Freiraum, Gemeinschaft und Mitgestaltung als Schlüssel zur Wohnzufriedenheit?
3. St. Pöltner Wohnbaudialog
08Oct
Die Debatte um zukunftstauglichen Wohnbau, um ganzheitliche Wohnzufriedenheit und leistbare Lebensqualität beschränkt sich schon lange nicht mehr auf die „eigenen vier Wände“. Die sozialen Bindungen in der Nachbarschaft, das Wohnumfeld – insbesondere der gemeinschaftliche Freiraum – und nicht zuletzt die Mitgestaltbarkeit des persönlichen Lebensmittelpunkts gewinnen zunehmend an Bedeutung. Dabei sind auch die überkommenen Vorstellungen von öffentlich und privat, von Eigenem und Fremdem in Bewegung geraten: Temporäres und gemeinsames Nutzen, share & care lauten heutige Anforderungen an das Zusammenleben. Vorbildwirkung haben dabei Baugruppen- bzw. Cohousing-Projekte erlangt. Alpenland und ORTE haben in- und ausländische Fachleute eingeladen, um neue Ideen und bereits erfolgreiche Modelle zu diskutieren, wie diese Ansprüche auch im klassischen Wohnbau zu erfüllen sind.
12.00 Uhr Registrierung
12.30 Uhr Eröffnung Martin Eichtinger | NÖ Wohnbaulandesrat in Vertretung von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner Norbert Steiner | Obmann Alpenland Reinhard Seiß | Stadtplaner und Fachpublizist
13.00 Uhr Schwerpunkt Nachbarschaft & Soziales: Von der Bassena zum Swimmingpool Über Wege zur Gemeinschaftsbildung, den Wert von Nachbarschaft, die Notwendigkeit sozialer Bindungen am Wohnort insbesondere für Kinder und alte Menschen sowie über sharing communities Ricarda Pätzold, Berlin Stadtplanerin, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Deutschen Institut für Urbanistik Katharina Kirsch-Soriano da Silva, Wien Architektin, Leiterin der Stadtteilarbeit der Caritas Wien
14.00 Uhr Schwerpunkt Freiraum & Wohnumfeld: Freiwillig daheim Über die Potentiale privater und gemeinschaftlicher Grünräume, das Bedürfnis nach einem Garten, über heutige Anforderungen an das Wohnumfeld und Beispiele einer alltagstauglichen Freiraumgestaltung – nicht zuletzt angesichts des Klimawandels Sabine Wolf, Zürich Raumplanerin und Landschaftsarchitektin, Partnerin bei Thiesen & Wolf, Projektleiterin der „Plattform Genossenschaften“
14.30 Uhr Kaffeepause
15.15 Uhr Schwerpunkt Mitgestaltung & Partizipation: Gemeinsam Planen Erfahrungen aus der Arbeit mit Baugruppen: Was ArchitektInnen und BauträgerInnen von BewohnerInnen lernen können Rut-Maria Gollan, München Architektin, Projektleiterin und Vorstandsmitglied der Wohnbaugenossenschaft wagnis eG Senka Nikolic, Wien Architektin, Leiterin – Projektentwicklung und Technik beim Wohnbauträger Schwarzatal Markus Zilker, Wien Architekt, Mitbegründer und Gesellschafter von einszueins architektur
16.15 Uhr Publikumsdiskussion
17.00 Uhr Ausklang bei Wein und Gesprächen in kleiner Runde
Konzept und Moderation: Reinhard Seiß
Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenfrei.
Anmeldemodalitäten:
Aufgrund der Covid-19 Krise ist die TeilnehmerInnenzahl stark eingeschränkt und die Bekanntgabe personenbezogener Daten unumgänglich erforderlich (diese dienen ausschließlich der Möglichkeit der gegebenenfalls notwendigen Kontaktaufnahme und werden nach entsprechender Frist gelöscht).
Für eine gültige Anmeldung übermitteln Sie bitte für JEDE/N TeilnehmerIn: Vor- und Zuname, persönliche E-Mailadresse und Mobiltelefonnummer. Erst nach Bekanntgabe dieser Daten ist eine Anmeldung gültig und der Sitzplatz reserviert.
Während der Veranstaltung gelten die behördlich verordneten Abstands- und Hygieneregeln, das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes ist erforderlich.
Sollten Sie zur Veranstaltung doch nicht kommen können, ersuchen wir um umgehende Mitteilung, um den Platz einer anderen Person überlassen zu können. Für all jene, die nicht vor Ort teilnehmen können, bietet ORTE ein Streaming im Internet an.
Die Bevölkerung wächst, die Stadtregionen boomen, die Mieten steigen – und alle fordern leistbaren Wohnraum. Nur wo, wenn Bauland in besten Lagen gehortet wird, BürgerInnen gegen Projekte Sturm laufen und sich Kommunen dem Wachstum verschließen? Gleichwohl dürfen Anrainerrechte und Ortsbild nicht dem Bauboom geopfert werden, sollen Stadtumlandgemeinden ihren Charakter bewahren. Nicht zuletzt muss der Wohnbau zu städtebaulicher Qualität zurückfinden, damit an Stelle des bisherigen Nebeneinanders einzelner Siedlungssplitter urbane Strukturen mit stadträumlicher Güte und funktionaler Vielfalt treten.
Der Wohnbau steht europaweit vor großen Herausforderungen. Bodenknappheit und die Immobilienpreisentwicklung treiben die Wohnungskosten in Ballungsräumen in die Höhe. Notwendige Klima- und Umweltschutzauflagen erfordern alternative Konzepte beim Bauen wie auch in der Verkehrserschließung von Wohnungen. Soziale und demographische Veränderungen sorgen ebenso wie ein gesellschaftlicher Wertewandel für ganz neue Anforderungen an die „eigenen vier Wände“ und das Wohnumfeld.
Alpenland und ORTE haben VertreterInnen der herausragendsten Züricher Genossenschaften eingeladen ihre jeweilige Philosophie sowie ihre wesentlichsten Bauten vorzustellen – und dabei insbesondere die Aspekte Gemeinschaftlichkeit, Nachhaltigkeit und Kosteneffizienz zu beleuchten. Darüber hinaus sollen sie aufzeigen, wie in Zeiten, da der Wohnort für viele zwangsläufig auch wieder Arbeits-, Lern- und Freizeitort geworden ist, ein ganzheitliches Wohnen gestaltet werden kann.
Alpenland und ORTE wollen im Rahmen ihres 5. St. Pöltner Wohnbaudialogs die nötigen Voraussetzungen für einen urbanen Wohnbau diskutieren, der sich nicht mehr länger als Siedlungsbau, sondern als ein „An-der-Stadt-Weiterbauen“ versteht, und bereits vorhandene Erfahrungen damit präsentieren. Dabei sollen zum einen die politischen, planerischen und immobilienwirtschaftlichen Rahmenbedingungen für ein städtisches, nutzungsdurchmischtes Bauen – und zum anderen, wie immer bei dieser Veranstaltungsreihe, mustergültige Best Practices aus dem In- und Ausland erörtert werden.
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