlichen Wohnbaus auf. Dieser wurde ab dem frühen 20. Jahrhundert von der öffentlichen Hand gefördert, stagnierte infolge der Suburbanisierung ab den 1970er Jahren und nahm mit der Renaissance des urbanen Lebens ab Mitte der 1990er Jahre wieder Schwung auf – nicht zuletzt dank vieler kleiner, neugegründeter Genossenschaften. Diese wirken seither als Zukunftslabore sozialen Wohnens, wovon auch etablierte Bauträger profitieren – und Niederösterreichs Wohnbau lernen kann. Daher haben Alpenland und ORTE VertreterInnen der herausragendsten Züricher Genossenschaften eingeladen, um ihre jeweilige Philosophie sowie ihre wesentlichsten Bauten vorzustellen – und dabei insbesondere auch die Aspekte Gemeinschaftlichkeit, Nachhaltigkeit und Kosteneffizienz zu beleuchten. Darüber hinaus sollen sie zeigen, wie in Zeiten, da der Wohnort für viele zwangsläufig auch wieder Arbeits-, Lern- und Freizeitort geworden ist, ein ganzheitliches Wohnen gestaltet werden kann.
PROGRAMM - die Videodokumentation zur Nachschau finden Sie hier.
12.00 Uhr Registrierung
12.30 Uhr Eröffnung Isabella Stickler | Obfrau Alpenland Norbert Steiner | Vorstandsmitglied Alpenland Reinhard Seiß | Stadtplaner und Fachpublizist Martin Michalitsch | Abgeordneter des NÖ Landtag
13.00 Uhr Ist das Genossenschaftswesen die Wohnbaupolitik von morgen? Keynote Andreas Hofer | Architekt Mitbegründer mehrerer Züricher Baugenossenschaften Intendant der IBA’2027 StadtRegion Stuttgart
13.30 Uhr Mit immer neuen Ideen Die Bau- und Wohngenossenschaft Kraftwerk1 Philipp Klaus | Wirtschafts- und Sozialgeograf Mitglied des Genossenschaftsvorstands
14.00 Uhr Sozialverträgliche Verdichtung und genossenschaftliches Zusammenleben Die Allgemeine Baugenossenschaft Zürich Nathanea Elte | Architektin Präsidentin der Genossenschaft
14.30 Uhr Kaffeepause
15.15 Uhr Konzentrierte Stadt Die Genossenschaft Kalkbreite Jonathan Kischkel | Architekt Co-Präsident der Genossenschaft
15.45 Uhr Innovationslabor für den gemeinnützigen Wohnungsbau Die Baugenossenschaft mehr als wohnen Claudia Thiesen | Architektin Vizepräsidentin der Genossenschaft
16.15 Uhr Publikumsdiskussion
17.00 Uhr Ausklang bei Gesprächen in kleiner Runde
Konzept und Moderation: Reinhard Seiß
Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenfrei. Eine Anmeldung notwendig unter office@orte-noe.at. Die Bekanntgabe personenbezogener Daten ist erforderlich (diese dienen ausschließlich der Möglichkeit der gegebenenfalls notwendigen Kontaktaufnahme und werden nach entsprechender Frist gelöscht).
Bitte beachten Sie die aktuellen Covid-19-Maßnahmen! Kommen Sie mit dem Nachweis über eines der 3 Ge's (getestet, geimpft, genesen), bringen Sie Ihre FFP2-Maske mit, halten Sie Abstände und Hygiene-Regelungen ein!
Es wird darauf hingewiesen, dass bei der Veranstaltung Fotos gemacht und zum Zweck der Öffentlichkeitsarbeit sowie der Dokumentation verwendet werden.
Eine Kooperation mit Alpenland Gemeinnützige Bau-, Wohn- u. Siedlungsgenossenschaft reg.Gen.mbH.
Die Debatte um zukunftstauglichen Wohnbau, um ganzheitliche Wohnzufriedenheit und leistbare Lebensqualität beschränkt sich schon lange nicht mehr auf die „eigenen vier Wände“. Die sozialen Bindungen in der Nachbarschaft, das Wohnumfeld – insbesondere der gemeinschaftliche Freiraum – und nicht zuletzt die Mitgestaltbarkeit des persönlichen Lebensmittelpunkts gewinnen zunehmend an Bedeutung. Dabei sind auch die überkommenen Vorstellungen von öffentlich und privat, von Eigenem und Fremdem in Bewegung geraten: Temporäres und gemeinsames Nutzen, share & care lauten heutige Anforderungen an das Zusammenleben.
Die Bevölkerung wächst, die Stadtregionen boomen, die Mieten steigen – und alle fordern leistbaren Wohnraum. Nur wo, wenn Bauland in besten Lagen gehortet wird, BürgerInnen gegen Projekte Sturm laufen und sich Kommunen dem Wachstum verschließen? Gleichwohl dürfen Anrainerrechte und Ortsbild nicht dem Bauboom geopfert werden, sollen Stadtumlandgemeinden ihren Charakter bewahren. Nicht zuletzt muss der Wohnbau zu städtebaulicher Qualität zurückfinden, damit an Stelle des bisherigen Nebeneinanders einzelner Siedlungssplitter urbane Strukturen mit stadträumlicher Güte und funktionaler Vielfalt treten.
Der Wohnbau steht europaweit vor großen Herausforderungen. Bodenknappheit und die Immobilienpreisentwicklung treiben die Wohnungskosten in Ballungsräumen in die Höhe. Notwendige Klima- und Umweltschutzauflagen erfordern alternative Konzepte beim Bauen wie auch in der Verkehrserschließung von Wohnungen. Soziale und demographische Veränderungen sorgen ebenso wie ein gesellschaftlicher Wertewandel für ganz neue Anforderungen an die „eigenen vier Wände“ und das Wohnumfeld.
Alpenland und ORTE wollen im Rahmen ihres 5. St. Pöltner Wohnbaudialogs die nötigen Voraussetzungen für einen urbanen Wohnbau diskutieren, der sich nicht mehr länger als Siedlungsbau, sondern als ein „An-der-Stadt-Weiterbauen“ versteht, und bereits vorhandene Erfahrungen damit präsentieren. Dabei sollen zum einen die politischen, planerischen und immobilienwirtschaftlichen Rahmenbedingungen für ein städtisches, nutzungsdurchmischtes Bauen – und zum anderen, wie immer bei dieser Veranstaltungsreihe, mustergültige Best Practices aus dem In- und Ausland erörtert werden.
ORTE Architekturnetzwerk Niederösterreich verwendet auf dieser Website, www.orte-noe.at, Cookies. Damit werden anonymisierte, statistische Daten gespeichert, die der Erfassung und Auswertung der Website-Nutzung dienen. Mit dem Drücken von "OK" oder dem Weitersurfen auf dieser Website stimmen sie dem zu. Detailierte Informationen dazu finden Sie im Impressum, in der Datenschutzerklärung.